Free Music Archive - 10'000 Künstler - keine SUISA Mitglieder

Das Free Music Archive gibt es bereits seit vier Jahren. Aus den 5000 Songs des Launches wurden mittlerweile mehr als 60'000 Titel von über 10'000 Künstlern. Die Website wurde vom US-Radio Sender WFMU gegründet und bietet  Songs zum freien Streaming und Download an, die meisten unter Creative-Commons-Lizenz.

Ich habe die Liste zwar nicht systematisch nach SUISA Mitgliedern durchforstet. Aber gemäss der Antwort der SUISA auf die Fragen der Digitalen Allmend* im Zusammenhang mit der Kompatibilität der Creative-Commons-Lizenzen und der SUISA Mitgliedschaft, dürften hier wohl keine Schweizer Musiker, die auch SUISA Mitglied sind, dabei sein. 

In den Kommentaren zu meinem letzten Blogpost zu diesem Thema wurde argumentiert, dass jemand, der bei der SUISA Mitglied sei, seine Musik kommerziell verwerten lassen will, und jemand der Creative-Commons einsetze, eben nicht. 

Das ist nicht richtig. Gerade der Einsatz von Creative-Commons-Lizenzen kann helfen, den Umsatz zu steigern. Es gibt auf Freemusicarchive.org unzählige Musiker und Musikerinnen, die dort einige Songs unter Creartive-Commons anbieten und trotzdem ihre Musik auch verkaufen. Der Einsatz von Creative-Commons-Lizenzen steht einer kommerziellen Verwertung des Werkes nicht im Wege, sondern ist dieser in vielen Fällen sogar noch förderlich. Übrigens auch dann, wenn auf die Non-Commercial-Einschänkung verzichtet wird. 

Es ist m.E. nicht im Interesse der Musikschaffenden, und auch nicht der Schweizer Musikförderung, wenn die SUIA diese Möglichkeit des Online-Marketings ihren Mitgliedern verwehrt. 

(*Disclosure: Ich bin Präsident des Vereins Digitale Allmend und führe mit buch & netz einen Verlag der unter Creative-Commons Lizenzen publiziert)  

Nicht der Ad-Blocker ist das Problem, sondern der gemeine Werber und seine Verwalter.

© Levente Janos - Fotolia.comIch habe zwar einen "Keine Werbung"-Kleber am Briefkaste und ich schaue, wenn überhaupt, nur aufgezeichnet fern, damit ich die Werbespots überspringen kann, aber ich habe noch nie eine Ad-Blocker verwendet und habe das auch in Zukunft nicht vor.

Der Grund dafür ist aber nicht in einem neuen moralischen Imperativ zu finden, den uns einige Zeitungsverlage derzeit einzutrichtern versuchen. Es ist ganz einfach: Die Werbung im Netz stört mich in der Regel nicht und dort wo sie mich stört, gehe ich nicht mehr hin.

Werbung finde ich prinzipiell gut. Das Problem ist aber, dass viele Werbung entweder sehr schlecht ist und/oder sich mir aufdrängt, obwohl sie nichts mit meinen Bedürfnissen zu tun hat, und mich davon abhält die Inhalte zu nutzen, die ich will.

Prospekte die ungefragt in den Briefkasten flattern, Webespots die sich zwischen Sendungen drängen oder immer öfter im Netz vor den eigentlichen Inhalt, Online-Banner die sich ungefragt über den von mir gesuchten Text legen, usw. sind alles Werbeformen die den potentiellen Kunden nicht ernst nehmen. Sie respektieren den freien Willen ihres Kunden nicht und das ist eine denkbar schlechte Startposition für eine prosperierende Partnerschaft.

Werbung im Netz, die im Kontext der Inhalte die ich nutze platziert ist, und nicht derart penetrant daher kommt, dass sie meine eigentlich Absicht stört, kann durchaus nützlich sein.

Noch besser ist es, die Werbung zum eigentlichen gewollten Inhalt zu machen. Wenn TV-Spots auf Youtube, Twitter & Facebook geteilt werden, wenn Corporate-Blogpost weitergeleitet werden, wenn White Papers und eBooks, die ein Produkt oder eine Technologie erklären, kopiert werden, dann ist Werbung offenbar nützlich und dann hat sich auch ihre Berechtigung.

