Inbox Zero - vollautomatisch

Die E-Mail Inbox und mich verbindet eine innige Hassliebe. Ich war ja von Anfang an begeistert von der E-Mail und ich weiss noch gut wie gewisse Leute damals den Kopf geschüttelt haben, als wir uns 1994, obwohl im selben Office sitzend, Nachrichten via Windows Mail zugestellt haben, anstatt miteinander zu reden :-)

In der Zwischenzeit ist die E-Mail aber eher einer Plage geworden. Nein, ich spreche nicht von SPAM, dieses Problem hat mit Google gelöst. E-Mail ist einfach ein Zeitfresser und für viele Dinge schlicht nicht geeignet. Kommt dazu, dass sich leider die wenigsten Gedanken darüber machen, was sie mit ihren E-Mails auf der Empfängerseite anrichten.

Eine der Hauptgründe warum E-Mail nicht wirklich Freude bereitet, liegt daran, dass die Nachrichten losgelöst vom Kontext in welchem Sie entstanden sind und/oder später gebraucht werden, in die Inbox flattern. Ein weiterer ist der, dass E-Mail schlicht nicht für die Collaboration zwischen mehr als 2 Personen und über einen längeren Zeitraum als 2 Tage geeignet ist. Darum freue ich mit auf Salesforce Chatter und Google Wave.

Aufgrund des Kontext Problems weiss man nie genau, was man mit einer E-Mail nun wirklich machen soll, wenn man sie gelesen hat. Oft bleibt sie als Reminder für irgendwas in der Inbox. Es kommen weitere Mails dazu und die Inbox wird zur Qual, weil sie erstens voll ist von Remindern die man eigentlich nicht braucht, aber sich doch nicht getraut darauf zu verzichten und weil zweitens, jedes Mail ein völlig anderes Thema betrifft.

Produktiv arbeiten lässt sich am besten, wenn man eine Weile lang auf ein Thema fokussiert ist. Darum arbeiten viele mit Folders oder bei Google Mail mit Labels für die Sortierung ihrer E-Mails. Das ist schon mal ein guter Anfang, aber irgendwie habe ich trotzdem meine Inbox nur mit grosser Mühsal jeweils auf Zero runter gebracht. Und vor allem hatte ich immer noch viel zu viele Tage, an denen ich zwar die Inbox leer hatte am Abend, mich aber das dumpfe Gefühl begleitete, nichts, überhaupt nichts, erreicht zu haben.

Während meines Aufenthaltes in New York vor ein paar Wochen, ist mir dann mal wieder aufgefallen, wieviele E-Mails sich von selbst erledigen und wie oft es eigentlich gar nicht nötig ist darauf zu antworten.

Darum habe ich nach meiner Rückkehr seit Anfang Januar damit begonnen für jeden Absender der mir eine E-Mail schickt, und ich meine wirklich jeden ohne Ausnahme, in meinem Google Mail Account einen Filter zu setzen.

Die Mail wird aufgrund des Absenders einem Label zugeordnet und automatisch archiviert. Das heisst, die E-Mail erscheint gar nicht erst in meiner Inbox.

Nach und nach wurde meine Inbox sauberer und mittlerweile schaffen es vielleicht noch 5,6 Mails pro Tag in den Posteinangang ohne von einem Filter abgefangen zu werden. Doch auch für diese richte ich konsequent Filter ein, sodass es irgendwann mal nur noch Mails von neuen Kontakten sein sollten, die da rein kommen.

Die E-Mails sind dadurch natürlich noch nicht bearbeitet, aber sie sind bereits nach Themen vorsortiert und die Spreu ist vom Weizen getrennt.

Alle Werbemails und Newsletter, die ich zwar haben will, die mich aber nicht in meinem Arbeitsfluss stören sollen, sind schön getrennt von den Mails die ich von Menschen kriege. Diese wiederum sind nach Projekt / Thema vorsortiert.

Die E-Mails in den entsprechenden Labels werden nur noch dann bearbeitet, wenn ich mich mit dem entsprechenden Thema beschäftige.

