Jetzt sind sie also da, die DRM-Free iTunes Songs

Soeben hat sich mein iTunes zum Updaten gemeldet. Mit der neuen Version 7.2 sind jetzt die früher angekündigten DRM-Free Songs von EMI unter dem Namen iTunes Plus verfügbar. Es sind zwar immer noch AAC und keine MP3 Files, aber damit kann ich leben.

Das ist eine kleine Revolution die hier relativ still stattfindet. Wir erleben hier das Ende von DRM, einem Begriff, der in ein paar Jahren schon Geschichte sein wird und das ist gut so.

Hin und wieder wird moniert, dass in den DRM-Free Files der Name des Käufers codiert sei und es darum eine Farce sei, hier von "Free" zu sprechen. Ich sehe das nicht so. Dass ich die Songs nicht einfach einmal kaufen und dann an mein ganzes Netzwerk verteilen kann, leuchtet ja auch ein. Darum ging es mir bei meiner Abneigung gegenüber den DRM-Lösungen nicht. Ich will aber den gekauften Song beliebig oft und ohne lange zu überlegen, von einem meiner Geräte die Audiofiles spielen können auf ein anderes kopieren und mir nichts dabei überlegen müssen.

iTunes Plus ist ein gutes Angebot. 2 CHF pro Song, sind zwar noch etwas viel, aber hier wird der Wettbewerb mit der Zeit schon noch ein wenig nachhelfen.

Microsoft Surface - Endlich mal wieder ein wirklich cooles Gadget im Anflug

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Surface in action
Diese Hammertechnlogie geistert ja schon lange in den verschiedenen Science-Fiction Movies herum. Jetzt scheint sie aber tatsächlich greifbar zu werden.

Bereits Ende Jahr will Microsoft dieses Superteil mit dem Namen Microsoft Surface auf den Markt bringen. Ich denke der Film hier von Popular Mechanics sagt mehr als meine Worte im Moment auszudrücken vermögen. Ich habe spontan aufstehen müssen, als ich die Szene mit der Digicam und dem Handy gesehen habe. Wow, das wird ein Spass.

Die Website zu Microsoft Surface ist übrigens auch sehr hübsch gemacht und nutzt interessanterweise ziemlich intensiv die Flash Technologie des Mitbewerbers Adobe. 

Hier gibt es noch ein etwas längeres Video auf Channel 10 , dass auch im Format für den iPod verfügbar ist.

Nicht überall wo SaaS draufsteht, ist auch SaaS drin!

Der seit kurzem entfachte Hype um SaaS bringt es leider auch mit sich, dass viele Trittbrettfahrer versuchen das Thema für sich zu nutzen. Dadurch wird natürlich der Begriff und das Konzept verwässert und die Kunden werden verunsichert. Dieser PR-Artikel aus der Computerwoche ist ein schönes Beispiel für die verwirrende Verwendung des Software as a Service Begriffes.

Bei der hier vorgestellten Lösung handelt es sich wohl eher um das klassische Single-Tenant ASP Modell und kaum um ein sauberes Multi-Tenant SaaS Modell. Pironet ist ein Hoster und ASP Anbieter, der zur Zeit offenbar seine Kommunikation auf SaaS umstellt. Das Problem liegt natürlich auch darin, dass die Fachzeitschriften solche Äusserungen oft einfach unkritisch übernehmen.

In meinem Schwerpunktartikel in der Infoweek 2/07 habe ich den Unterschied zwischen ASP und SaaS dargestellt, falls Sie mehr dazu erfahren möchten.

Microsoft wird "Office as a Service" bringen, sie werden ganz einfach müssen.

Gemäss einem gestern auf dem TecChannel publizierten Artikel, mehren sich die Gerüchte um ein "Office as a Service" von Microsoft. Das wird kommen, da besteht kein Zweifel. Nicht weil Microsoft und vor allem der bestehende Channel das gut finden, sondern weil die User das gut finden und in Scharen zu Google, Zoho und all den anderen abwandern werden.

Google betont ja immer, dass es sich bei Docs & Spreadsheets um eine Ergänzung zu den komplexeren Desktop Office Produkten handelt. Das mag für viele Fälle stimmen, für mich ist es fast schon ein Ersatz und irgendwann wird es definitiv einer sein, ausser Microsoft überrascht uns bald mit einer überzeugenden On-Demand Version. Dass sie dazu in der Lage wären, haben sie gerade kürzlich mit Popfly auf Basis von Silverlight überzeugend demonstriert. Ich glaube allerdings nicht, dass die Positionierung als Anbieter für Software für die Hoster, damit diese SaaS Produkte von Microsoft anbieten, klappen wird.

Microsoft muss die Verantwortung für die Infrastruktur selber übernehmen, wie das Google und Salesforce und alle anderen erfolgreichen SaaS Anbieter auch tun, sonst wird das wohl nichts.

