Offizielle Absage an DRM-Systeme der Schweizer Verwertungsgesellschaften

In der Musikbranche ist die Unsitte, die Files, die die Konsumentinnen und Konsumenten kaufen, mit Kopierschutz zu versehen, zum Glück schon länger Geschichte. In der Film- und in der Buchbranche leider nicht. Bei den meisten Verlagen und Autoren herrscht immer noch die Meinung vor, man müssen vom unehrlichen Käufer ausgehen, der ein einmal bezogenes Werk sofort in alle Welt verschickt und verschenkt oder sogar ins Netz stellt. 

Da ist es doch äusserst erfreulich zu lesen, dass die vereinigten Schweizer Verwertungsgesellschaften in einer FAQ zur Leerträgervergütung unmissverständlich klar machen, dass DRM keine Zukunft hat und die Rechteinhaber darauf verzichten sollten: 

...Soweit es [DRM-Systeme] gibt, sind es meist geschlossene Systeme, die nicht oder nur beschränkt mit einem anderen System verbunden werden können und Probleme bei der Archivierung schaffen. Der Zugang zu allen Werken und Leistungen ist für die Nutzer damit keineswegs gewährleistet. DRM-Systeme können auch unter Aspekten des Persönlichkeitsschutzes problematisch sein. Weder in der Musikwelt noch in einem anderen Bereich hat sich DRM durchsetzen können, und die vier grossen Major-Labels verkaufen ihre Musik im Internet über zahlreiche Plattformen ohne Kopierschutz. Die Schweizer Verwertungsgesellschaften lehnen DRM aus den genannten Gründen ab...

 (Bild: Ausschnitt des Fotos Warning DRM von YayAdrian auf Flickr, CC-BY 2.0)

Offene Daten der Suisa, ProLitteris und allen anderen Verwertungsgesellschaften

Die Open Data Bewegung hat auch in der Schweiz immer mehr Unterstützer und Befürworter. So findet nächste Woche zum Beispiel eine Panel Diskussion zur Frage der offenen Gesundheitsdaten mit anschliessenden Hackdays statt.

Gestern bin ich bei Spiegel Online im äusserst spannenden Artikel zur Urheberrechtsdebatte in Deutschland "Viel Meinung und wenig Wissen" auf diese Forderung des Urheberrechtsexperten Prof. Martin Kretschmer gestossen:

"Als erster Schritt sollten die Verwertungsgesellschaften gezwungen werden, ihre Daten anonymisiert zur Verfügung zu stellen."

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