Den Mietzins an die Teuerung zu koppeln ist eine schlechte Idee.

Ich bin seit mehr als 20 Jahren Mieter und während dieser Zeit habe ich mit sieben verschiedenen Vermietern einen Mietvertrag abgeschlossen. Ich habe auf dem Land im schönen Oberfreiamt, danach in Bern gelebt und mittlerweile bin ich in Zürich niedergelassen. Ich habe sowohl mit privaten Hausbesitzern als Vermieter, wie auch mit Instutionen wie zum Beispiel mit der Gebäudeversicherung des Kantons Bern zu tun gehabt. In all den Jahren wurde mir die Miete sehr selten und wenn, dann moderat erhöht, in einem Falle sogar gesenkt!

Wenn der Mietzins nun an den Landesindex der Konsumentenpreise gekoppelt wird, dann werden alle Mieter jedes Jahr eine Mitzinserhöhung erhalten. Es wird hier eine Spirale in Gang gesetzt, die nicht mehr aufzuhalten sein wird. Wir werden uns dann an Nachrichten wie bei den Krankenkassenprämien gewöhnen müssen. Das kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen sein.

Das heutige System mag zwar das eine oder andere Transparenzproblem und damit Streitpotential mit sich bringen, aber es führt nicht zu einem Automatismus wie wir in bei einer Koppelung an die Teuerung erleben werden.

Mir ist völlig Schleierhaft, warum der Mieterverband eine solche Lösung anstrebt und es muss doch nachdenklich Stimmen, dass der Hauseigentümerverband darauf einsteigt.

Es gibt in Sachen Mietrecht eigentlich gar kein Handlungsbedarf. Die heutige Lösung funktioniert relativ gut und bietet ein Minimum an Marktmechanismen in einem stark regulierten Umfeld. Wir sollten ganz einfach die Finger davon lassen, solange wir kein ernsthafen Probleme damit haben.

Finde die Unterschiede! - zwei Stories, zwei Bilder, eine Idee.

Dieses Bild auf S.85 zum Artikel in der NZZ am Sonntag vom 18. November 2007 haben wir doch irgendwo schon mal gesehen?

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Richtig, in der Zeit vom 31. Oktober 2007 auf Seite 79:

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Der Schirm, die Wäscheleine, der Dachstock, die Decke, alles da. Bei der NZZ am Sonntag geht es um die Künstschaffenden und bei der Zeit um freie Medienschaffende

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Nicht, dass mich das stört, auch nicht erstaunt, eher amüsiert...

Der Mensch in Gesellschaft

Menschen leben in Gesellschaften. Es gibt zwei Arten von möglichen Gesellschaften, die offene, pluralistische und die geschlossene, gleichgeschaltete. (Karl Popper)

Die geschlossene, gleichgeschaltete zeichnet sich dadurch aus, dass es festgeschriebene, ewiggültige Wahrheiten im Sinne von Dogmata gibt, die von einer Elite in der Regel mit Gewalt durchgesetzt werden. Diese grundlegenden Dogmata verneinen üblicherweise die Tatsache, dass Menschen individuelle Bedürfnisse haben, oder sie gehen davon aus, dass diese individuellen Bedürfnisse den kollektiven Wünschen, die diese Elite erkannt hat, grundsätzlich zu unterstellen sind. Burma, Iran, China, die Sowjetunion, die DDR, Nazideutschland, usw. sind aktuelle bzw. historische Beispiele für solche Gesellschaften.

Wir leben in der Schweiz, in Europa, in den USA und an vielen weiteren Orten zum Glück in einer offenen, pluralistischen Gesellschaft. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass Menschen verschieden sind und individuelle Bedürfnisse haben, deren Befriedigung zum persönlich empfundenen Glück beitragen. Um diesen individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden wird in der offenen Gesellschaft der persönlichen Freiheit sich zu entfalten ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Da der Mensch aber auch in der offenen Gesellschaft per Definition eben in Gesellschaft lebt, hat diese persönliche Freiheit auch ihre Grenzen. Diese Grenzen liegen dort wo des Einen persönliche Freiheit einem anderen Menschen oder der Gesellschaft schaden zufügt (John Stuart Mill).

Diese Grenzen entziehen sich aber einer objektiven Erschliessung, darum muss eine offene Gesellschaft diese Grenzen immer wieder neu beurteilen. Diese Beurteilung geschieht am effektivsten durch Diskussion der vorgebrachten Argumente aus verschiedenen Blickwinkeln der jeweils Betroffenen.

Aus diesem Grund ist die bestmögliche Staatsform der offenen Gesellschaft eine Mischung aus parlamentarischer und direkter Demokratie, die föderalistisch nach dem Subsidiaritätsprinzip aufgebaut ist und den Bürgern dadurch sehr weitgehende Möglichkeiten der Mitbestimmung einräumt.

Damit eine solche Demokratie aber funktionieren kann, hat der Mensch für seine Freiheit einen Preis zu bezahlen. Dieser Preis heist Verantwortung. Verantwortung für das eigene Denken und Handeln.

Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, braucht es mindestens zwei Fähigkeiten zu deren lebenslangen Weiterentwicklung der freie Mensch in der offenen Gesellschaft angehalten ist. Die Fähigkeit zur Empathie und die Fähigkeit zum kritischen Denken.

Durch Empathie entsteht Solidarität und der Wunsch, das Leid zu minimieren und das Glück zu maximieren, und zwar gerade auch für die anderen Menschen und Geschöpfe des gemeinsamen Lebensraums.

Das kritische Denken ermöglicht es u.A., seine immer vorhandenen Vorurteile und seine eigenen Gefühle und Geisteshaltungen wie Neid, Hass, Egoismus, usw. in die Beurteilung einer Sachlage miteinzubeziehen, Argumente von Diskussionspartnern von verschiedenen Standpunkten aus zu betrachten, sowie plumpe rethorische Manipulationsversuche zu entlarven.

Beide Kompetenzen sind in unseren Anlagen vorhanden, wir haben dabei allerdings die Wahl diese verkümmern zu lassen oder sie zu entwickeln. Aus meiner Sicht, sind diejenigen, die die offene Gesellschaft mitgestalten wollen, zu Letzerem verpflichtet.