Und noch ein historisches Ereignis: mehr als 15'000 Menschen abonnieren ein Online-Magazin - ohne es zu kennen

Krautreporter Screenshots und Logo

Krautreporter Screenshots und Logo

Auch für die Chronik, diesmal der Mediengeschichte. Die Krautreporter haben es, zugegebenermassen auch zu meinem Erstaunen, geschafft und heute die Hürde von 15'000 Unterstützern, die mindestens 60 Euro für ein Jahresabo bezahlen, erreicht. Somit sind 900'000 Euro für das erste Jahr für ein spannendes Projekt des Online-Journalismus durch Crowdfunding zusammen gekommen.  Herzliche Gratulation!

Wir sind gespannt darauf, welche Geschichten entstehen, wenn es den Journalistinnen und Journalisten darum geht, die Lesenden davon zu überzeugen, das Magazin auch weiterhin zu abonnieren und nicht darum möglichst viele Seitenabrufe zu erzeugen um Werbung zu verkaufen.

Ich bin weit davon entfernt, Werbung als sinnvolle Finanzierungsquelle des Online-Journalismus zu verteufeln. Im Gegenteil, das Projekt watson.ch zeigt, dass auch werbefinanzierte Plattformen gutem Journalismus einen fruchtbaren Nährboden bieten können.

Das Netz bietet eine Vielfalt von verschiedenen Modellen. Alle haben Ihre Vor- und Nachteile. Das schöne ist, sie beissen sich nicht und können problemlos neben- und miteinander gedeihen. 

iPad-Frustrationen eines Zeitungskäufers

Der Tages-Anzeiger bietet nur den Kauf von Abos an, keine Einzelausgabe.

Der Tages-Anzeiger bietet nur den Kauf von Abos an, keine Einzelausgabe.

Es ist wieder einmal Montag nach einem spannenden Abstimmungswochenende in der Schweiz. Ich möchte mir gerne ein Bild über die Kommentare zu den Ergebnissen in den für meinen Lebensbereich wichtigen gedruckten Zeitungen machen. Die NZZ habe ich abonniert, kein Problem. App Starten, ePaper downloaden oder Webpaper-Ausgabe lesen. Zusätzlich würde mich heute auch der Tages-Anzeiger, und weil ich im Aargau lebe auch die Aargauer-Zeitung interessieren.

Ich könnte mich natürlich auf den Weg zum Kiosk machen und dort die beiden Zeitungen auf Papier kaufen. Aber wir leben ja in der Zeit des Internets, der Tablets und der Smartphones und in einer Zeit in der viele der Branchenvertreter nicht müde werden zu betonen, wie schwierig es ist, mit den digitalen Angeboten Geld zu verdienen. 

Also, so denke ich, kaufe ich mir die digitalen Ausgaben der beiden Blätter. Ich muss noch nicht raus in die Kälte und die Verlage bekommen trotzdem ihr Geld. Alle haben gewonnen, wenn auch ein Teil an Apple abgeführt werden muss, aber das wäre ja beim Kiosk nicht anders.

Nur, das geht so einfach nicht. Der Tages-Anzeiger will mir partout keine Einzelausgaben verkaufen, sondern entweder ein Wochenabonnement für CHF 9.-- ein Monatsabonnement für CHF 29.--. Das möchte ich aber nicht, ich will nur den «Tagi» von heute kaufen.

Bei der Aargauer-Zeitung sieht es nicht viel besser aus. Einziger Lichtblick, wenn man dort in der App, den Kauf des Abos ablehnt, erscheint die Möglichkeit zum Kauf einer Einzelausgabe für CHF 2.50, was ich dann sofort genutzt habe. Nur funktioniert der Download danach nicht.

Es mag sein, dass es sich hier bei der AZ um ein vorübergehend technisches Problem handelt. Fakt ist, dass ich heute morgen 2 zusätzliche Zeitungen auf dem Tablett lesen wollte und ohne mit der Wimper zu zucken, dafür zu zahlen bereit war. Die eine wollen mir das natürlichste Angebot, die Möglichkeit eine Einzelausgabe zu beziehen, nicht machen, die anderen machen es zwar widerwillig, aber haben es technisch nicht im Griff. Solche Erlebnisse Ende 2013 sind nicht nur frustrieren sondern auch dafür verantwortlich, dass ich das Geschwätz vom Bösen Internet vieler Branchenvertreter einfach nicht ernst nehmen kann.

