Das Management der Erreichbarkeit

Ich werde hin und wieder darauf aufmerksam gemacht, dass mein Skype Online Status häufig auf "Beschäftigt" oder "nicht verfügbar" stehe, oder dass bei mir immer die Combox eingeschaltet sei, und ich daher relativ schlecht erreichbar bin. Ich möchte mit diesem Beitrag erklären, warum das so ist.

Es gib 2 wichtige Gründe, warum man mich oft nicht "Instant" erreichen kann: 

  1. Persönliche Beobachtungen und Messungen haben ergeben, dass sich meine Produktivität indirekt proportional zur Häufigkeit der Unterbrechungen während der Erledigung einer Aufgabe verhält. Je häufiger ich unterbrochen werde, desto schlechter die Produktivität, ohne die Zeit der eigentlichen Unterbrechung einzurechnen.

  2. Wenn ich mich mit anderen Menschen unterhalte , möchte ich mich voll und ganz diesen Menschen widmen bzw. bei der Sache sein, die in diesem Moment besprochen wird. Das trifft für Meetings und persönliche Gespräche aller Art zu. Egal, ob diese von Angesicht zu Angesicht oder via Telefon, bzw. Skype oder Chat Unterhaltung statt finden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass meine Mitmenschen diese Grundhaltung eigentlich sehr schätzen, wenn sie gerade selbst mit mir im Gespräch sind und ich dieses nicht dauernd unterbreche, weil gerade ein Anruf rein kommt, oder eine Instant Message aufpopt.

Nun bedeutet das aber nicht, dass ich grundsätzlich nicht erreichbar bin, sondern nur, dass ich gerade in diesem Moment eventuell nicht erreichbar bin.

Natürlich ist es so, dass es (zum Glück) viele Gründe gibt, warum mich jemand zu einem bestimmten Thema erreichen möchte. Ich schätze den häufigen und intensiven Kontakt mit meinem Mitmenschen sehr, sei dies im beruflichen oder im privaten Umfeld und darum biete ich auch sehr viele Möglichkeiten, mir mir in Kontakt zu treten, obwohl oder gerade weil ich die oben genannten Gründe sehr ernst nehme.

Skype

Wenn ich an einem Computer arbeite, ist in der Regel mein Skype Client eingeschaltet. Diesen benütze ich hauptsächlich um denjenigen, die mir mit Kontakt aufnehmem möchten, mitzuteilen, wie das gerade im Moment am besten funktioniert. Anhand des Online Status bieten sich folgende Möglichkeiten an.

Online

Wenn mein Status auf "Online" steht, bin ich meistens am Bearbeiten von mehreren kurzen Aufgaben. Kurze E-Mails, Telefonate, usw. In diesem Falle kann man jederzeit etwas in mein Chatfenster schreiben, oder mich anrufen. Meine Antwortzeit sollte kurz sein, es kann aber durchaus ein paar Minuten dauern, weil ich evtl. gerade in einem Telefongespräch bin. Es kann auch sein, dass ich den Computer gerade verlassen habe, aber Skype noch nicht automatisch auf den Status "Abwesend" gestellt hat. Die Zeit dafür ist bei mir auf 3 Minuten eingestellt.

Abwesend

Ich arbeite seit mindestens 3 Minuten, aber weniger als 15 Minuten nicht mehr am Computer. Skype schaltet automatisch in diesen Zustand. In diesem Falle ist es möglich, dass ich bald wieder zurück bin, oder dass ich die Meldung trotzdem sofort sehe, weil ich zwar am Arbeitsplatz bin, aber eben nicht am Computer arbeite. Am besten einfach ein kurzes "Hallo" oder so in das Chat Fenster schreiben, oder vielleich sogar einen Satz, zu welchem Thema ich erwünscht bin und wie lange das dauern könnte. Nach spätestens 15 Minuten sollte eine Antwort von mir da sein, oder der Status ändert sich auf "Nicht verfügbar" (siehe unten).

Nicht verfügbar

Ich bin entweder seit mehr als 15 Minuten nicht mehr am Arbeitsplatz, oder ich kann im Moment nicht sofort antworten, werde das aber machen, sobald es wieder möglich ist. In diesem Falle entweder in das Chat Fenster schreiben, z.B:  "Hallo Andreas, melde Dich doch rasch, wenn Du wieder verfügbar bist", oder mir eine E-Mail schicken.