Dringende E-Mails gibt es für mich nicht mehr, bzw. ich habe gemerkt, dass ich schon weiss, wann was wirklich dringendes zu tun ist. Kommt dazu, dass jeder Mensch der mit mir arbeitet, meine Mobile Nummer kennt, um mich in wirklich dringenden Fällen erreichen zu können. Und wenn das nicht reicht, gibt es noch die tausend anderen Kanäle wie Twitter, Facebook, Google Talk, Skype, und und und.

Ich bin sehr begeistert von dieser Arbeitsweise und kann Euch sagen, dass ich durch diese simple Massnahme den persönlichen Stress in den letzten 2 Monaten massiv reduziert, sowie meinen Output erhöht habe.

Das wichtigste für zufriedene und produktive Arbeit ist Herr (oder Frau :-) über seine Zeit und seinen Arbeitsfluss zu sein. Das geht natürlich nicht zu 100% aber es geht viel besser, wenn die E-Mail Turbine aus dem Blickfeld verschwindet und ohne Aufsicht weiterdreht.

Mir ist klar, dass das keine weltbewegende Geschichte ist. Filtern kann sogar Outlook :-). Doch habe ich noch nicht viele getroffen, die das auch so umsetzen und ich habe selber lange gebraucht, bis ich gemerkt habe, wie nützlich diese Filter sein können.

Vielleicht kann das den einen oder anderen Inbox gestressten inspirieren, sowas auch mal auszuprobieren. Wie gesagt, das ginge wohl auch in Outlook, aber der Vorteil von Google Mail ist natürlich, dass die Filter einmal erstellt, Client unabhängig funktionieren.

Viel Spass mit der leeren Inbox und geniesst die neu gewonnene Zeit!

Kommunikationskompetenzen zu entwickeln ist unsere Pflicht

In der NZZ am Sonntag Nr. 7 vom 17. Februar 2008 ist ein Interview mit dem Paarforscher Kurt Hahlweg erschienen. (Hier auch online verfügbar)

Er macht darauf aufmerksam, dass vor allem mangelnde und/oder mangelhafte Kommunikation die Ursachen für fast alle Beziehungsprobleme sind.

Zu diesem Thema empfehle ich ergänzend die Bücher von Friedemann Schulz von Thun: Miteinander Reden Band1, Band 2 und Band 3.

Das Problem der schlechten oder nicht stattfindenden Kommunikation betrifft keineswegs nur Paarbeziehungen, sondern alle Arten von persönlichen Beziehungen, insbesondere auch die Beziehungen, die wir im Berufsleben eingehen. Darum ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Kommunikation zwischen Menschen für uns alle immer wieder sinnvoll.

Kommunikationsfähigkeit und Grundlagenwissen darüber, wie die zwischenmenschliche Kommunikation funktioniert, sind Teil der Basiskompetenzen die wir brauchen um ein zufriedenes Leben führen zu können. Diese zu erwerben und zu pflegen gehört daher zu unseren Pflichten als Menschen in Gesellschaft.

Das Management der Erreichbarkeit

Ich werde hin und wieder darauf aufmerksam gemacht, dass mein Skype Online Status häufig auf "Beschäftigt" oder "nicht verfügbar" stehe, oder dass bei mir immer die Combox eingeschaltet sei, und ich daher relativ schlecht erreichbar bin. Ich möchte mit diesem Beitrag erklären, warum das so ist.

Es gib 2 wichtige Gründe, warum man mich oft nicht "Instant" erreichen kann: 

  1. Persönliche Beobachtungen und Messungen haben ergeben, dass sich meine Produktivität indirekt proportional zur Häufigkeit der Unterbrechungen während der Erledigung einer Aufgabe verhält. Je häufiger ich unterbrochen werde, desto schlechter die Produktivität, ohne die Zeit der eigentlichen Unterbrechung einzurechnen.