Huffington Post Deutschland: Welcome und viel Erfolg

Heute wollen wir festhalten, dass wir einen wichtigen Tag für das deutschsprachige Netz erleben. Die Huffington Post hat unter viel vorausgehender Kritik ihren Ableger in Deutschland gestartet und wir können aus guten Grünen hoffen, dass die hiesige Blogosphäre dadurch einen wichtigen Impuls erhält.

Es ist eigentlich traurig, dass es keines der bestehenden Zeitungsportale gewagt hat, Plattformen zu schaffen die ihren Leserinnen und Leser echte Beteiligung ermöglichen. Lieber lästert man über die Qualität der Kommentare, drückt das unsinnige Leistungsschutzrecht durch und hofft, dass irgendwann einmal alle News hinter Paywalls publiziert werden und die alte Welt dann wieder in Ordnung ist.

Wir freuen uns darüber, dass nun endlich auch hierzulande etwas anderes versucht wird, als einfach nur die Zeitung auf den Bildschirm zu drucken und wünschen der HuffPost in Deutschland auf jeden Fall viel Erfolg.

Die Zeitung und was sie mir zu leisten vermag

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Ich lese immer noch täglich meine Zeitung. Nicht mehr auf Papier zwar, aber funktional ähnlich als ePaper. Es gibt in meinem Falle im wesentlichen folgende Gründe, die dafür verantwortlich sind, dass ich trotz Google News & Social Media am frühen morgen als erstes einen digitalen Container mit redaktionellen Inhalten zum aktuellen Geschehen verarbeite.

1) Themenauswahl / Kuratierung

Ich mag an meiner Zeitung, dass sie das wichtigste für mich zusammenfasst und zwar so, dass ich den Eindruck habe, über das politische und wirtschaftliche Weltgeschehen informiert zu sein.  

Es ist zwar auch möglich, sich im Netz zur aktuellen Lage in Syrien, zur finanziellen Situation in Frankreich, zu den Wahlen in Österreich oder zu den Tagesschulprojekten in Zürich zu informieren. Aber es ist mit viel Aufwand verbunden, zuerst zu entscheiden was heute auf die Liste der wichtigen Themen gehört und dann für diese noch die richtigen Artikel zusammenzusuchen.

Im Netz habe ich derart viele RSS-Feeds und Social Media Accounts abonniert, dass es mir unmöglich ist, so effizient wie durch eine Zeitung, das wichtigste herausgefiltert zu bekommen.

2) Hintergrund, Kontext

Die Inhalte, die mich an der Zeitung interessieren, sind nicht die 'News'. Diese sind ja in der Regel längst bekannt, bzw. veraltet. Die Zeitung muss mir nicht mitteilen, wer die Wahlen in Deutschland gewonnen hat, sondern was das Ergebnis bedeuten könnte. Hier spielt der Umstand, dass eine gute Zeitung eine professionelle Redaktion mit einem zusätzlichen Netzwerk an Korrespondenten und freien Journalisten unterhält, eine wesentliche Rolle. Natürlich könnte ich solche Beiträge auch im Netz finden, doch wie schon erwähnt, müsste ich mir diese mit viel Aufwand zusammensuchen.

3) Abgeschlossenheit

Es gibt mir ein Gefühl der Zufriedenheit, die letzte Seite erreicht zu haben und dann den Akt des Zeitungslesens abschliessen zu können. Mein Feedly-Reader dagegen kennt kein Ende. Der Strom der Inhalte ist unaufhörlich, was es, mir zumindest, schwierig macht, zu entscheiden, wann genug ist.

4) Ritual, Tradition

Am morgen, bevor der Tag richtig beginnt, mit einer Tasse Kaffe eine Zeitung zu lesen gehört seit mehr als 25 Jahren zu meinem Leben. Ich habe mich daran gewöhnt, ich liebe es den Tag so zu starten und will das eigentlich nicht ändern. Es gab eine Zeit, da habe ich für eine Weile zuerst die News aus den Social Media Kanälen gelesen und erst danach die Zeitung. Mittlerweile bin ich aber längst wieder in den alten Modus zurückgefallen.