Insbesondere wenn es sich bei der Mitteilung um eine Aufgabe für mich handelt, ist es sinnvoller, diese nun nicht in die Chatbox zu schreiben, sondern als E-Mail zu verschicken, damit ich diese in der Warteschlange habe. Skype Chat bzw. Instant Messaging allgemein ist nicht für den asynchronen Dialog geeignet, dafür gibt es E-Mail. Chat ist konzipiert für den Dialog in Echzeit und das Chatfenster sollte nicht als Dropbox verwendet werden. Da dies für den Empfänger mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist.

Beschäftigt

Wenn der Status "Beschäftigt" angezeigt ist, bin ich an einer Aufgabe auf die ich mich konzentrieren möchte. Das heisst nun aber NICHT, dass man keine Meldung ins Chatfenster schreiben darf. Denn Skype sorgt ja dafür dass in diesem Falle kein Fenster aufpopt, sondern einfach diskret in der Systemleiste angezeigt wird, dass sich jemand gemeldet hat. Ich werd dann, sobald meine Aufgabe abgeschlossen ist, oder ich eine Pause einlege, diese Meldung beantworten. Wenn es nicht eilt, ist aber auch in einem solchen Fall unter Umständen eine E-Mail die bessere Möglichkeit. Wenn es dringend ist, am besten eine SMS schreiben.

Offline

Selbsterklärend: Ich bin nicht an einem Computer, oder möchte im Moment nicht via Skype erreichbar sein.

 

E-Mail

Via E-Mail kann man mich immer erreichen. Ich bearbeite meine Inbox mehrmals täglich und sortiere die E-Mail nach Projekten und Prioritäten. Wenn ich das E-Mail mit einer kurzen Antwort erledigen kann, mache ich das sofort. Grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass E-Mails nicht veloren gehen und ich gebe darum in der Regel keine Bestätigung, dass ich ein Mail erhalten habe. Sollte ich aber bereits beim lesen, wissen, dass es mir nicht möglich sein wird, die Anfrage innert nützlicher Frist zu beantworten, dann gebe ich in der Regel schnell bescheid.

Am Effizientest für beide Seiten ist es, wenn man mir pro Thema eine E-Mail schreibt und seine Terminvorstellungen erwähnt. Dann erübrigt sich auch das für beide Seiten zeitaufwändige Nachfragen. Wenn ich nicht antworte, heisst das ich werden den Termin versuchen einzuhalten, da ich mich sonst melden würde.

Mobiltelefon

Anrufe 

Via Mobiltelefon kann man mich immer erreichen. Ich schalte mein Telefon aber auf Lautlos, wenn ich mit anderen Menschen zusammen bin, oder an einer längeren Aufgabe arbeite, auf die ich mich konzentrieren möchte. In solchen Fällen wird nach ein paar Sekunden automatisch auf meinen Anrufbeantworter (die Combox) umgeleitet. Sobald ich wieder frei bin, behandle ich die Anrufe wie E-Mails (siehe oben). Darum ist es sinnvoll kurz auf die Combox zu sprechen, was von mir gewünscht wird, worum es geht, wie lange es ungefähr dauert, usw.

SMS

Via SMS kann man mich immer erreichen. Ich schalte zwar mein Telefon oft auf Lautlos (siehe oben), aber ich schaue hin und wieder auf die SMS Inbox. Dringende Nachrichten erreichen mich per SMS am besten, wenn ich nicht am Computer bin oder auf "Beschäftigt" stehe. Komplexere Aufgaben sind aber in der E-Mail Inbox besser aufgehoben. In dringenden Fällen, kann man aber ohne weiteres per SMS darauf aufmerksam machen, dass etwas wichtiges in meiner E-Mail Inbox liegt.

Twitter

Im Moment experimentiere ich ein wenig mit dem Dienst Twitter.com. Dieser ermöglicht mir via SMS oder via Web eine kurze Nachricht zu senden, welche dann auf meiner Twitter Seite und als sogenannter Twittter Badge auf dieser Website (links oben, unterhalb meines Fotos) angezeigt wird.