  2. Wenn ich mich mit anderen Menschen unterhalte , möchte ich mich voll und ganz diesen Menschen widmen bzw. bei der Sache sein, die in diesem Moment besprochen wird. Das trifft für Meetings und persönliche Gespräche aller Art zu. Egal, ob diese von Angesicht zu Angesicht oder via Telefon, bzw. Skype oder Chat Unterhaltung statt finden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass meine Mitmenschen diese Grundhaltung eigentlich sehr schätzen, wenn sie gerade selbst mit mir im Gespräch sind und ich dieses nicht dauernd unterbreche, weil gerade ein Anruf rein kommt, oder eine Instant Message aufpopt.

Nun bedeutet das aber nicht, dass ich grundsätzlich nicht erreichbar bin, sondern nur, dass ich gerade in diesem Moment eventuell nicht erreichbar bin.

Natürlich ist es so, dass es (zum Glück) viele Gründe gibt, warum mich jemand zu einem bestimmten Thema erreichen möchte. Ich schätze den häufigen und intensiven Kontakt mit meinem Mitmenschen sehr, sei dies im beruflichen oder im privaten Umfeld und darum biete ich auch sehr viele Möglichkeiten, mir mir in Kontakt zu treten, obwohl oder gerade weil ich die oben genannten Gründe sehr ernst nehme.

Skype

Wenn ich an einem Computer arbeite, ist in der Regel mein Skype Client eingeschaltet. Diesen benütze ich hauptsächlich um denjenigen, die mir mit Kontakt aufnehmem möchten, mitzuteilen, wie das gerade im Moment am besten funktioniert. Anhand des Online Status bieten sich folgende Möglichkeiten an.

Online

Wenn mein Status auf "Online" steht, bin ich meistens am Bearbeiten von mehreren kurzen Aufgaben. Kurze E-Mails, Telefonate, usw. In diesem Falle kann man jederzeit etwas in mein Chatfenster schreiben, oder mich anrufen. Meine Antwortzeit sollte kurz sein, es kann aber durchaus ein paar Minuten dauern, weil ich evtl. gerade in einem Telefongespräch bin. Es kann auch sein, dass ich den Computer gerade verlassen habe, aber Skype noch nicht automatisch auf den Status "Abwesend" gestellt hat. Die Zeit dafür ist bei mir auf 3 Minuten eingestellt.

Abwesend

Ich arbeite seit mindestens 3 Minuten, aber weniger als 15 Minuten nicht mehr am Computer. Skype schaltet automatisch in diesen Zustand. In diesem Falle ist es möglich, dass ich bald wieder zurück bin, oder dass ich die Meldung trotzdem sofort sehe, weil ich zwar am Arbeitsplatz bin, aber eben nicht am Computer arbeite. Am besten einfach ein kurzes "Hallo" oder so in das Chat Fenster schreiben, oder vielleich sogar einen Satz, zu welchem Thema ich erwünscht bin und wie lange das dauern könnte. Nach spätestens 15 Minuten sollte eine Antwort von mir da sein, oder der Status ändert sich auf "Nicht verfügbar" (siehe unten).

Nicht verfügbar

Ich bin entweder seit mehr als 15 Minuten nicht mehr am Arbeitsplatz, oder ich kann im Moment nicht sofort antworten, werde das aber machen, sobald es wieder möglich ist. In diesem Falle entweder in das Chat Fenster schreiben, z.B:  "Hallo Andreas, melde Dich doch rasch, wenn Du wieder verfügbar bist", oder mir eine E-Mail schicken.

Insbesondere wenn es sich bei der Mitteilung um eine Aufgabe für mich handelt, ist es sinnvoller, diese nun nicht in die Chatbox zu schreiben, sondern als E-Mail zu verschicken, damit ich diese in der Warteschlange habe. Skype Chat bzw. Instant Messaging allgemein ist nicht für den asynchronen Dialog geeignet, dafür gibt es E-Mail. Chat ist konzipiert für den Dialog in Echzeit und das Chatfenster sollte nicht als Dropbox verwendet werden. Da dies für den Empfänger mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist.