Wenn ich es aus irgendwelchen Gründen einmal nicht schaffe, am morgen als erstes die Zeitung zu lesen, spielt sie später am Tag keine Rolle mehr. Am Abend hätte ich das Gefühl Beiträge zu lesen, die durch den Tagesverlauf bereits neu beurteilt werden müssten. Tagsüber sind dann das Netz und das Radio für mich die wichtigen Informationsmedien. 

Bei allen Themen, die mich besonders interessieren, die also mein persönliches Leben direkt betreffen, hat die Zeitung allerdings keine Chance mehr. Da bin ich im Netz bestens aufgehoben und kann mich bis in die kleinsten Verästelungen des Interessengebietes selber informiert halten.

Solang mir aber niemand im Netz die Funktion einer guten Redaktion übernehmen kann, und mir meinen morgendlichen Mix and relevanten Beiträgen zum politischen Geschehen in der Schweiz und der Welt in einem abgeschlossenen Container liefert, werde ich meine Zeitung abonniert halten.

Etwas hat sich allerdings schon geändert. Früher las ich zwei, manchmal drei Tageszeitungen, heute noch eine.

(Bild: Wikimedia Commons, Public Domain

Braucht die Öffentlichkeit Massenmedien?

Eine im Zusammenhang mit dem Medienwandel immer wieder behauptete Aussage ist die, dass es für die Herstellung von Öffentlichkeit, in welcher ein politischer Diskurs stattfinden kann, Massenmedien braucht.

Aktuell Rainer Stadler in seiner in Media Ras Kolumne «Wer schaut die Tagesschau» in der NZZ von heute: 

Kommt damit früher oder später der Abschied von den Massenmedien? Nein. Der gesellschaftliche und der politische Diskurs brauchen eine Gestaltung durch breitenwirksame Leitmedien.

Mit dieser Aussage wird oft auch begründet, warum die Politik das bestehende Mediensystem aufrechterhalten soll.  

Interessanterweise wird Öffentlichkeit so definiert, dass es sich um einen "Ort" handelt, wo Dialog und Austausch der Bürger stattfinden kann. Während die vielen Zeitungen des 19. Jahrhunderts, diesem Anspruch noch eher gerecht werden konnten, da wohl tatsächlich die meisten, die sich zu dieser Zeit aktiv an der Demokratie beteiligten auch in ihren Zeitungen zu Wort kommen konnten, sind die Massenmedien, wie wir sie seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kennen, längst keine Dialogmedien mehr. Es sind Broadcaster im wörtlichen Sinne, und die Meinungen die dort ausgetauscht werden, sind nicht, die der Bürger & Bürgerinnen, sondern eher zufällig ausgewählter Protagonisten, wie Sportler, Popstars, Mister & Missen und hin und wieder Politikerinnen und Wissenschaftler. 

Wenn wir also wirklich daran interessiert sind demokratische Öffentlichkeit im Sinne der oben genannten Vorstellungen zu realisieren, dann sollten wir wohl kaum an den Massenmedien festhalten, sondern die Netzmedien, die viel besser als Dialogmedien geeignet sind, begrüssen. 

Richtig, ein einzelner Blog erreicht kaum relevante regelmässige Leserzahlen, aber darum geht es gar nicht. Die Vorstellung, dass sich "Öffentlichkeit" nur dadurch einstellen kann, weil ein Thema massenmedial verbreitet wird, hält sich wohl nur darum so hartnäckig, weil wir es nicht anders gewohnt sind. Dieser These können wir nur schon die Geschichte entgegen halten. Es hat bereits politische "Öffentlichkeit" gegeben, als es noch kein Radio und kein Fernsehen gab, die Zeitungslandschaft viel stärker fragmentiert war und die einzelnen Blätter nur Bruchteile der Auflagen heutiger Massenmedien erreichten. 

Im Netz entsteht Öffentlichkeit durch Vernetzung der vielen einzelnen Beiträge. Klar leben wir in einer Übergangszeit in welcher die Infrastruktur der Massenmedien noch existiert und für viele Beteiligte auch noch die alte Rolle spielt. Und ich denke auch, dass es immer Orte im Netz geben wird, die eine grössere Reichweite erreichen, also besser vernetzt sind, als andere. Aber sie werden kaum die Relevanz geniessen, wie dies die Massenmedien eine kurze Zeit in der Geschichte der Medien durften, sondern werden eher wieder der fragmentierten Situation der Zeitungslandschaft des 19. Jahrhunderts gleichen und sie werden nur Relevant sein, wenn sie vernetzt sind und damit immer auch als Hub für den Durchgang der Informationen funktionieren.  Ein Thema, welches grosse öffentliche Wichtigkeit erfährt wird dann an ganz vielen Stellen im Netz auftauchen, diskutiert und vernetzt werden, während andere Themen die nur Nischen betreffen nur bei den entsprechenden Knoten aufblinken. 

