Das Messen der täglich verschwundenen Zeit mit Toggle

Es gibt viele Gründe seine Arbeitszeit zu erfassen. Neben den offensichtlichen, wie dem, dass man sie einem Kunden verrechnen will, oder weil man als Arbeitnehmer dazu verpflichtet ist, kann es auch sinnvoll sein, sich einfach hin und wieder Klarheit darüber zu verschaffen, was man den ganzen Tag eigentlich macht. Es gibt wohl ähnlich viele Anwendungen für das Erfassen der Zeit, wie für die Verwaltung von ToDo Listen, und meistens unterscheiden sie sich nicht sonderlich voneinander. Toggle ist mir allerdings als besonders einfache Lösung aufgefallen, die gerade für den letzten Fall, dem Messen der täglich verschwundenen Zeit über ein paar Tage hinweg, gut geeignet ist.

Wenn das Netz mit Google verwechselt wird.

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Frank A. Meyer hat uns heute mitgeteilt warum ihm die Zeitung besser gefällt als das Web. In der Zeitung werde er überrascht und könne dort Beiträge lesen, mit denen er nicht gerechnet hat, während er im Netz nur immer das zu sehen bekomme, was er suche. 

Nun, es mag sein, dass er diese Erfahrung macht, und er ist auch nicht der Einzige. Die meisten dem Netz gegenüber eher negativ eingestellten Menschen, erleben das WWW auf diese Art und Weise. 

Doch er und seine Leidensgenossen sind selber schuld, wenn sie das grossartigste Medium, welches die Menschheit bisher hervorgebracht hat, nur durch den Gebrauch einer Suchmaschine kennen. 

Niemand hindert sie daran, Websites aufzusuchen, die sie bereichern und ihnen Links liefern, die sie gerade nicht gesucht haben. 

Niemand zwingt sie auf Social Media Plattformen, sofern sie diese überhaupt nutzen, nur denen zu folgen, die ihnen nicht immer wieder ungewohntes, ungesuchtes, ungewolltes aber überraschendes, erhellendes und anregendes in ihren Stream posten. 

Wer das Netz mit Google verwechselt darf zwar die Suchmaschine dafür kritisieren, dass sie ihm nur das bringt, wonach er gesucht hat, obwohl er genau das von ihr erwartet, aber deswegen dem World Wide Web als Ganzes die Möglichkeit der Serendipität abzusprechen ist ziemlich verwegen, um nicht zu sagen unangebracht.

(Bild: Web 2.0 Icons, CC-BY 2.0 Pietro Zaranini auf Flickr

Das nutzlose Netz

Für alle, die sowieso der Meinung sind, dass das Netz überbewert und nutzlos ist, gibt es hier einen Link, den sie den ganzen Tag immer wieder von Neuem klicken können, um sich in ihrer Meinung zu bestärken. Und für die anderen sei erwähnt, dass es sich hier um das Tor zur Wahrheit handelt, der Link der dir immer wieder zeigen wird, worum es in Deinem Leben eigentlich geht  Setz Dich hin, drücke den Button und geniesse für einen Moment das nutzlose Netz: theuselessweb.com.

 

gisChart - Schnell und einfach Daten auf Karten dartstellen

Seit Kurzem ist die Web-Anwendung des Schweizer Startups gisChart als Beta-Version im Netz. Gemäss eigener Beschreibung will das internationale Team "...Visualisierungen von Geo-Daten für jedermann in jeder Situation ermöglichen...". Ein sinnvolles Ziel und die Umsetzung sieht vielversprechend aus. Ich habe schnell ein paar Werte aus dem neuen OpenData Pilot-Portal des Bundes (opendata.admin.ch) in das gisChart System kopiert und in wenigen Minuten eine hübsche Karte produziert, die ich sowohl als Bitmap, wie auch als Vektorgrafik downloaden, oder direkt in eine Website einbinden, bzw. darauf verlinken kann. 

Zum Vertrag der SUISA mit Youtube bzw. Google

Rückwirkend auf den 1. September bezahlt Google via SUISA an die Schweizer Komponisten und Texter einen Beitrag, wenn deren Musik auf der beliebten Videoplattform erklingt. Diese Einigung ist grundsätzlich zu Begrüssen, verhindert sie doch Zustände wie in Deutschland, wo ein grosser Teil der Videos, die Musik beinhaltet, nicht gesehen werden können.

Allerdings ist es problematisch, dass der Inhalt des Vertrages, und vor allem die Höhe und die Kalkulationsgrundlagen der Entschädigung nicht öffentlich sind. Weiterhin ist es wichtig, dass nicht nur Grosskonzerne wie Google musikbasierte Dienste anbieten können, sondern dass auch kleine Unternehmen und Start-Ups ohne grossen Transaktionsaufwand Lizenzrechte erwerben können. Es muss möglich sein, ohne eigene Anwaltstruppe und ohne monatelange Verhandlungen Inhalte für die Nutzung im Netz zu lizenzieren, sodass neben den grossen Unterhaltungskonzernen auch viele kleine Nischenanbieter entstehen können.