Als Twitter Mitglied ist es möglich sich bei mir als sogenannter Follower zu definieren und festzulegen ob man die Updates meiner Meldungen auf seiner Twitter Page oder gar per SMS erhalten möchte. Dank Twitter kann man, durch einen kurzen Blick auf meine Website sehen, warum ich im Moment gerade nicht erreichbar bin und welcher Kanal wohl der Beste ist um mir in Kontakt zu treten. Wie gesagt, ist das noch im Status "Experiment" und wenn es keinen Nutzen schafft, schalte ich es auch wieder aus.

Ein paar abschliessende Bemerkungen

Die Vielzahl der Kommunikationsmittel und auch die Anzahl Netzwerkknoten eines Wissensarbeiters, und damit die Kommunikationsbedürfnisse, haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Unsere Welt funktionert nicht, wenn jeder, jeden zu jedem beliebigen Zeitpunkt sprechen möchte. Weil Gespräche Aufmerksamkeit und Zeit erfordern, müssen diese im Warteschlangenverfahren organisiert werden. Ich sehe mindestens im Moment keine andere Lösung. Es ist nun jedes Einzelnen Aufgabe, seinen Beitrag zu leisten, dass dieses Warteschlangenmanegement reibungslos funktioniert.

Ich meinerseits bin auf vielfältige Weise gut erreichbar und freue mich über jede Nachricht in welcher Form auch immer! Dabei lege ich allerdings Wert darauf ein Leben zu führen, in welchem ich selbst die Prioritäten setze und nicht mein Umfeld. Natürlich versuche ich dabei immer auch zu Berücksichtigen, was für mein Gegenüber wichtig ist. Das bedeutet aber ich muss planen können, und dass wiederum bedeutet, dass ich in der Regel nicht einfach eine halbe Stunde ohne Voranmeldung telefonieren möchte. Das ist der Grund, warum ich so penetrant nachfrage, worum es geht und wie lange ich Zeit reservieren muss und nicht gerade erfreut bin, wenn es auf meiner Combox einfach heisst: "Ruf mich bitte zurück, ich habe etwas dringendes zu besprechen!" :-)

 

 

 

 

SaaS Vortrag am IT-Betrieb & RZ Forum 2007 in Wiesbaden

Ich bin wieder einmal als SaaS Evangelist unterwegs. Diesmal in Wiesbaden am IT-Betrieb und RZ Forum 2007. Heute um 11.15: "SaaS - Herausforderungen des Business Web für den IT-Betrieb". Slides folgen, wie immer, hier auf diesem Kanal via Slideshare :-)

Das Business Web für KMU - Referat an der TopSoft 07

Am 8. März 2007 um 14.00h werde ich an der TopSoft 07 in Bern einen Kurzvortrag mit dem Titel "Das Business Web für KMU - Software as a Service" halten. Ich werde folgende Themenkreise ansprechen:

  • Was bedeutet Software-as-a-Service für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen?
  • Welche Stärken und Schwächen weist dieses Konzept auf?
  • Welche Anwendungen (CRM, DMS, ERP u.a.) sind verfügbar?
  • Wie funktioniert das Customizing?
  • Wie funktioniert die Integration?
  • Wie werden Sicherheitsaspekte berücksichtigt?

Ich habe vor auch das eine oder andere Beispiel online zu zeigen.

Falls Sie sich für das Thema interessieren, würde es mich freuen, Sie an der TopSoft 07 persönlich kennen zu lernen. Ich verspreche Ihnen interessante und nützliche 60 min. Die Rückmeldungen zu meinem letzten Vortrag an der TopSoft waren durchwegs positiv.

Ich werde ihm wesentlichen die Themen aufgreifen, über die ich im Artikel "Erfolg mit Software als Service" in der letzten Infoweek (Nr.2/2007) geschrieben haben. 

Einen Flyer zur TopSoft07 können Sie hier downloaden. (PDF, 2.3 Mbyte) 

Orientierung am Output statt am Input

Gestern am CNO Panel 2006 in Bern, welches unter dem Titel "Managing Complexity" stattfand, hat Bernhard Katzy sehr schön gezeigt, dass wir mit den etablierten, am Input orientierten Messsystemen zur Beurteilung der Arbeitsleistung in der vernetzten Welt nicht weiter kommen.