Öffentlichkeit kann im Netz problemlos ohne Massenmedien existieren. Wichtig ist einzig, dass der freie und uneingeschränkte Zugang zum Netz gewährleistet wird. Wir müssen also nicht die Massenmedien retten, sondern Netzneutralität garantieren und den Überwachungsstaat verhindern, indem wir das geplante Nachrichtendiensgesetz und die BÜPF Revision ablehnen und darauf achten, dass die Vorschläge der AGUR12 nicht umgesetzt werden. 

(Bild: Le Serment du Jeu de paumer von Jacques-Louis David)

Jeff Bezos als Zeitungsverleger

"Ausgerechnet ein Internetunternehmer" kaufe die Traditionszeitung, verbreitet die Nachrichtenagentur dpa in den deutschen Medien, wie hier z.B. im Handelsblatt. Und aus Sicht des Tagesanzeigers hat sich Jeff Bezos einfach ein persönliches Spielzeug gekauft.

Es macht sich eine Art Schockstarre breit, nachdem die Nachricht die Runde gemacht hat. Man weiss nicht so recht, was davon zu halten ist. Nur eines scheint klar zu sein: ein "Traditionsblatt" wurde an einen der Akteure verkauft, die für die Ratlosigkeit der "Verlegerfamilie", welche die "Watergate-Zeitung" nach 80 Jahren und 4 Generationen einfach nicht mehr halten konnte, mitverantwortlich sind. 

Das subtlile Bild, welches gezeichnet wird, zeigt hier die guten Verlegerfamilien mit ihre wichtigen demokratischen Werten und dort die Internet-Tycoons, die die alte Welt zerstören und nur von einem Wert, dem ihrer Kassen, getrieben zu sein scheinen.

Dabei könnte man die Geschichte natürlich auch andersherum erzählen. Hier die alte Verlegerfamilie, die nach 80 Jahren ihren Unternehmergeist verloren hat und lieber Kasse macht und die 250 Millionen ins Trockene bringt, anstatt sich für ihre ach so wichtigen Werte ins Zeug zu legen, und dort der rastlose Gründer und Visionär, der sieht, dass die Menschen auch in Zukunft hungrig nach News sein werden und guten Journalismus erleben wollen und es halt nun mal zur Aufgabe des Unternehmers gehört, herauszufinden, wie man dieses Bedürfniss befriedigen und die dazu nötigen Prozesse finanzieren kann.

Ich glaube, dass das erst einmal gute Nachrichten sind, dass jemand, der Teil der Internet-Revolution ist, offenbar an eine Zukunft des Geschäftst mit flüchtigen Inhalten glaubt.

Bezos will gemäss eigener Aussage experimentieren lassen. Das lässt hoffen. Mit Amazon hat er gezeigt, dass er die Mechanismen des Netzes versteht und die Vorteile zu nutzen weiss.

Es gibt natürlich auch hier zwei Seiten der Medaille. Einerseits ist in Teilbereichen ein Marktführer mit ungesunder Einkaufsmacht entstanden, andererseits ermöglicht Amazon sowohl im Handel wie auch im Bereich Web-Applikationen unzähligen Klein- und Kleinstunternehmen den Zugang zu seinen Skalengewinnen, indem die Handelsplattform und die Infrastruktur des Unternehmens von allen genutzt werden kann.

Das heisst natürlich nicht, dass Amazon als offenes System zu bezeichnen wäre. Im Gegenteil, die Firma und auch Jeff Bezos selbst stehen nicht im Ruf, sich der Idee eines offenen Netzes verschrieben zu haben, bzw. dort wo er kann, schliesst er die Kunden und die Nutzer ein.

Trotzdem glaube ich, dass es für die Zeitungsbranche und für uns alle erst einmal gut ist, wenn sich mal ein paar andere am Thema Journalismus im Internet versuchen. Eine globale Monopolstellung ist in diesem Bereich vorläufig nicht zu befürchten. Die Chancen stehen gut, dass es befruchtend sein wird, zu sehen, was bei der Washington Post in den nächsten Jahren geschieht.

