Den Mietzins an die Teuerung zu koppeln ist eine schlechte Idee.
/Ich bin seit mehr als 20 Jahren Mieter und während dieser Zeit habe ich mit sieben verschiedenen Vermietern einen Mietvertrag abgeschlossen. Ich habe auf dem Land im schönen Oberfreiamt, danach in Bern gelebt und mittlerweile bin ich in Zürich niedergelassen. Ich habe sowohl mit privaten Hausbesitzern als Vermieter, wie auch mit Instutionen wie zum Beispiel mit der Gebäudeversicherung des Kantons Bern zu tun gehabt. In all den Jahren wurde mir die Miete sehr selten und wenn, dann moderat erhöht, in einem Falle sogar gesenkt!
Wenn der Mietzins nun an den Landesindex der Konsumentenpreise gekoppelt wird, dann werden alle Mieter jedes Jahr eine Mitzinserhöhung erhalten. Es wird hier eine Spirale in Gang gesetzt, die nicht mehr aufzuhalten sein wird. Wir werden uns dann an Nachrichten wie bei den Krankenkassenprämien gewöhnen müssen. Das kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen sein.
Das heutige System mag zwar das eine oder andere Transparenzproblem und damit Streitpotential mit sich bringen, aber es führt nicht zu einem Automatismus wie wir in bei einer Koppelung an die Teuerung erleben werden.
Mir ist völlig Schleierhaft, warum der Mieterverband eine solche Lösung anstrebt und es muss doch nachdenklich Stimmen, dass der Hauseigentümerverband darauf einsteigt.
Es gibt in Sachen Mietrecht eigentlich gar kein Handlungsbedarf. Die heutige Lösung funktioniert relativ gut und bietet ein Minimum an Marktmechanismen in einem stark regulierten Umfeld. Wir sollten ganz einfach die Finger davon lassen, solange wir kein ernsthafen Probleme damit haben.