Nicht die Anzahl Arbeitsstunden die geleistet wurden sind relevant, sondern einzig und allein der Wert des Ergebnisses bzw. des Arbeitsresultates.

Das Problem ist nun dass dieser Wert nie absolut und objektiv ist, sondern immer im Kontext des zu stiftenden Nutzens den der Empfänger des Resultates diesem beimisst steht. Das heisst, das Resultat von einer Stunde Arbeit kann in einem Falle mit 100 CHF bewertet werden und in einem anderen Falle mit 1000 CHF, obwohl beide Male die exakt gleiche Arbeit verreichtet wurde und ein genau gleiches Resultat entstanden ist.

Wenn wir also den Output statt den Input messen wollen, müssen wir damit leben, dass das Werte- und Messsystem dass den Output misst viel stärker vom Nutzen des Arbeitsergebnisses beinflusst wird, als dies bei der Inputmessung der Fall ist. Eine Stunde Arbeit ist eine Stunde Arbeit, bzw. eine Stunde ist eine Stunde. Ein Dokument ist aber nicht ein Dokument, selbst wenn es zweimal dasselbe Dokument ist. Das Dokument wird erst durch den Nutzen (bzw. das Benutzen) wertvoll nicht durch die Arbeit die dafür geleistet wurde.

In der Arbeitswelt unserer Zeit wird aber alles in Zeiteinheiten gemessen und bewertet. So wird der Lohn in einem Arbeitsvertag in Relation zur Anzahl geleisteter Stunden gestellt. Berater werden in Tageshonoraren verkauft und gemessen. Es wird also in der Regel über Stundenlöhne (letztendlich auch bei den Monatslöhnen) und Tagessätze verhandelt (Input), viel weniger über die zu erzielenden Ergebnisse (Output).

Natürlich muss der Anbieter von Arbeitsleistung (Angestellte, Arbeiter, Contractors, you name it) die Zeit als Faktor für seinen Preis den er erzielen will, mit berücksichtigen. Unser Tag hat ja nur 24h. Aber der Wert den er schafft hat nur mit dem Nutzen, den der Abnehmer dem Resultat beimisst, zu tun. Darum ist es falsch über tiefe Stundensätze zu lamentieren (Arbeitsleistungsanbieter) oder nach dem zugrundeliegenden Stundensatz bei einem Preis für ein Arbeitsresultat zu fragen (Ergebnisabnehmer).

Fragen Sie also das nächste Mal, wenn Sie einen Berater anheuern nicht in erster Linie nach dem Tageshonorar, sondern überlegen Sie sich, welchen Wert sie dem Nutzen, den das Resultat dass dieser Berater erzielt, beimessen.

 

Internationale Risiko Konferenz in Davos mit Salesforce.com organisiert

Das Thema des Tagesgespräches auf DRS1 von heute Mittag (29.8.2006) war die International Disaster Reduction Conference 2006, die diese Woche in Davos stattfinden. Fast tausend Forschende diskutieren über die Möglichkeiten des Umgangs mit Risiken. Eine solche Konferenz zu organisieren ist ein komplexes Unterfangen.

Der PARX Berater Werner Grätzer hat innnerhalb von wenigen Tagen das Backoffice System für diese Konferenz auf Basis von Salesforce.com eingerichtet. Neben den klassichen Kontaktdaten wird auch das Konferenzprogramm in Salesforce.com verwaltet und direkt auf der Website der Veranstalter publiziert, wie Werner auf unserem Salesforce.com Blog crmerfolg.ch beschreibt.

Das Beispiel zeigt sehr schön, wie durch den Einsatz von SaaS Lösungen, gerade auch für solche temporären Einsätze viel Nutzen erreicht werden kann. 

Die Inbox frei halten? Ja, gerne aber wie? - Teil I - Kontext

Das Schweizerische Produktivitätsinstitut hat auf ihrem Blog eine Checkliste (PDF) mit nützlichen Tipps zum produktiven Umgang mit E-Mails bereitgestellt. Der Tipp Nr.3 heisst: "Halten Sie Ihre Inbox frei". Die meisten Menschen finden diesen Tipp sinnvoll und würden ihn auch gerne befolgen, nur wissen sie nicht wie.

