Aus dem Archiv der NZZ

Bei der NZZ Online gibt es eine spannende Rubrik mit der Bezeichung "Aus dem Archiv". Komischerweise ist diese nicht über die Navigation der Website erreichbar (oder ich habe es nicht gefunden).

Es werden dort in unregelmässigen Abständen Scans von NZZ Seiten aus früheren Zeiten als PDF bereitgestellt, was mich als alte Archivratte ausserordentlich freut. Solche Zeitzeugnisse sind darum spannend, weil sie uns einen äusserst direkten Zugang zu unserer Geschichte ermöglichen.

So zeigt uns zum Beispiel das TV-und Radio Programm vom Oktober 1965, dass das Schweizer Fernsehen unter der Woche jeweils um 19.00h mit der Tagesschau so senden begonnen hat und bereits um ca. 22.15 wieder mit einer letzten Tageschau den Fernsehabend beendete. Na, das waren noch Zeiten :-)

NZZ ich wünsche mir mehr davon, viel mehr...

Sind Yammer Alternativen im Einsatz?

Durch einen Linkwertig Post bin ich auf diesen Beitrag, über die verschiedenen Tools um die Twitter Idee in Unternehmen für die online Zusammenarbeit zu nutzen, aufmerksam geworden. Solche Dienste werden unter dem Begriff Enterprise Microblogging zusammengefasst.

Da werden neben Yammer noch SocialCast, Present.ly und SocialWok aufgeführt. SocialWok kannte ich noch nicht, hingehen fehlt aus meiner Sicht auf der Liste noch Co-Op.

Bei PARX sind wir seit einigen Monaten begeisterte Nutzer von Yammer und ich weiss auch von anderen Unternehmen in der Schweiz, die Yammer erfolgreich einsetzen. Wie sieht das mit den anderen Services auch?

Gibt es hier jemanden der einen der anderen Enterprise Microblogging Dienst nutzt?

Künstliche Verknappung in der Onleihe

Die Onleihe ist ein Dienst für Bibliotheken, der es diesen ermöglicht ihren Nutzern auch elektronische Medien wie zum Beispiel eBooks auszuleihen. Ist ja eigentlich eine tolle Sache und gäbe es das in der Schweiz schon, würde ich das sofort mal ausprobieren. Ich habe mir da mal kurz den Screencast angeschaut und bin dann schon etwas erstaunt gewesen, als da plötzlich von der Anzahl Exemplare die Rede war, die ausgeliehen werden können.

Da wurde tatsächlich die Problematik der knappen Verfügbarkeit physischer Medien wie Bücher, einfach ins Netz übertragen, obwohl es da diese Verknappung ja gerade nicht gibt.

In Hilfe steht dazu:

"Über die Exemplarinformationen erfahren Sie, wie viele Exemplare eines Titels in der Onleihe vorhanden sind. Jedes Exemplar ist nur jeweils von einer Person ausleihbar. Wenn alle Exemplare ausgeliehen sind („Verfügbar: 0“), können Sie einen Vormerker setzen. Sie werden per E-Mail informiert, wenn der Titel wieder verfügbar ist.
Wenn die Zahl bei „Vormerker“ größer als („0“) ist, haben bereits andere Interessenten den Titel vorgemerkt. Die Angabe bei „Verfügbar ab“ teilt Ihnen tagesgenau mit, wann der Titel wieder zur Verfügung steht."

Unfassbar auf was für Ideen, die Protagonisten der alten Welt doch so kommen.

Google Firmenprofile

Dieser Tweet von Oliver Gassner hat auf eine Google Profil Seite eines kleinen Unternehmens, dem Kolpinghaus Andernach verwiesen. Eine Anwendung für die Google Profile an die ich gar noch nicht gedacht habe.

Macht Ihr das auch für Eure Unternehmen? Kennt Ihr andere Unternehmen, die solche Profil Seiten betreiben?

Das Stylophone

Ein interessantes Retro-Musik Gadget aus den 60er/70er Jahren. Gibt es offenbar auch in einer Neuauflage, in einer Version als Stylophone Beatbox und als Stylophone iPhone App. Hat von Euch jemand eines? Werde auf jeden Fall in Zukunft auf meinen Flohmarkt-Besuchen danach ausschau halten. Auf der Website Stylophonica.com gibt es weitere Infos und natürlich auch bei Wikipedia. Und hier zum Abschluss noch eine Website die damit Werbung macht, dass sie 10 Jahren das Stylophone via Web verkaufen, was ich gerne glaube, aber seht selbst ;-).

Das Schlechte ist nicht soviel schlechter...

Die schlechten Inhalte im Internet sind nicht soviel schlechter, als was in den klassischen Medien produziert wurde, die guten Inhalte sind aber viel besser. Insgesammt also ist es sinnvoller eine offene Medienwirtschaft zu haben, wie sie das Internet hervorbringt, als eine geschlossene duch Oligopole und Monopole organisierte.

So in etwa lautet Umair Haques Kernaussage in seinem absolut empfehlenswerten Blogpost "The New (New) Mediaconomy".

