gisChart - Schnell und einfach Daten auf Karten dartstellen

Seit Kurzem ist die Web-Anwendung des Schweizer Startups gisChart als Beta-Version im Netz. Gemäss eigener Beschreibung will das internationale Team "...Visualisierungen von Geo-Daten für jedermann in jeder Situation ermöglichen...". Ein sinnvolles Ziel und die Umsetzung sieht vielversprechend aus. Ich habe schnell ein paar Werte aus dem neuen OpenData Pilot-Portal des Bundes (opendata.admin.ch) in das gisChart System kopiert und in wenigen Minuten eine hübsche Karte produziert, die ich sowohl als Bitmap, wie auch als Vektorgrafik downloaden, oder direkt in eine Website einbinden, bzw. darauf verlinken kann. 

Open Data Portal des Bundes - Ein Erfolg für den Verein opendata.ch

Am 16. September wird an der der OKCon 2013 in Genf, dem Treffpunkt der globalen Open Data Bewegung, das Portal für offene Daten der Bundesverwaltung opendata.admin.ch vorgestellt, wie wir im Tages-Anzeiger lesen können. Dass wir in der Schweiz bereits soweit sind, haben wir vor allem auch dem grossartigen und unermüdlichen Engagement der Akteure und Mitglieder des Vereins opendata.ch zu verdanken. Wer sich intensiver mit der Thematik befassen will, fährt am besten vom 16. bis zum 18. September nach Genf und nimmt an den spannenden Vorträgen und Workshops der OKCon 2013 teil.

(*Disclosure: Ich bin mit buch & netz Official Supporter der OKCon 2013) 

Open Knowledge Conference (OKCon) 2013

Vom 16. bis 18. September findet mit der OKCon 2013 in Genf eine der weltweit wichtigsten Konferenzen zu Open Knowledge und Open Data statt*. 

Organisiert wird der Event dieses Jahr vom Verein opendata.ch der zugleich auch das Swiss Chapter der Open Knowlegde Foundation, der Trägerin der OKCon 2013, repräsentiert. 

3 Tage Vorträge, Workshops, Diskussionen und Meetings mit Open Knowledge Denkern und Innovatoren aus aller Welt. Das vielfältige und spannende Programm ist in folgende Themenbereiche eingeteilt: 

Für die Anreisenden aus der Deutschschweiz gibt es den Open Knowlegde Train, ein Meetup im IC 716 Abfahrt 08:11 ab St.Gallen mit Halt in Winterthur (08:58) , Zürich (09:32), Bern (10:34) , Fribourg (10:56) und Lausanne (10:42), Ankunft in Genf um 12:15. 

Lasst Euch diese Gelegenheit nicht entgehen. Bis die nächste OKCon wieder in der Nähe stattfindet, wird wohl einige Zeit vergehen.

(*Disclosure: Ich bin mit buch & netz Official Supporter der OKCon 2013)

Ein Datenhaufen ohne Kontext wird auch visualisiert nicht aussagekräftiger

Der Kanton Bern will oder muss, wie immer man das sieht, bekanntlich sparen. Der Regierungsrat hat nun kürzlich sein Angebots-und Strukturüberprüfungsprogramm (ASP), ein Sparprogramm also, an den Grossen Rat übergeben und der Verein opendata.ch hat die Daten des Sparprogramms visualisiert.

Hier unter der URL http://be-asp.budget.opendata.ch/ kann damit gespielt werden.

Das sieht alles ganz interessant aus. und die grundsätzlichen Initiativen und die Vision des Vereins opendata.ch zum Thema Open Government Data sind natürlich zu begrüssen.

Nur sind diese Daten, wie sie vom Regierungsrat geliefert und kommuniziert werden, auch durch die Visualisierung nicht viel Aussagekräftiger sind als vorher. Ich sehe zwar, welche Bereiche im Vergleich zu anderen Bereichen mehr sparen müssen, aber ohne die Relation zum Gesamtbudget des Kantons sind diese Angaben aus meiner Sicht ohne Nutzen.

Der Kanton Bern gibt pro Jahr 10 Miliarden CHF aus. Das Sparprogramm bewegt sich irgendwo zwischen 200 und 500 Mio pro Jahr, das entspricht 2% bis 5% der gesamten Ausgaben. Warum ausgerechnet so viele Einsparungen im Sozial- und Schulwesen sein müssen, erschliesst sich mir aufgrund der gelieferten Daten nicht. Ich sehe auch nicht, wie gross die geplante Reduktion der Lohnsumme im Vergleich zum gesamten Aufwand steht, usw.