Natürlich können alle E-Mails, die länger als 15 Bearbeitungssekunden benötigen, in einen anderen Ordner verschoben werden. In der Regel ist das Ergebnis dann einfach einer oder mehrere neue Ordner, die die 500 oder mehr E-Mails beinhalten. Die Übersicht geht wieder genauso verloren, wie wenn diese E-Mails in der Inbox liegen würden. Die E-Mails werden weiterhin mehrmals geöffnet, überflogen und wieder zugeklickt. Manchmal wochen-, ja monatelang.

Der Grund dafür liegt darin, dass die Mails immer noch im E-Mail Client liegen und damit ausserhalb des Kontextes der Nachricht.

Wissensarbeit bedeutet heute, gleichzeitig in vielen verschiedenen Kontexten* (oder Themen) zu arbeiten. Diese Kontexte können Projekte sein oder kleinere zusammenhängende Vorhaben, Ideen die noch nicht realisierungsreif sind, Kundenanfragen aller Art, usw.

Neben Mails gehören in der Regel noch weitere Objekte zu diesen Kontexten. Zum Beispiel Personendaten (Kontakte), andere Dokumente wie Word, Exel PDF's, Telefonnotizen, Aufgabenlisten, Termine, delegierte Aufgaben usw.

Meistens sind die von uns eingesetzten Applikationen aber nicht so miteinander verknüpft, dass alle Informationen die zu einem Kontext (Thema) gehören, auch zusammen abgespeichert werden bzw. zusammen sichtbar oder auffindbar sind. So finden wir in den Unternehmen verschiedenste Speicherorte vor: das leidige gemappte Drive, ggf. ein Intranet, das ERP System, vielleicht noch eine CRM Lösung, die Unternehmenswebsite und natürlich den E-Mail Client, oft mit Aufgaben und Terminverwaltung.

Dieser Setup entspricht aber nicht mehr unseren (Wissens-) Arbeitsbedürfnissen. Zu einem ganz bestimmten Kontext (Thema) gehören z.B die Kontakthistorie im CRM System, Preislisteninformationen im ERP, verschiedene Projektfiles auf dem Drive sowie ein paar Checklisten auf dem Intranet und natürlich alle Mails die dazu im Laufe der Zeit eintrudeln bzw. gesendet werden.

Wo wollen Sie in einem solchen Falle die Mails nun ablegen. Es gibt offenbar keinen bessern Ort, als ein passender Ordner im Mailclient. In der Regel werden Sie nun verschiedenste, im jeweiligen Erstellungsmoment sehr systematisch erscheinende Ordnerstrukturen anlegen. Einmal nach Projektnamen, ein andermal nach Nachnamen, Vornamen der Person, dann vielleicht nach Monat und Wochen, usw.

Die Mails bleiben entweder nach kurzer Zeit wieder in der Inbox, oder es entsteht eine vollständig unübersichtliche, sich ständig verändernde Ordnerstruktur, welche genauso regelmässig durchgeklickt wird, wie früher die Inbox.

Es gibt eine sinnvolle Lösung für dieses Problem: Es braucht einen übergeordneten Container für alle "Dinge" die zu einem bestimmten Kontext (Thema) gehören und es braucht eine einfache Lösung um alle Mails, ob eingegangene oder gesendete zu diesem Kontext abzuspeichern.** Erst dann werden die Menschen ihre Inbox wirklich frei halten können. Weil sie dann in der Lage sind, die oft mit einem Mail verbundene Planung des nächsten Schrittes zum Kontext zu speichern und nicht zur Nachricht. Dies wiederum verschafft die Sicherheit nichts zu vergessen. (Und diese meine ich im Gegensatz zum Kontextbegriff sehr wohl im Sinne von David Allen --> siehe unten)

Eine solche Lösung erlaubt es jedes Mail einmal zu öffnen, es kurz zu lesen, und im Falle dass es nicht in 15 Sekunden erledigt werden kann, per einfachem Mausklick dem Kontext hinzuzufügen und sich ggf. eine Aufgabe (natürlich auch innerhalb dieses Kontextes) zu erstellen und diese zu planen. Oder sie erlaubt eine Antwort zu schreiben und diese nach dem Versand automatisch und inkl. der ursprünglichen Nachricht zum Kontext zu speichern. Solche Mails sind auch gleich archiviert und können danach ohne mit der Wimper zu zucken in der Inbox gelöscht werden. Solche Mails finden Sie auch immer wieder, denn den Kontext und die Kontakte vergessen Sie in der Regel nicht.