 

Salesforce SOA

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Salesforce SOA Graphik
An der letzten Salesforce Developer Conference hat der SaaS Pionier eine weitere bahnbrechende Erweiterung der On Demand Plattform vorgestellt "Salesforce SOA".

Salesforce.com ist schon längst nicht mehr einfach eine CRM Lösung, sondern eine vollwertige Infrastruktur für die Entwicklung und die Bereitstellung beliebiger Geschäftsanwendungen. Mit der vorgestellten SOA Erweiterung ist auch sehr einfach möglich, Webservices von externen Anbietern zu integrieren. Dazu wird einfach das WSDL-File importiert und die dort beschriebenen Services stehen dem Salesforce Programmierer sofort zur Verfügung.

Salesforce zeigt hier einmal mehr, dass Software as a Service keine Einbahnstrasse ist, sondern, sofern die Systemarchitktur konsequent auf SOA ausgerichtet ist und ein Webservices API zur Verfügung stellt, jede beliebige Integration umsetzbar ist. Darum ist es so wichtig, dass Sie bei der Auswahl einer SaaS Anwendung unbedingt darauf achten, ob diese über ein dokumentiertes API verfügt. Wenn nicht, lassen Sie am besten die Finger davon.

Entwicklern und anderen SOA oder Salesforce Plattform Interessierten, empfehle ich, sich diesen 10 Minuten Screencast anzuschauen. Es wird gezeigt, wie aus Salesforce auf Daten eines Oracle ERP's sowie auf D&B Daten zugegriffen wird, oder wie eine Integration mit Google Spreadsheets via Google API funktioniert, usw. Es lohnt sich, glauben Sie mir, sich das zu Gemüte zu führen und dann ein wenig darüber nachzudenken, wie diese Konzepte die Softwarewelt radikal verändern werden.

Weiter Infos zu Salesforce SOA finden Sie auf dem Developer Wiki

 

Microsoft Popfly - Eine beindruckende Silverlight Demonstration

Ich habe am Freitag endlich meine Einladung zu Popfly erhalten und soeben ein wenig damit "gespielt". Microsoft hat hier eine sehr beindruckende Demonstration ihrer Silverlight Plattform gebaut.

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Screenshot des Popfly Editors

Es ist wirklich sehr einfach Mashups zusammenzustellen, ohne eine Zeile Code programmieren zu müssen. Das User Interface des Mashup Editors ist vom Feinsten und zeigt sehr schön, wohin die Rich Media Applications führen werden. Dieses Video auf Youtube gibt einen kurzen Einblick:

 

Das Konzept des "Zusammenklickens" von Applikationen bzw. dem Zusammenführen der verschiedenen Services im Web, wird in Zukunft immer wichtiger. Was heute noch als Spielerei daherkommt, wird in Zukunft wohl eine sehr wichtige Komponente im Business Web darstellen. Salesforce.com bietet mit ihrer Apex Plattform eine professionelle Lösung um beliebige Webservices-Komponenten von "externen" Applikationen zu integrieren.

Neue Unternehmen wie Teqlo, Dapper, openkapow und andere bieten auch sehr interessante Ansätze um die verschiedenen Services auf einen "Browser Desktop" zu bringen und miteiander kommunizieren zu lassen.

Eine spannende Entwicklung ist hier im Gange.

last.fm und tumblr Spielereien

red_logo.jpgDer Social Music Service last.fm hat endlich flashbasierte Widgets eingeführt. Auch die offenbar schon länger erhätliche Software für Windows hat es in sich. So werden im last.fm Fenster immer gleich weiterführende Infos zum Track der gerade in iTunes oder einem anderen Player gespielt wird, angezeigt und die Trackinfos werden an Skype geschickt. Auch das Albumquilt Widget gefällt mir (siehe links unten "more stuff". Ich habe nun dafür das Finetune Widget vorläufig ausgeschaltet.

tumblr.gifDurch Herrn Leu's neue leu.fm Site auf tumblr. aufmerksam geworden, habe ich mir da auch mal einen Account eingerichtet. Für mich, ist der tumblr Dienst eine sinnvolle Ergänzung zu diesem Blog für alle die Sites, Bilder, Videos, Texte usw. die ich antrefffe und darauf hinweisen möchte, ohne aber gleich einen ganzen Artikel schreiben zu müssen. Ich nenne meine tumblr. Site avgpickles und habe die Einträge von dort via Feedburner links in der Navigationbar unter dem Suchfeld eingebettet. Natürlich sind die Einträge von avgpickles auch separat als RSS Feed verfügbar. Der Vorteil von tumblr. gegenüber Blog Systemen wie diesem hier, liegt vor allem darin, schnell mit wenigen Klicks einen Link posten zu können.

Mr. Passion - Steve Wozniak am Tweakfest in Zürich

tweakfest.gifIch habe mich gestern Abend spontan entschieden, doch noch ans Tweakfest in den Technopark zu gehen um zu hören was Steve Wozniak über Innovation zu sagen hat.