Ich finde, dass wir hier ein wunderbares Beispiel von Pseudotransparenz vorliegen haben. Wir werden geblendet von einem Datenhaufen und können ohne viel Aufwand zu betreiben, keine sinnvolle Beurteilung der Situation vornehmen. Der Absender der Botschaft tut nur so, als ob er informiert. 

Natürlich kann man das so sehen, dass wir ja noch ganz am Anfang einer Entwicklung stehen und solche Datenvisualisierungsprojekte vor allem dazu dienen, den Behörden zu zeigen wie sinnvoll Open Government Data sein kann. Das mag richtig sein. Trotzdem finde ich wichtig, dass wir nicht vergessen, dass wir offenen Daten wollen, damit wir Kontexte darstellen können, die von den Behören bewusst oder unbewusst nicht vorgesehen waren. Wären die kompletten Finanzdaten (aktuelle und historische) der Kantone, Gemeinden und des Bundes in maschinenlesbarer Form via API zur Verfügung, könnte man interessante Bezüge herstellen, die uns helfen würden die Frage zu beantworten, ob dieses Sparprogramm ein sinnvolles und ausgewogenes ist, oder nicht.

Offene Daten der Suisa, ProLitteris und allen anderen Verwertungsgesellschaften

Die Open Data Bewegung hat auch in der Schweiz immer mehr Unterstützer und Befürworter. So findet nächste Woche zum Beispiel eine Panel Diskussion zur Frage der offenen Gesundheitsdaten mit anschliessenden Hackdays statt.

Gestern bin ich bei Spiegel Online im äusserst spannenden Artikel zur Urheberrechtsdebatte in Deutschland "Viel Meinung und wenig Wissen" auf diese Forderung des Urheberrechtsexperten Prof. Martin Kretschmer gestossen:

"Als erster Schritt sollten die Verwertungsgesellschaften gezwungen werden, ihre Daten anonymisiert zur Verfügung zu stellen."

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Offene Gesundheitsdaten - Interessante und wichtige Panel Diskussion in Basel

Der Verein opendata.ch organisiert zusammen mit der TagesWoche am 27. September eine Panel Diskussion in Basel, die äusserst interessant zu werden scheint. Denn es  geht um die Frage, wie wir als Gesellschaft, mit den über uns gesammelten Gesundheistdaten umgehen wollen.

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Open Data Initiativen in der Schweiz?

Für die Analyse vieler gesellschaftlichen und damit politischen Fragestellungen werden statistische Daten benötigt und auch mit viel Aufwand erhoben. Aus diesem Grund gibt es in der Schweiz das Bundesamt für Statistik und die diversen weiteren Statistischen Ämter bzw. Dienste der Kantone, Gemeinden und anderer Institutionen.

Im Vor-Internet Zeitalter standen diese Daten aus praktischen Gründen bereits bearbeitet und nur zu hohen Kosten den Politikern, Beamten, Forschern und Journalisten zur Verfügung.

Heute wäre es allerdings sinnvoll alle erhobenen Daten, auch als Rohdaten, im Internet u.A. via API öffentlich bereit zu stellen. Dadurch könnte jeder der Lust und Zeit hat, Daten aufbereiten und für seine Zwecke nutzen und Darstellen, oder auch Applikationen entwickeln die mit diesen Daten arbeiten.

Die Erhebung der Daten wird in den meisten Fällen durch öffentliche Gelder finanziert und darum sollten sie der Öffentlichkeit auch schnell und einfach zur Verfügung stehen. 

In Grossbritanien scheint man in dieser Hinsicht schon sehr weit zu sein. Die Website unter der URL data.gov.uk hat "den Zweck den Wert von Behördendaten zu erhöhen indem diese einfach zu finden und einfach zu nutzen sein sollen" (freie Übersetzung aus der About Seite).

In Deutschland arbeiten einige Initianten daran ein Open Data Network zu formieren. Die beiden Blogbeiträgen von Daniel Dietrich, "Interview zu Open Data" und "Opendata - warum eine freie Gesellschaft offene Daten braucht" bieten einen guten, kurzen Einstieg in die Thematik.

Weiss jemand, ob es hier in der Schweiz auch Leute gibt, die sie damit beschäftigen?