Ich weiss, diese Lösungen sind noch dünn gesägt, aber es gibt sie. In einem nächsten Beitrag werde ich Ihnen ein Beispiel zeigen.


*Der Begriff Kontext, wie er hier benützt wird ist nicht zu verwechseln mit David Allens Kontextbegriff in Getting Things Done

**Eine andere Lösung besteht darin, eine Volltextsuche bereitzutellen, die alle verfügbaren Inhaltsspeicher miteinbezieht. Der Kontext wird dann durch den Zusammenhang der Sucheregbnisse hergestellt. Dieser Weg ist. m.E. nur der Zweitbeste, in der Realität aber oft der einzig mögliche.

Netsuite ERP on-demand noch nicht ready für die Schweiz

Unsere (PARX-) Kollegen von der Firma ClientHouse haben sich wieder einmal das Salesforce.com Mitbewerberprodukt Netsuite genauer angeschaut. Den kurzen Testbericht finden Sie hier.

Das grösste Problem für uns hier in der Schweiz ist sicher auch die mangelnde oder gar fehlende Unterstützung der hiesigen Marktbedürfnisse. Auch wenn das Produkt in den lokalen Medien, vor allem in Deutschland immer wieder erwähnt wird, wage ich zu bezweifeln, dass es zur Zeit Kunden gibt in unseren Breitengraden, die diese Lösung einsetzen.

Der Gedanke, ERP, CRM und Webshop vereint in einem System als on-demand Service (Software as a Service - SaaS) anzubieten, ist natürlich absolut richtig, und früher oder später wird es solche Produkte auch bei uns geben. Aber im Moment müssen wir hier in der Schweiz in Sachen ERP wohl oder übel noch auf Client/Server setzen.

Das Netz ist der Computer, oder warum ich (fast) keine Software mehr benötige.

Seit ich mit dem Internet arbeite, sehe ich ein grosses Potential in der Idee, keine Daten und Applikationen lokal installieren und pflegen zu müssen, sondern alles als Service von jedem Internet connected Device bei Bedarf beziehen zu können. Die Grundlage dazu liefert die Überzeugung, das nicht der eigentliche Besitz eines Objektes  (Material oder Daten bzw. Software), sondern der Zugang (Access) wichtig sind. Darum bin ich seit mehr als 10 Jahren überzeugter GA/ÖV-Fahrer und Mobility Mitglied und darum hat die PARX AG im Juli 2000 als einer der ersten Kunden von Salesforce.com in Europa, dort einen Account eingerichtet.

Etwas zu besitzen heisst auch, sich um alles was nicht direkt mit dem (Be)nutzen aber viel mit dem Besitzen zu tun hat, kümmern zu müssen. Bei Software gehört dazu das regelmässige Updaten, oder bei Daten das regelmässige Backupen (grässliches Wort, ich weiss :-), bei Automobilen der regelmässige Service usw. Alles Aufgaben, die grundsätzlich nichts mit dem eigentlichen Nutzungszweck des sich üblicherweise im eigenen Besitz befindlichen Objektes zu tun hat.

Im Zusammenhang mit unseren Computern haben wir uns so stark daran gewöhnt, dass wir Software kaufen, selbr auf dem Computer installieren, die Daten dort abspeichern usw. , dass wir uns in der Regel nicht mehr vorstellen können, wie es auch ganz anders sein könnte. In 5-10 Jahren wird aber sehr wahrscheinlich der weitaus grösste Teil der Software und der Inhalte als Service vie Internet Devices bezogen und nicht mehr gekauft werden.

Da ich immer wieder gefragt werde, welche Tools den heute schon funktionieren und auch sinnvoll eingesetzt werden können, führe ich hier eine nicht abschliessende Liste mit webbasierten Produkten sogenannter "Software as a Service "auf, die ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen empfehlen kann.

