SAP's SaaS Herausforderungen

In der Computerzeitung ist ein interessanter Artikel online geschaltet worden, der die Herausforderungen, vor denen eine SAP im Zusammenhang mit ihrem angekündigten SaaS Produkt steht, zusammenfasst.

Die hier geschilderten Probleme sind typisch für Unternehmen, die gleichzeitig einen Paradigmenwechsel propagieren wollen, ohne das angestammte klassische Geschäft in Frage zu stellen.

Die Glaubwürdigkeit sowohl gegenüber den Kunden, aber auch intern, ist schwierig herzustellen. Wenn man den eigenen Mitarbeitern und Kunden zuerst jahrelang eingetrichtert hat, dass SaaS nicht sinnvoll sei, braucht es auf jeden Fall viel Energie, wenn man dann doch selber ein SaaS Produkt auf dem Markt bringen will. 

SAP's Einstieg in den SaaS Markt

Wohl eher verstohlen und nebenbei hat SAP an der letzten Bilanzpressekonferenz ende Januar ein SaaS Produkt für mittelgrosse Unternehmen (Midmarket) angekündigt. Interessanterweise wird aber der Begriff Software as a Service von SAP in den entsprechenden Pressemitteilungen (hier und hier) nicht direkt verwendet.

Es wird von einer serviceorientierten Architektur gesprochen (Enterprise SOA), und dass das Produkt sowohl im "Hosting Verfahren wie auch on demand einsetzbar" sei. Ich frage mich, wie diese Aussage zu interpretieren ist. Wenn die Lösung über eine Multi-Tenant Architektur verfügt und damit der hohen Schule von SaaS entspricht, dann gibt es kein "Hosting" in dem Sinne mehr. Warten wir das zweite Quartal ab, dann gibt es mehr Infos zum neuen Produkt von SAP.

SAP's einstieg in den SaaS Markt ist auf jeden Fall zu begrüssen. Das Modell wird dadurch definitiv salonfähig. Ob die Walldorfer es aber schaffen, ein gutes Produkt zu entwickeln, werden wir sehen. Ich frage mich, ob da genügend Herzblut für den Paradigmenwechsel vorhanden ist.

 

SAP's Jeff Nolan wird CEO des on demand Start-ups "Teqlo"

Jeff Nolan war bis vor einem Monat für SAP als Venture Capitalist tätig und hat in dieser Funktion für SAP in den Anbieter professioneller Wiki-Plattformen "Social Text" investiert. Jetzt ist er neuerdings als CEO des on demand Start-ups Teqlo tätig, von der wir in nächster Zeit wohl noch einiges hören werden.

Auch in der SAP Familie, so scheint es, wird man sich des neuen Zeitalters immer mehr gewähr.

 

100'000 Kunden für SAP? Vermutlich nicht.

SAP will bis zum Jahre 2010 die Anzahl Kunden von derzeit 35'000 auf 100'000 steigern, wie CASHdaily am Montag 2. Oktober 2006 auf der Seite 6 berichtete.

Obwohl ich eigentlich nicht zur Gattung der Propheten gehöre, wage ich hier die Vermutung zu äussern, dass dieses ehrgeizige Ziel nicht erreicht werden wird, wenn die Firma in den nächsten Monaten nicht eine Software as a Service ERP Lösung für KMU auf den Markt bringt.

Gerade beim Mittelstand und den Kleinbetrieben, wie die neu anvisierten Kunden von SAP klassifiziert werden, zeigen die Vorteile des SaaS Konzeptes die grösste Wirkung. Richtig, zurzeit ist kein solches Produkt, welches SAP und den anderen "oldschool-Playern" auf unseren Märkten die Stirne bieten könnte, verfügbar. Das könnte aber sehr bald der Fall sein.

In Presseinterviews solche Zahlen zu prognostizieren ist natürlich einfach, denn niemand wird sich im Jahre 2010 noch daran erinnern :-)