Obwohl er in seinem Vortrag direkt nicht viel zum Thema Innovation geboten hat, war es doch inspirierend und spannend, ihm zuzuhören. Sicher war einer der Gründe warum er mir Freude bereitet hat, dass er vor allem seine Geschichte und die Geschichte von Apple und damit die Geschichte des Personal- bzw. Homecomputers erzählt hat. Ich habe viele der von ihm beschriebenen ersten Computer während den Anfängen von Apple selbst bewundert und erlebt. Den Commodore PET, den TRS-80 und auch den Apple II, nur konnte ich mir damals als Schüler halt "nur" den ZX-81 leisten.

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Steve Wozniak
Seine wichtigste Message aber, die gestern rüberkam, konnte sicher auch diejenigen begeistern, die nicht wie ich, ein wenig verklärt in der Vergangenheit schwelgten: Wenn man etwas tut, dann soll man es mit uneingeschränkter Leidenschaft tun. Er verkörpert diese Leidenschaft für das "tüfteln" und "entwickeln" wohl wie selten jemand. Passion ist sein Credo, und genau diese Leidenschaft ist eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Bedingung um Grossartiges und Neues hervorzubringen.

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Wozniak (l.) und Jobs (r.) in den Anfängen von Apple

Er hat auch öfters und auf sehr humorvolle Art und Weise darauf hingewiesen, wie wichtig die Rolle von Steve Jobs war, indem dieser immer den "Verkaufsaspekt" im Auge behielt. Steve Wozniak wollte grossartige Geräte, insbesondere Computer bauen und Steve Jobs wollte grossartige Geräte unter die Leute bringen. Es war erfreulicherweise kein Groll, kein Jammern in seinen Worten, sondern Grösse durch das betonen der eigenen Fähigkeiten und das Erkennen dessen, was nicht zu seiner Persönlichkeit gehört.

Erstaunlich war auch die Episode, wie er immer wieder versucht hat, seinen damaligen Arbeitgeber HP davon zu überzeugen, den Apple Computer zu bauen. Wie wir wissen, ohne Erfolg. Wahrscheinlich war das aber gut so, denn eine zweite Aussage die er über seine Motivation machte, etwas Neues zu bauen, war die, dass es immer auch die knappen oder die fehlenden Ressourcen waren, die die grössten Innovationen hervorbrachten. Eigentlich ist das einleuchtend und ein wichtiges Grundprinzip unseres Lebens. Nur wenn uns etwas fehlt, versuchen wir neue Wege zu gehen.

Das ist auch der Grund, warum Firmen, die von Anfang an vor allem mit viel Geld ausgestattet werden, oft scheitern. Wo es an nichts fehlt, gibt es keine Kreativität und damit keine Innovationen!

 

Mythen zum Thema Customizing von SaaS-Anwendungen

Hartnäckig halten sich die Mythen im Zusammenhang mit der Anpassungsfähigkeit von SaaS-Anwendugen. So wird zum Beispiel in einem Computerwoche Artikel, auf den ich auf der Website der Zeitschrift PC-Welt gestossen bin, behauptet, dass es nur begrenzt möglich sei, neue Felder einer Applikation hinzuzufügen, oder dass es nicht möglich sei, neue Masken selber zu definieren, usw.

Diese Behauptungen sind in einer Tabelle "SaaS:Typische Customizing-Möglichkeiten" zusammengefasst und ich kann ihnen zumindest für Salesforce bestätigen, dass jeder Punkt dieser Tabelle mit einem klaren "Ja" beantwortet werden kann.

Eine gute SaaS-Anwendung bietet in Sachen "Customizing" in der Regel sogar mehr Möglichkeiten als manche klassische Software Lösung.

Ich würde ohne weiteres die Wette eingehen, dass wir auf Basis einer SaaS Plattform wie Salesforce.com mindestens 3 mal schneller eine Datenbank-Applikation erstellt habe, als jeder der das versucht mit klassischen Tools zu erreichen und dass diese Applikation auch eine höhere Benutzerakzeptanz haben wird und der TCO erheblich tiefer sein wird. 

SAP's SaaS Herausforderungen

In der Computerzeitung ist ein interessanter Artikel online geschaltet worden, der die Herausforderungen, vor denen eine SAP im Zusammenhang mit ihrem angekündigten SaaS Produkt steht, zusammenfasst.

Die hier geschilderten Probleme sind typisch für Unternehmen, die gleichzeitig einen Paradigmenwechsel propagieren wollen, ohne das angestammte klassische Geschäft in Frage zu stellen.

Die Glaubwürdigkeit sowohl gegenüber den Kunden, aber auch intern, ist schwierig herzustellen. Wenn man den eigenen Mitarbeitern und Kunden zuerst jahrelang eingetrichtert hat, dass SaaS nicht sinnvoll sei, braucht es auf jeden Fall viel Energie, wenn man dann doch selber ein SaaS Produkt auf dem Markt bringen will.