Salesforce.com - CRM- und Datenbank-Anwendungen

Salesforce.com, ursprünglich als reine CRM Lösung gestartet, ist heute die Online-Plattform für Datenbankbasierte Anwendungen. Neben den bereits vorhandenen Funktionien für das Kontaktmanagement können beliebige Anwendungen ohne Programmierkentnisse zusammengeklickt werden. Aufgaben, Termine und Kontakte können jederzeit mit Outlook synchronisiert werden. Auf der Plattform AppExchange sind viele weitere zum Teil kostenlose Applikationen vorhanden, die einfach per Mausklick in die eigene Umgebung integriert werden können. Ich benütze die Lösung in verschiedensten Bereichen seit mehr als 6 Jahren und kann diese in Sachen Verfügbarkeit und Funktionialität uneingeschränkt empfehlen. Für Software Entwickler ist es eine Referenzanwendung in Sachen SaaS, SOA und Webservices.

Squarespace - Website & Blog Content Management

Squarespace ist eine unglaublich mächtige und preisgünstige Onlinplattform um Websites schnell und einfach zu erstellen und zu pflegen. Die Templates können per CSS und bei Bedarf auch direkt im Code angepasst werden. Diese Website oder diejenige des Schweizerischen Produktivitätsinstitutes werden mit Squarespace gepflegt. Einziger Wehrmutstropfen: Die Administration ist in in Englisch. 

BaseCamp HQ - Zusammenarbeit in Projekten - Collaboration

BaseCamp HQ ist eine einfache aber extrem nützliche Collaboration Plattform für die Abwicklung von kleinen Projekten. PM-Profis sind zu Beginn etwas enttäuscht über die wenigen Funktionen, die Arbeit damit zeigt, aber dass genau dies, die Team Mitglieder dazu bringt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es handelt sich nicht um eine Projekmanagement Lösung mit GANTT-Charts usw. im Stil von MS-Project, sondern um eine effektive Zusammenarbeitsplattform.

 
WebEx Weboffice - Online Intranet - Collaboration

Früher hies das Produkt Intranets.com und gehört mit Salesforce.com zu den Pionieren von Webbasierten Angeboten. Es handelt sich hier um eine ideale und kostengünstige Lösung für kleinere Organisationen, die einen Online Platz für Ihre Dokumente, Daten, Termine und Aufgaben suchen. Die Preise liegen einiges tiefer als bei Salesfore.com und das macht sicht natürlich auch bei den Funktionalitäten bemerkbar. Man stösst da schnell einmal an die Grenzen des Systems. Für viele einfache Anwendungen reicht es allemal. 

Netvibes - Personalisierte Startseite

Netvibes ist eine Personal Startpage wie es mittlerweile einige gibt. Das Produkt überzeugt aber durch seine Schlichtheit. Schade nur, dass das Business-Model hier nicht klar ist, bzw. wohl darauf ausgerichtet ist, gekauft zu werden. Hier gibt es einige weitere Anbieter wie: PageFlakes (schöner, aber langsamer), Live.com (Microsoft) und natürlich auch die Personlisierte Homepage von Google.

iBackup - Daten- und Filebackup im Netz

Auf iBackup können Daten aller Art sicher und einfach im Netz archivert bzw. gespeichert werden. In diesem Bereich gibt es mittlerweile auch sehr viele Angebote. iBackup kenne ich schon viele Jahre und kann daher einfach bestätigen, dass der Dienst immer funktioniert hat. Von den neuen ist sicher Box.net eine sehr vielversprechende Alternative, die ich mich auch genauer ansehen werde.


Del.icio.us - Verwalten der Bookmarks

Dieser tolle Dienst mit seinem unsäglichen Namen und URL dient dazu, Bookmarks Browserunabhängig zu verwalten. Natürlich gibt es für diese Aufgabe sehr viele Mitbewerberprodukte. Ich empfehle aber Del.icio.us zu benützen, weil es am meisten Verbreitet ist und dadurch in vielen anderen Services integriert ist.

Newsgator - Online RSS Reader mit Desktop Synchronisation

Ein Online RSS Reader, der sich mit verschiedenen Desktop Clients synchronisieren lässt. Hier benütze auch ich zur Zeit noch einen Desktop Client, weil mir alle Online Readers bis jetzt in Sachen Performance nicht genügen. Eine gute Alternative zu Newsgator ist Rojo.