Nicht dem E-Book, sondern dem Online-Buch gehört die Zukunft

Dieser Beitrag ist ursprünglich im Heft Nr. 220, Februar 2013 des Ostschweizer Kulturmagazins Saiten erschienen. 

«Der Untergang des Buches wird nicht stattfinden», hört man allenthalben, und meistens werden dann grossartige Buchliebhaber wie Umberto Eco bemüht, um diese Aussa­ge zu untermauern. Haptik und überhaupt das Buch, wer will schon Pixel lesen! Dem Buch verdanken wir unsere Freiheit. Wir schulden ihm darum auch die Rettung.

Nun, ich kann guten Gewissens entwarnen und Ihnen mitteilen, dass das E-­Book das gedruckte Buch wohl nicht überleben wird. Dies bedeutet allerdings nicht, dass das gedruckte Buch in ferner Zukunft viel mehr als ein Nischen­dasein für eine kleine Zahl von älteren Herren, die abends gerne an vermodertem Papier riechen, zu denen ich mich übrigens auch zähle, fristen wird. Wir können es dre­hen und wenden wie wir wollen, wir können es bedauern und beweinen, wir können gen Himmel schreien und die Ungerechtigkeit beklagen: die Tage des gedruckten Buchs als Massenmedium sind gezählt.

Die elektronische Publikation von Inhalten bietet der­art viele Vorteile, dass das gebundene Papier keine Chance haben kann. Evolution findet auch in der Kulturproduktion statt. Aber, und das ist vielleicht das Tröstliche, das E-­Book ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Das E-­Book, so wie wir es heute vorfinden, ist eine kurze Episode der Informa­tikgeschichte. Es bietet zwar bereits einige der Vorteile, die ein digitaler Text aufgrund seiner – Papierfreunde entschuldigen bitte den Ausdruck – «Beschaffenheit» von Haus aus mitbringt. So können wir das E­-Book nach Stichworten durchsuchen, wir können Textstellen markieren und Begri­ffe nachschlagen. Diese Merkmale alleine sind schon beacht­lich, wenn wir sie mit denen des gedruckten Buches ver­gleichen, welches wir ja gerade mal durchblättern können. Und wenn die meisten Buchverlage nicht so unverfroren wären, uns Buchliebhaber, Buchkäuferinnen und Buchleser wie poten­tielle Verbrecher zu behandeln, so könnten wir die markier­ten Textstellen kopieren und in andere Texte einbinden, wir könnten uns jeden Text vorlesen lassen, wir könnten alle E­-Books, egal wo wir sie gekauft haben, zusammen abspei­chern und eine Volltextsuche über alle Titel laufen lassen, wir könnten einzelne Stellen ausdrucken, und wir könn­ten den einen oder anderen Ausschnitt per E­mail an eine Freundin schicken, um darüber zu diskutieren. Das alles würde funktionieren, wenn die Verlage endlich damit aufhören würden, ihre E-­Books mit einem technischen Kopierschutz zu versehen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass allmählich ein Umdenken stattfindet und einzelne Verlage gelernt haben, dass es nicht gerade sinnvoll ist, die Fehler der Musikbran­che zu wiederholen, die notabene mittlerweile komplett auf derartige Kopierschutzmechanismen verzichtet.

Nun denn, es ist eigentlich egal, denn das elektronische Buch wird nicht als E-­Book die Welteroberung antreten, sondern als Website, als Online-­Buch. Erst wenn das Buch im World Wide Web integriert ist, hat es den Platz in der digitalen Welt erhalten, der ihm gebührt. das Online-Buch kann alles, was das E-Book kann, und etwas ganz Entscheidendes mehr. Seine Inhalte können mit anderen Inhalten verlinkt werden, sie können jederzeit im richtigen Kontext gefunden werden, und sie können über Socialmedia­kanäle verteilt werden. Die Zukunft des Buchs liegt im offenen und freien Internet, nicht im Kindle, nicht im iBook­ Store und nicht im Tolino, denn nur im Netz wird dem Buch ein ewiges Leben beschieden sein.

Wir müssen keine Experten sein, um an politischen Diskussionen teilzunehmen

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Politik ist die Gestaltung des gesellschaftlichen Raumes. Sie betrifft alle Menschen dieses Raumes, und in einer sinnvoll konzipierten Demokratie können sich möglichst viele Betroffene an dieser Gestaltung beteiligen.

Aus organisatorischen Gründen delegieren wir die operativen Tätigkeiten dieser Systemgestaltung an Repräsentanten, die wir direkt oder indirekt wählen. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns deswegen aus den politischen Diskussionen, die die Herausforderungen der Gesellschaftsgestaltung begleiten, verabschieden sollen.