Beschäftigt

Wenn der Status "Beschäftigt" angezeigt ist, bin ich an einer Aufgabe auf die ich mich konzentrieren möchte. Das heisst nun aber NICHT, dass man keine Meldung ins Chatfenster schreiben darf. Denn Skype sorgt ja dafür dass in diesem Falle kein Fenster aufpopt, sondern einfach diskret in der Systemleiste angezeigt wird, dass sich jemand gemeldet hat. Ich werd dann, sobald meine Aufgabe abgeschlossen ist, oder ich eine Pause einlege, diese Meldung beantworten. Wenn es nicht eilt, ist aber auch in einem solchen Fall unter Umständen eine E-Mail die bessere Möglichkeit. Wenn es dringend ist, am besten eine SMS schreiben.

Offline

Selbsterklärend: Ich bin nicht an einem Computer, oder möchte im Moment nicht via Skype erreichbar sein.

 

E-Mail

Via E-Mail kann man mich immer erreichen. Ich bearbeite meine Inbox mehrmals täglich und sortiere die E-Mail nach Projekten und Prioritäten. Wenn ich das E-Mail mit einer kurzen Antwort erledigen kann, mache ich das sofort. Grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass E-Mails nicht veloren gehen und ich gebe darum in der Regel keine Bestätigung, dass ich ein Mail erhalten habe. Sollte ich aber bereits beim lesen, wissen, dass es mir nicht möglich sein wird, die Anfrage innert nützlicher Frist zu beantworten, dann gebe ich in der Regel schnell bescheid.

Am Effizientest für beide Seiten ist es, wenn man mir pro Thema eine E-Mail schreibt und seine Terminvorstellungen erwähnt. Dann erübrigt sich auch das für beide Seiten zeitaufwändige Nachfragen. Wenn ich nicht antworte, heisst das ich werden den Termin versuchen einzuhalten, da ich mich sonst melden würde.

Mobiltelefon

Anrufe 

Via Mobiltelefon kann man mich immer erreichen. Ich schalte mein Telefon aber auf Lautlos, wenn ich mit anderen Menschen zusammen bin, oder an einer längeren Aufgabe arbeite, auf die ich mich konzentrieren möchte. In solchen Fällen wird nach ein paar Sekunden automatisch auf meinen Anrufbeantworter (die Combox) umgeleitet. Sobald ich wieder frei bin, behandle ich die Anrufe wie E-Mails (siehe oben). Darum ist es sinnvoll kurz auf die Combox zu sprechen, was von mir gewünscht wird, worum es geht, wie lange es ungefähr dauert, usw.

SMS

Via SMS kann man mich immer erreichen. Ich schalte zwar mein Telefon oft auf Lautlos (siehe oben), aber ich schaue hin und wieder auf die SMS Inbox. Dringende Nachrichten erreichen mich per SMS am besten, wenn ich nicht am Computer bin oder auf "Beschäftigt" stehe. Komplexere Aufgaben sind aber in der E-Mail Inbox besser aufgehoben. In dringenden Fällen, kann man aber ohne weiteres per SMS darauf aufmerksam machen, dass etwas wichtiges in meiner E-Mail Inbox liegt.

Twitter

Im Moment experimentiere ich ein wenig mit dem Dienst Twitter.com. Dieser ermöglicht mir via SMS oder via Web eine kurze Nachricht zu senden, welche dann auf meiner Twitter Seite und als sogenannter Twittter Badge auf dieser Website (links oben, unterhalb meines Fotos) angezeigt wird.

Als Twitter Mitglied ist es möglich sich bei mir als sogenannter Follower zu definieren und festzulegen ob man die Updates meiner Meldungen auf seiner Twitter Page oder gar per SMS erhalten möchte. Dank Twitter kann man, durch einen kurzen Blick auf meine Website sehen, warum ich im Moment gerade nicht erreichbar bin und welcher Kanal wohl der Beste ist um mir in Kontakt zu treten. Wie gesagt, ist das noch im Status "Experiment" und wenn es keinen Nutzen schafft, schalte ich es auch wieder aus.