(Bild: CC-BY 2.0 Wikimedia Commons: Steve Jurvetson)

Tageszeitungsproduktion in Brasilien 1942

Dieser kurze und interessante Propaganda-Film des "U.S. Office of Inter-American Affairs" aus dem Jahre 1942, zeigt uns wie eine Zeitung in den 1940er Jahren produziert wurde.

Es ist schon erstaunlich zu sehen, dass eine solch komplexe Prozesskette tatsächlich funkionierte und jeden Tag eine Zeitung erscheinen lies.

Weiterhin zeigt und dieses Video aber auch, dass der grösste Teil der Arbeiten, die früher geleistet werden mussen, damit eine Nachricht vom Ort des Geschehens zum Rezipienten gelangen konnte, heute obsolet sind. Ein Prozess mit dutzenden von Zwischenschritten, der nur unter Einsatz von vielen verschiedenen Arbeitskräften bewältigt werden konnte, ist heute mit ein paar Mausklicks erledigt. Eine Nachricht kann im Internet-Zeitalter ohne grossen Aufwand von fast jedem Ort der Welt ins Netz publiziert und von dort innert Sekunden via Social Media verteilt werden. Natürlich ist damit nicht die jounalistische Arbeit gemeint, sondern, wie hier im Film gezeigt, die möglichst schnelle Verbreitung von relativ "nakten" News.

 

Wer das eigene Kernangebot schützen muss, ist wohl auf verlorenem Posten.

Da will Sunrise bei den Zuschauern des Schweizer Fernsehens für ein Angebot werben (20 Minuten Online Beitrag), welches genau dieses Fernsehen um einiges Attraktiver macht, doch SF will den Spot nicht ausstrahlen, weil sie das eigen Kernangebot schützen wollen (SonntagsZeitung online Beitrag).

Wer zu diesen Mitteln greifen muss, um sein Produkt vor Verbesserungen zu schützen, wer also Angst vor den Bedürfnissen der eigenen Konsumenten hat, ist wohl verloren. 

Die Zeit des vorgegebenen TV-Programms neigt sich dem Ende zu, und damit auch die Möglichkeit, Werbung zwischen den Sendungen zu verkaufen. Lebt damit und überlegt Euch was neues. 

(Text: CC BY-SA 3.0, Bild: © klikk - Fotolia.com)

200 Jahre NZZ - Schallplatte Herausgegeben vom Tages-Anzeiger (1980)

Offenbar hat sich der Tages-Anzeiger zur 200 Jahres Geburtstagsfeier der NZZ im Jahre 1980 etwas besonderes einfallen lassen: Die Veröffentlichung einer LP mit Texten und Musik aus der Gründungszeit der NZZ. Ich bin kürzlich an einem Flohmarkt auf diese Trouvaille gestossen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Die Schallplatte ist in Zusammenarbeit mit dem Label Gold Records entstanden, welches meines Wissens nicht mehr existiert, bzw. als Online Shop unter dem Namen Star World Enterprises noch die eine oder andere Produktion aus besseren Zeiten anbietet.

Die Texte wurden von Hans Peter Treichler, einem in den 1970er und 1980er Jahren ziemlich bekannten Volkskundler & Liedersänger zusammengestellt, und von ihm gemeinsam mit Annemarie Treichler gesprochen. Wir haben uns bei Familie Trüeb damals übrigens auch einige male bei seiner 1977er LP "D'lüüt Säged Ich Heig E Kein Stärn" bedient.

Die Hüllentexte wurden von Peter Frey, Heinrich Landolt und Peter Studer geschrieben. Studer, der spätere Chefredaktor beim Schweizer Fernsehen, war damals Chefredaktor des Tages-Anzeigers.

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Die gelesene Texte und die ausgewählte Musik geben uns einen Einblick in das Leben in Zürich um 1780, dem Gründungsjahr der "Zürcher Zeitung", der späteren "Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)". Eine spannende Zeit kurz vor der französichen Revolution, die Zeit zwischen Aufklärung und Romantik. 

Klicken für VergrösserungDie LP ist in der SoundCloud verfügbar. Viel Spass!

200 Jahre NZZ Schallplatte Tages-Anzeiger 1980 by avongunten