Solche Diskussionen sind wichtig um eine eigene Haltung oder Meinung zu entwickeln, bzw. diese laufend zu konkretisieren und zu verbessern.

Wir wissen, wenn wir mit einem neuen Thema konfrontiert werden, äusserst wenig. Doch bereits mit diesen wenigen Informationen werden wir, zum grossen Teil unbewusst, ein erstes Urteil entwickeln. 

Es ist wichtig, sich besonders bei politischen Fragen, das eigene innere Urteil bewusst zu machen und die eigenen Begründungen aufzuspüren, die zu diesem Urteil geführt haben. Wenn wir uns nicht darum kümmern, laufen wir Gefahr, unbewusst oder bewusst, einem nicht selbst begründeten Urteil, nennen wir es Vorurteil, entsprechend zu handeln oder zu sprechen.

Sobald wir beginnen unseren Urteilen auf den Grund zu gehen, sehen wir, dass wir in der Regel wenig Handfestes zu bieten haben, die unsere Meinungen stützen und doch brauchen wir eine solche um Entscheidungen treffen zu können.

Darum ist es sinnvoll, sich klar zu machen, dass jede eigene Meinung, immer nur eine vorläufige sein kann, die aber solange durch die eigene Begründung vertreten werden soll, bis sie durch bessere Argumente revidiert oder gar fallen gelassen werden muss. 

Diese Erkenntnis führt dazu, dass wir unsere Begründungen formulieren und diskutieren müssen. Nur auf diese Weise, kann sich unsere Beurteilung einer politischen Frage weiter entwickeln. Unser Urteil wird dadurch immer vielschichtiger und besser abgestützt. 

Nun ist es natürlich so, dass es Menschen gibt, die sich mit einem bestimmten Thema viel intensiver und länger auseinander gesetzt haben, als andere Menschen. Wir nennen sie Experten. Viele sind Experten in bestimmten Bereichen, aber immer wird sich wohl jemand finden, der einen Aspekt noch tiefer analysiert hat, und damit für den konkreten Fall der bessere Experte ist.  Und wir können davon ausgehen, dass wir für jedes politische Problem mehrere Experten finden werden.

Doch das ist kein Grund, die Diskussion diesen Experten zu überlassen und zu schweigen. Als Staatsbürger müssen wir zu den wichtigen politischen Fragen eine eigene Meinung entwickeln, sonst können wir nicht sinnvoll am demokratischen Prozess teilnehmen. Dabei können Experten durchaus hilfreich sein, indem sie Argumente liefern, die wir mit den unsern konfrontieren können, und indem sie Aspekte beleuchten, die wir noch nicht beachtet haben. Doch erst, in der eigenen Auseinandersetzung mit den Expertenmeinungen kann sich unser Urteil entwickeln und diese Auseinandersetzung geschieht durch Diskussion. 

Aus diesen Gründen darf, ja soll man seine vorläufige Haltung zu jedem Thema, und weiss man noch so wenig darüber, darlegen und zur Diskussion anbieten. Es bleibt dann jeder und jedem selbst überlassen, sich darauf einzulassen und daran mitzuwachsen. 

(Dieser Beitrag wurde ausgelöst durch den Punkt 5 des Blogposts "Das wars" von Philippe Wampfler. )

(Bild: CC-BY 2.0, "talk to the expers" by Mai Lee on Flickr )

Philosophische Audiothek

Eine Gruppe von Mitarbeitern und Studierenden des Institutes für Philosophie an der Universität Wien betreibt unter der Bezeichung "Philosophische Audiothek" seit über 10 Jahren eine reichhaltige Plattform mit Aufzeichnungen von Vorlesungen, Vorträgen, Kongressen und anderen Beiträgen zur Philosophie. 

Neverending Playlist

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neverendingplaylist.com erstellt automatische Wiedergabelisten von Künstlern, deren Songs auf Youtube verfügbar sind. The Echo Nest, die Anbieterin der Website betreibt eine Datenbank mit Informationen zu mehr als 30 Mio Songs, die wiederum vielen Musikdiensten wie Rdio, Spotify und unzähligen anderen als Basis für Ihre Services dient. Ob neverendingplaylist.com dereinst auch auf der Sperrliste der Musikindustrie stehen wird, falls diese ihre Forderung nach Netzsperren in der Schweiz durchbringen sollte?

Vintage Computer Festival Europe 14.1 am 5. & 6. Oktober 2013 in Winterthur

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Wie ich soeben via Twitter von @wortgefecht über seinen Retr0geek Blog erfahren habe, wird am 5. & 6. Oktober 2013 das Vintage Computer Festival Europe 14.1 in Winterthur durchgeführt. Den TI99/4A von Michael würde ich gerne sehen. Wenn ich es zeitlich schaffe, werde ich einen Sharp MZ80 mitbringen. Eine perfekte Einstimmung übrigens auch für die Retro-Technica in Fribourg 3 Wochen später. 

(Bild: Public Domain, WIkimedia Commons