Ein paar abschliessende Bemerkungen

Die Vielzahl der Kommunikationsmittel und auch die Anzahl Netzwerkknoten eines Wissensarbeiters, und damit die Kommunikationsbedürfnisse, haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Unsere Welt funktionert nicht, wenn jeder, jeden zu jedem beliebigen Zeitpunkt sprechen möchte. Weil Gespräche Aufmerksamkeit und Zeit erfordern, müssen diese im Warteschlangenverfahren organisiert werden. Ich sehe mindestens im Moment keine andere Lösung. Es ist nun jedes Einzelnen Aufgabe, seinen Beitrag zu leisten, dass dieses Warteschlangenmanegement reibungslos funktioniert.

Ich meinerseits bin auf vielfältige Weise gut erreichbar und freue mich über jede Nachricht in welcher Form auch immer! Dabei lege ich allerdings Wert darauf ein Leben zu führen, in welchem ich selbst die Prioritäten setze und nicht mein Umfeld. Natürlich versuche ich dabei immer auch zu Berücksichtigen, was für mein Gegenüber wichtig ist. Das bedeutet aber ich muss planen können, und dass wiederum bedeutet, dass ich in der Regel nicht einfach eine halbe Stunde ohne Voranmeldung telefonieren möchte. Das ist der Grund, warum ich so penetrant nachfrage, worum es geht und wie lange ich Zeit reservieren muss und nicht gerade erfreut bin, wenn es auf meiner Combox einfach heisst: "Ruf mich bitte zurück, ich habe etwas dringendes zu besprechen!" :-)

 

 

 

 

Orientierung am Output statt am Input

Gestern am CNO Panel 2006 in Bern, welches unter dem Titel "Managing Complexity" stattfand, hat Bernhard Katzy sehr schön gezeigt, dass wir mit den etablierten, am Input orientierten Messsystemen zur Beurteilung der Arbeitsleistung in der vernetzten Welt nicht weiter kommen.

Nicht die Anzahl Arbeitsstunden die geleistet wurden sind relevant, sondern einzig und allein der Wert des Ergebnisses bzw. des Arbeitsresultates.

Das Problem ist nun dass dieser Wert nie absolut und objektiv ist, sondern immer im Kontext des zu stiftenden Nutzens den der Empfänger des Resultates diesem beimisst steht. Das heisst, das Resultat von einer Stunde Arbeit kann in einem Falle mit 100 CHF bewertet werden und in einem anderen Falle mit 1000 CHF, obwohl beide Male die exakt gleiche Arbeit verreichtet wurde und ein genau gleiches Resultat entstanden ist.

Wenn wir also den Output statt den Input messen wollen, müssen wir damit leben, dass das Werte- und Messsystem dass den Output misst viel stärker vom Nutzen des Arbeitsergebnisses beinflusst wird, als dies bei der Inputmessung der Fall ist. Eine Stunde Arbeit ist eine Stunde Arbeit, bzw. eine Stunde ist eine Stunde. Ein Dokument ist aber nicht ein Dokument, selbst wenn es zweimal dasselbe Dokument ist. Das Dokument wird erst durch den Nutzen (bzw. das Benutzen) wertvoll nicht durch die Arbeit die dafür geleistet wurde.

In der Arbeitswelt unserer Zeit wird aber alles in Zeiteinheiten gemessen und bewertet. So wird der Lohn in einem Arbeitsvertag in Relation zur Anzahl geleisteter Stunden gestellt. Berater werden in Tageshonoraren verkauft und gemessen. Es wird also in der Regel über Stundenlöhne (letztendlich auch bei den Monatslöhnen) und Tagessätze verhandelt (Input), viel weniger über die zu erzielenden Ergebnisse (Output).