Tweets wiederholen?

Sprain hat letzte Woche gefragt, ob es sinnvoll ist, eigene Tweets zu wiederholen? Ich finde, dass das durchaus sinnvoll sein kann. Auf das Amazon Meetup im Technopark vom 6. Oktober habe ich zum Beispiel mehrmals hingewiesen, dabei wurde der Link zwar niemehr so oft angeklickt, wie beim ersten mal, aber ich habe jedesmal neue Anmeldungen erhalten und ich denke deswegen keinen Follower verloren zu haben.

Infos von bit.ly

Es ist wohl wichtig, dass die wiederholten Tweets in einem sinnvollen Verhältnis zu den anderen Tweets und zum wiederholten Inhalt stehen.

Wiederholungen gibt es ja nicht nur durch eigenes zutun, was ist den ein Retweet anderes?

Ich auf jeden Fall bin sicher schon öfters erst durch Wiederholungen auf interessante Inhalte gestossen und weil ich ja einem Twitterer jederzeit die Gefolgschaft verweigern kann, stört es mich eigentlich nie, wenn jemand etwas tweeted, was ich nicht lesen will.

Übrigens hat Guy Kawasaki zu diesem Thema kürzlich geschrieben und in seiner Antwort auf die Frage, warum er regelmässig Tweets wiederhole, meint er: aus demselben Grund aus dem CNN gewisse News-Stories während des Tages wiederholt. Weil die wenigsten den Tweets von Guy Kawasaki oder den Nachrichten von CNN den ganzen Tag folgen.

Der Jugendsexbericht für den Papierkorb

Die Eidgenössiche Kommission für Kinder und Jugendfragen (EKKJ) hat einen Bericht zur "Jugendsexualität im Wandel der Zeit" vorgelegt. Auf ungefähr 100 Seiten wird dargestellt und orakelt, wie die Jugend in der Schweiz mit dem Thema "Sex" umgeht, um dann am Schluss des Papiers mit vielen Forderungen an ebensoviele Adressaten zu gelangen.

Zum Beipiel mit der Forderung an die EDK: "Ein mehrsprachiges Lehrmittel (Ratgeber) unter dem (Arbeits-) Titel «Sexualität und Sprache» schaffen." damit "Kinder ein wertschätzendes Vokabular bezüglich ihres Körpers und der Sexualität lernen."

Wer glaubt denn ernsthaft daran, dass es möglich sein wird, die Kinder und Jugendlichen durch ein Lehrmittel dazu zu bringen, so über Sex zu sprechen, wie es sich die ArbeiterInnen der soziokulturellen Industrie wünschen?

Weiter oben sind auch einige paternalistischen Forderungen an verschiedenste Behörden und NGO's aufgeführt, sich gefälligst um die überforderten Eltern zu kümmern:

  • "Den Eltern muss ihre Verantwortung in Bezug auf eine umfassende, altersgemässe Aufklärung ihrer Kinder bewusster gemacht werden."
  • "Auch Eltern bedürfen einer differenzierten Wissensvermittlung, da viele überfordert sind, wenn es darum geht, ihre Kinder aufzuklären."
  • usw.

Um diesen Forderungen nachdruck zu verleihen sollen folgende Massnahmen ergriffen werden:

  • Sensibilisierungskampagne in Printmedien, auf APG-Kanälen und im TV starten. PR-Aktionen mit Kinderärztinnen und -ärzten organisieren
  • Anbieten von gezielten Informationen und Weiterbildungen für Eltern durch die Elternberatungs- stellen.
  • Niederschwellige Elternbesuche und zyklische Beratungsangebote aufbauen
  • usw.

Kampagnen, Beratungen, Elternbesuche, usw.

Die Botschaft des Berichtes ist eigentlich folgende:

  1. Jugendliche und Kinder sind grundsätzlich gut.
  2. Der Umgang mit Sexualität ist für Heranwachsende nicht einfach.
  3. Die Eltern sind grundsätzlich überfordert.
  4. Das Internet, ja die Welt überhaupt mit der Werbung, den Filmen, usw. ist gefährlich.
  5. Darum muss der Staat hier massiv eingreifen, mit viel Geld und vielen neuen Gesetzen.
  6. Wenn er das nicht tut, werden aus den grundsätzlich guten Kinder & Jugendlichen kleine Sexmonster
  7. und dann geht die Welt unter.

Zu 1-4 kann ich ja noch zustimmen, auch wenn ich den Punkt 3 schon äusserst problematisch finde und auch bei Punkt 1 einige Fragezeichen setzen würde. Aber die Konklusionen in den Punkten 5-7 sind völlig falsch.

Der Staat hat seine Bürger nicht zu erziehen und die Welt geht auch nicht unter, wenn er das nicht tut.

Obwohl es um das Geld schade ist, dass dafür ausgegeben wurde, bin ich trotzdem froh, dass der neueste EKKJ Bericht wohl hautpsächlich dort landen wird, wo er auch hingehört: im Papierkorb.

Ich frage mich höchstens, was das Dokument wohl gekostet hat?