Writely - Online Textverarbeitung

Eine von Google gekaufte online Textvearbeitung. Funktioniert perfekt. Leider werden zur Zeit keine neuen Sign-ups akzeptiert, bis das System auf die Google Umgebung portiert ist. Writely wird übriegens auch in Salesforce integriert.

Google Spreadsheets - Online Tabellenkalkulation

Die neue online Tabellekalkulation von Google. Ich habe das bis jetzt noch nicht wirklich getestet. Immer dann wenn Excel vor allem für die Verwaltung und Verteilung von Daten in Listeform benützt wird und nicht wirklich zur Kalkulation, empfehle ich den Einsatz von Salesforce.com zu prüfen (siehe oben). Dort können Daten aller Art professionel bearbeitet und jeder Zeit im Excel-Format (und wohl bald als Google Spreadsheet) exportiert werden.

Streamload

Aus Streamload lassen sich Multimedia Files hosten.  Das interessante bei diesem Anbieter ist, dass der Speicherplatz unlimiert ist und das Preismodell abhängig von der Download Menge ist. Wer also einen externen Backup Platz für seine MP3 Sammlung sucht, ist hier sicher gut bedient.

 

Für jedes hier erwähnte Produkt gibt es in der Regel noch weitere gute Alternativen. Ich habe auch viele andere Interessante Webapplikationen noch weggelassen. More to come....

Viel Spass beim Ausprobieren.

 

Alles dreht sich um die Zusammenarbeit (Collaboration)

Google hat heute die "Excel im Browser Variante" Google Spreadsheets in der Labs Ecke gelaunched und Microsoft hat mitgeteilt, dass Groove als Bestandteil von Office 2007 auf gutem Weg ist. Diese beiden Meldungen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, zeigen, dass sich mittlerweile alles in der Arbeitsplatz-Informatik um Zusammenarbeit bzw. Collaboration dreht.

Das tolle an Google Spreadsheet ist ja nicht in erster Linie, dass es nur noch einen Browser braucht um eine Tabelle zu bearbeiten, sondern vor allem, dass diese Tabelle von mehreren Menschen bearbeitet bzw. benutzt werden kann. Die Zusammenarbeit zwischen den Wissensarbeitern wird massiv erleichtert. Was Google und viele andere durch Software as a Service erreichen (SaaS), will Microsoft durch vernetzte Desktop Software erreichen. Der SaaS Ansatz hat den Vorteil, dass jeder mit jedem auch ad-hoc zusammenarbeiten kann, solange eine Internet Verbindung und ein Browser vorhanden sind, während beim Desktop Software Ansatz immer die passende Client-Software bei allen, die an der Zusammenarbeit teilhaben wollen, installiert sein muss.

Wir haben Groove noch in einer der ersten Versionen im damaligen PARX Netzwerk versucht "durchzuboxen". Das Produkt und die Möglichkeiten waren im Vergleich zu vielen webbasierten Collaboration Lösungen schlicht genial. Aber ich konnte unmöglich von unseren Kunden oder Lieferanten verlangen, mal eben schnell eine 30Mbyte (was um das Jahr 2000 herum noch einiges war) exe downzuloaden und zu installieren. Bei den Mac Anwendern hätte auch deren Wille das zu tun, nichts genützt: Der Groove Client lief und läuft nur unter Windows.

Ob sich in Sachen Collaboration die neue SaaS Welt mit Google, Salesoforce, usw. oder die alte Desktop Software Welt mit Microsoft an der Spitze durchsetzen wird, hängt vor allem davon ab, wie schnell es Microsoft gelingen wird, die neue Office 2007 Suite zu verteilen. Ich persönlich drücke dem neuen SaaS-Paradigma die Daumen. Es ist ganz einfach eleganter, denn Browser gibt es für jedes Betriebssystem.

Der Business Case für Enterprise Blogs

Rod Boothby hat auf seinem Innovation Creators Blog eine empfehlenswerte Präsentation zum Thema "Innovationsmanagement und Blogs" bereitgestellt. Er zeigt warum interne Blogs als Kommunikationsinstrument eingesetzt werden sollten und wie ein solcher Einsatz konkret aussieht. Seine Aussagen decken sich zu 100% mit den Erfahrungen, die wir zum Beispiel bei MEDIAparx mit unserem Teamblog seit über 2 Jahren machen.