Natürlich muss der Anbieter von Arbeitsleistung (Angestellte, Arbeiter, Contractors, you name it) die Zeit als Faktor für seinen Preis den er erzielen will, mit berücksichtigen. Unser Tag hat ja nur 24h. Aber der Wert den er schafft hat nur mit dem Nutzen, den der Abnehmer dem Resultat beimisst, zu tun. Darum ist es falsch über tiefe Stundensätze zu lamentieren (Arbeitsleistungsanbieter) oder nach dem zugrundeliegenden Stundensatz bei einem Preis für ein Arbeitsresultat zu fragen (Ergebnisabnehmer).

Fragen Sie also das nächste Mal, wenn Sie einen Berater anheuern nicht in erster Linie nach dem Tageshonorar, sondern überlegen Sie sich, welchen Wert sie dem Nutzen, den das Resultat dass dieser Berater erzielt, beimessen.

 

Was ist Aufklärung?

Man kann es einfach nicht oft genug zitieren:

"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschliessung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! "

Immanuel Kant

Quellentext auf Wikisource 

via "Der Verwerter

Kurznachrichten auf die Betreffzeile beschränken

Ich verschicke immer mal wieder eine E-Mail deren Nachricht sich auf die Betreffzeile beschränkt. Das ist nicht unhöflich sondern macht Sinn, weil es sowohl für Sender und Empfänger zeitsparend ist. Natürlich sollte das nicht die Regel sein, aber Gelegenheiten zu solchen Kurznachrichten gibt es doch einige.

Im LiveClever Blog habe ich nun aber noch eine zusätzliche sehr nützliche Idee gesehen: Die Nachricht mit einem [end] abzuschliessen, macht es dem Empfänger wirklich klar, dass er das Mail nicht einmal zu öffnen braucht. Es kann in der Regel nach Kenntnisnahme einfach und am besten sofort gelöscht werden.

Beispiel:

Schreiben Sie in die Betreffzeile nicht: "Verspätung" und dann in der Nachricht den Text, dass Sie heute evtl. 10 Min. später an die Sitzung kommen, sondern gleich die ganze Nachrich in den Betreff: "Ich verspäte mich wahrscheinlich ca. 10 Min. [end]".

Lesen Sie dazu auch den Artikel auf dem LifeClever Blog

Die Inbox frei halten? Ja, gerne aber wie? - Teil I - Kontext

Das Schweizerische Produktivitätsinstitut hat auf ihrem Blog eine Checkliste (PDF) mit nützlichen Tipps zum produktiven Umgang mit E-Mails bereitgestellt. Der Tipp Nr.3 heisst: "Halten Sie Ihre Inbox frei". Die meisten Menschen finden diesen Tipp sinnvoll und würden ihn auch gerne befolgen, nur wissen sie nicht wie.

Natürlich können alle E-Mails, die länger als 15 Bearbeitungssekunden benötigen, in einen anderen Ordner verschoben werden. In der Regel ist das Ergebnis dann einfach einer oder mehrere neue Ordner, die die 500 oder mehr E-Mails beinhalten. Die Übersicht geht wieder genauso verloren, wie wenn diese E-Mails in der Inbox liegen würden. Die E-Mails werden weiterhin mehrmals geöffnet, überflogen und wieder zugeklickt. Manchmal wochen-, ja monatelang.

Der Grund dafür liegt darin, dass die Mails immer noch im E-Mail Client liegen und damit ausserhalb des Kontextes der Nachricht.

Wissensarbeit bedeutet heute, gleichzeitig in vielen verschiedenen Kontexten* (oder Themen) zu arbeiten. Diese Kontexte können Projekte sein oder kleinere zusammenhängende Vorhaben, Ideen die noch nicht realisierungsreif sind, Kundenanfragen aller Art, usw.

Neben Mails gehören in der Regel noch weitere Objekte zu diesen Kontexten. Zum Beispiel Personendaten (Kontakte), andere Dokumente wie Word, Exel PDF's, Telefonnotizen, Aufgabenlisten, Termine, delegierte Aufgaben usw.