Das Problem ist, dass die meisten Menschen, die Werbebudgets verwalten, eben das sind, was sie tun. Sie sind Verwalter. Der potentielle Kunde (der Adressat der Werbung) interessiert sie nicht. Für sie gibt es da draussen keine Menschen, sondern nur Pakete à Tausend Kontakte. Darum bezeugen Sie diesen gegenüber auch keinen Respekt. Sie wünschten sich am liebsten eine Welt in der wir per Gesetzt gezwungen würden, pro Tag ein bestimmte Anzahl Minuten ihrer extrem schlechten Werbung über uns ergehen zu lassen. So könnten Sie noch simplere Excel-Sheets verwenden um Ihre Werbebugdets, bzw. ihre Tausenderkontaktpakete zu verwalten.

Zurück zum Ad-Blocker. Im Netz gibt es zum Glück genug Alternativen. Ich muss keine Websites aufsuchen deren Werbung mich nicht als mündigen Menschen respektiert. Seiten, die mir dauernd Interstitials und andere ach so "innovative" Werbeformate vor die Nase stellen, nutze ich einfach nicht mehr.  Meistens haben diese Websites eh nur schlechten Content. Und wie gesagt, dem Ad-Blocker traue ich nicht. Vor allem traue ich ihm nicht zu, die Werbung zu zeigen, die gerne gesehen hätte.

Der Aufruf einiger Verleger aber, dass wir quasi aus moralischen Gründen auf den Ad-Blocker verzichten sollten, zielt völlig daneben. Diese Verleger sollten sich besser überlegen, wie sie Werbeformate entwickeln die den Leser und die Leserin als mündige Menschen respektieren, die selber entscheiden wollen, wann sie welche Informationen beziehen. Was übrigens nicht heisst, dass damit kontextabhängige Werbung, solange sie nicht zu aufdringlich ist, keine Platz hätte. Von den Werbern selber ist da nicht viel zu erwarten. Die letzen Jahre haben gezeigt, dass die meisten Kreativen der Branche sich nach wie vor am liebsten ein grosses Budget für einen hübschen Spot geben lassen, statt sich zu überlegen wie sie das Netz als Medium nutzen könnten, und die, die die Etats verwalten…über die haben wir ja schon gesprochen.

Neue Version von Google Analytics

googelanalyticsshot.jpgVor ein paar Tagen hat Google eine neue Version von Google Analytics freigeschaltet. Die Website Analyse Lösung von Google hat bisher schon sehr viel Funktionalität geboten, die neue Version ist vor allem viel einfacher und intuitiver in der Bedienung.

Ich habe schon vor vielen Jahren auf die KMU Version von HBX (früher Hitbox) der Firma Visual Sciences LTD (früher Websidestory) gesetzt. Damals wie heute war für mich vor allem der Umstand, dass die Auswertungsdaten und die Auswertungsapplikation beim Lösungsanbieter gespeichert werden und ich mich nicht darum zu kümmern brauche, ausschlaggebend (Software as a Service bzw. SaaS).

Was ich seither nie verstanden habe, warum man überhaupt noch auf Logfile-Auswertungen mit Desktop oder Server Applikationen setzt? Welchen Grund kann es geben, Produkte wie Webtrends überhaupt noch einzusetzen? Es kann sehr gut sein, dass ich etwas wichtiges in Sachen Web-Analytics nicht verstanden habe. Für die meisten Websites von KMU's oder NPO's aber, dürfte die Lösungt von Google die beste derzeitige Alternative sein. Sie ist kostenlos und bietet wohl alles, was diese Zielgruppe an Analyseberichten benötigen.

An anderer Stelle habe ich einmal geschrieben, dass man sich den Einsatz kostenloser SaaS Angebote im professionellen Bereich gut überlegen sollte, weil man bei kostenlosen Angeboten nichts einfordern kann. Ich mache hier eine Ausnahme, weil Google das Produkt Analytics eigentlich als Werkzeug zum AdWords Program anbietet und es wohl früher oder später auch eine kostenpflichtige Version des Produktes geben wird. Google ist ja auch nicht einfach eine Hinterhof Firma.

Also, fragen Sie Ihren Webverantwortlichen bzw. Ihre Webagentur nach Google Analytics, wenn Sie wissen wollen, was auf Ihrer Website läuft.

