Content Curation - Wo ein neuer Hype ist, sind auch neue Tools

Foto: Fanboy30Um gleich zu Beginn ein mögliches Missverständnis auszuräumen: Nur weil ein Thema gehyped wird, bedeutet das für mich noch lange nicht, dass dieses Thema nicht wichtig wäre oder blos eine temporäre Erscheinung darstellen würde.

Vor ein paar Monaten habe ich mich hier im Zusammenhang mit Steve Jobs’ Anspruch das Netz kuratieren zu wollen, mit dem Begriff “Curation” das erste mal auseinander gesetzt, und in diesem Zusammenhang eine immer noch gültige Linkliste zum Thema “Content Curation” zusamengestellt. Neu hinzufügen würde ich die beiden in den letzten Wochen erschienen Beiträge von Ulrike Lager auf Medial Digital:
Content Curation ist eine journalistische Tätigkeit
Content Curation, das Kuratieren von Inhalten, war schon immer eine wichtige Funktion des Journalismus. Durch die wachsende Informationsflut der Online- und Sozialen-Medien hat die Tätigkeit des Filterns und Organisierens von Inhalten, des Herstellens von Kontexten durch das Verlinken und Zitieren von bereits publizierten Stoffen, stark an bedeutung gewonnen.
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Nachschau zum Bernard Rappaz Beitrag

In diesem Artikel nutze ich exemplarisch das neue Curation Tool "Storify" um meinen Beitrag zu Bernard Rappaz vom 20.11.2010 mit weiteren Online Inhalten zu Ergänzen. In einigen Browsern wird der Storify Bereich, der hier eingebettet ist, nicht angezeigt. Das System ist noch in einer frühen Alpha Phase und kann darum Fehler aufweisen. Die Beitrag ist auch direkt bei Storify zu finden.

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Bald keine neuen redaktionellen Websites mehr?

Ausschnitt Tages Anzeiger vom 23.11.2010 (S.45)Diese SDA Meldung, heute zufälligerweise im Tagi gefunden, hat meine Aufmerksamkeit beansprucht. Es seien kaum noch Neueintritte in den Markt für redaktionelle Online Medien möglich, heisst da am Schluss.

Das ist natürlich starker Tobak, und es verwundert nicht, dass eine solche Pressemitteilung, die einzig der Ankurbelung des Verkaufs einer teuren Marktstudie dient, von den sogenannten Qualitätsmedien verbreitet wird.

Bei dieser Mediareports Prognos “Studie” handelt es sich um einen typischen Business Report, der teuer verkauft wird und nicht etwa um eine wissenschaftliche Arbeit, deren Aussagen und Annahmen von einer kritischen Öffentlichkeit überprüft werden könnten.

Da ich natürlich nicht bereit bin, mehr als 4000 CHF auszugeben um zu verstehen, was an den Aussagen dran ist, belasse ich es damit, zu behaupten, dass da sehr wahrscheinlich Bullshit drin steht. Vordigitale Massenmedien-Denke unter nicht Berücksichtigung des “Long Tails” lautet meine vorläufige Ferndiagnose.

 

Zum Fall Rappaz - Eine Polemik

Da sitzen sie, die Grossräte des christlichen Kantons Wallis und sind sich in Übereinstimmung mit der veröffentlichten Volksmeinung weitgehend einig: Keine Gnade für Rappaz!
 Ausschnitt Grosser Rat Wallis Sitzung vom 18.11.2010 gemäss Bildunterschrift Tages Anzeiger Print 19.11.2010
Da sitzen sie und verkünden, dass sich der Rechtsstaat nicht erpressen lassen darf. Alles was Recht ist, bitte sehr! Da sitzen sie und stehlen sich aus der Verantwortung, denn der Herr Rappaz hat ja selber entschieden, dass er nicht mehr essen, dass er sterben will. Da sitzen sie und machen klar: Querulanten haben nichts zu melden, und Kiffer schon gar nicht. Heben wir das Glas Fendant und stossen an: auf den Sieg von Gesellschaft und Moral!

Ich bin verärgert über die Sturheit des stärkeren Systems gegenüber dem schwächeren Individuum, über die mangelnde Reflektion in der Öffentlichkeit über Verhältnismässigkeiten in unserem Rechtsstaat und über die fehlende Bereitschaft unserer Gesellschaft in einem Einzelfall eine menschliche Entscheidung zu treffen.
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