 

Amie Street - Independent Music Download Markt

amiestreetlogo.gifAuf Amie Street können MusikerInnen und Bands ihre Songs elektronisch zum Kauf anbieten, wobei sich der Kaufpreis nur nach der Nachfrage richtet. Jeder Song startet "Free" und je öfter er downloaded und empfohlen wird desto höher steigt der Preis. Die Songs sind alle DRM frei im MP3 Format verfügbar. Ich habe noch nicht wirklich rumgestöbert und kann daher zu Qualität und Umfang des Angebots noch nichts sagen. Die untenstehende Auswahl der All Time Charts deutet aber auf viel gute Musik hin.

Keine Informationen zur 850-Jahrfeier der Stadt Freiburg

1157_grand.gifDie zweisprachige Zähringerstadt Freiburg (CH) feiert dieses Jahr ihr 850 jähriges Bestehen. Am 6. Januar wurde die Öffentlichkeit in der Schweiz über die Medien (z.B. in der NZZ oder auf swissinfo und unzählige weitere) darüber informiert, dass die Feierlichkeiten offiziel begonnen haben.

Interessant, denke ich mir. Solche Feste sind immer sinnvolle Gelegenheiten sich mit einer Region, die man nicht so gut kennt, ein wenig auseinander zu setzen. Darum möchte ich mir ein Bild darüber machen, welche Veranstaltungen für dieses Jubiliäumsjahr geplant sind, um mir vielleicht den einen oder anderen Anlass in meinem Kalender vorzumerken. Also besuche ich die Website der Stadt Freiburg, die, wie zu erwarten war, sehr prominent einen Link zur offiziellen Website des 850 Jahr Feier bereithält.

Nur ist dort, ausser ein paar Angaben zu einem Projektwettbewerb, nichts von Interesse für mich zu finden. Kein Wort darüber, dass das Jubiläumsjahr mit den Feierlichkeiten am 6. Januar gestartet wurde. Keine Hinweise auf Veranstaltungen und Daten. Dafür eine alte Pressemitteilung vom 7. November 2006, deren Inhalt sich nach dem download für potentielle Besucher der Festaktivitäten als völlig nutzlos enpuppt.

Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie Kommunikationsaufwände sinnlos vergeudet werden können. Eine Pressmitteilung sollte unbedingt von einem Webauftritt begleitet werden. Alle, die sich tiefer mit einem Thema beschäftigen wollen, werden versuchen via Website zu mehr Informationen zu gelangen. Eine perfekte Möglichkeit um mit Interessierten einen Dialog zu starten oder diese weiterführend zu bedienen und damit einen nachhaltig guten Eindruck zu hinterlassen.

Aufmerksamkeit zu gewinnen wird immer schwieriger, darum sollten man dieser, wenn sie schon da ist, auch entsprechend begegnen.

Google AdWords Kampagnen mit CRM Lösung von Salesforce.com integriert.

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Kieden Screenshot
Salesforce.com hat vor kurzem den zweiten AppExchange Partner (nach Sendio) übernommen. Die Firma Kieden hat einen Mashup mit Salesforce.com und Google AdWords entwickelt, der Marc Benioff offenbar so gut gefallen hat, dass er die Firma gleich gekauft hat. Der Dienst wird in Zukunft unter dem Namen Salesforce for Google AdWords über die AppExchange Plattform angeboten. 

Salesforce for Google AdWords erlaubt es, seine Google AdWords Kamapagnen direkt in salesforce.com zu erstellen und zu managen. Vor allem aber lassen sich klicks direkt mit Leads und Opportunities in salesforce.com verknüpfen. Dadurch lässt sich exakt messen, welche Kampagnen Leads bzw. Aufträge und damit auch Resultate generieren.

Bei meinem letzten Test vor ein paar Wochen war das Produkt noch nicht "einsatzfähig" für den Europäischen Markt.

Der Preise werden sich, so wie es im Moment aussieht, eher an grössere Unternehmen richten. Es lohnt sich aber auf jeden Fall für alle die mit Google AdWords Kampagnen arbeiten, hier dranzubleiben.

Interessant ist auch die Tatsache, dass mit Kieden eine "Mashup" Company verkauft werden konnte.