Meistens sind die von uns eingesetzten Applikationen aber nicht so miteinander verknüpft, dass alle Informationen die zu einem Kontext (Thema) gehören, auch zusammen abgespeichert werden bzw. zusammen sichtbar oder auffindbar sind. So finden wir in den Unternehmen verschiedenste Speicherorte vor: das leidige gemappte Drive, ggf. ein Intranet, das ERP System, vielleicht noch eine CRM Lösung, die Unternehmenswebsite und natürlich den E-Mail Client, oft mit Aufgaben und Terminverwaltung.

Dieser Setup entspricht aber nicht mehr unseren (Wissens-) Arbeitsbedürfnissen. Zu einem ganz bestimmten Kontext (Thema) gehören z.B die Kontakthistorie im CRM System, Preislisteninformationen im ERP, verschiedene Projektfiles auf dem Drive sowie ein paar Checklisten auf dem Intranet und natürlich alle Mails die dazu im Laufe der Zeit eintrudeln bzw. gesendet werden.

Wo wollen Sie in einem solchen Falle die Mails nun ablegen. Es gibt offenbar keinen bessern Ort, als ein passender Ordner im Mailclient. In der Regel werden Sie nun verschiedenste, im jeweiligen Erstellungsmoment sehr systematisch erscheinende Ordnerstrukturen anlegen. Einmal nach Projektnamen, ein andermal nach Nachnamen, Vornamen der Person, dann vielleicht nach Monat und Wochen, usw.

Die Mails bleiben entweder nach kurzer Zeit wieder in der Inbox, oder es entsteht eine vollständig unübersichtliche, sich ständig verändernde Ordnerstruktur, welche genauso regelmässig durchgeklickt wird, wie früher die Inbox.

Es gibt eine sinnvolle Lösung für dieses Problem: Es braucht einen übergeordneten Container für alle "Dinge" die zu einem bestimmten Kontext (Thema) gehören und es braucht eine einfache Lösung um alle Mails, ob eingegangene oder gesendete zu diesem Kontext abzuspeichern.** Erst dann werden die Menschen ihre Inbox wirklich frei halten können. Weil sie dann in der Lage sind, die oft mit einem Mail verbundene Planung des nächsten Schrittes zum Kontext zu speichern und nicht zur Nachricht. Dies wiederum verschafft die Sicherheit nichts zu vergessen. (Und diese meine ich im Gegensatz zum Kontextbegriff sehr wohl im Sinne von David Allen --> siehe unten)

Eine solche Lösung erlaubt es jedes Mail einmal zu öffnen, es kurz zu lesen, und im Falle dass es nicht in 15 Sekunden erledigt werden kann, per einfachem Mausklick dem Kontext hinzuzufügen und sich ggf. eine Aufgabe (natürlich auch innerhalb dieses Kontextes) zu erstellen und diese zu planen. Oder sie erlaubt eine Antwort zu schreiben und diese nach dem Versand automatisch und inkl. der ursprünglichen Nachricht zum Kontext zu speichern. Solche Mails sind auch gleich archiviert und können danach ohne mit der Wimper zu zucken in der Inbox gelöscht werden. Solche Mails finden Sie auch immer wieder, denn den Kontext und die Kontakte vergessen Sie in der Regel nicht.

Ich weiss, diese Lösungen sind noch dünn gesägt, aber es gibt sie. In einem nächsten Beitrag werde ich Ihnen ein Beispiel zeigen.


*Der Begriff Kontext, wie er hier benützt wird ist nicht zu verwechseln mit David Allens Kontextbegriff in Getting Things Done

**Eine andere Lösung besteht darin, eine Volltextsuche bereitzutellen, die alle verfügbaren Inhaltsspeicher miteinbezieht. Der Kontext wird dann durch den Zusammenhang der Sucheregbnisse hergestellt. Dieser Weg ist. m.E. nur der Zweitbeste, in der Realität aber oft der einzig mögliche.

Anderen Menschen Vorwürfe zu machen ist einfach aber nutzlos!

Im geschäftlichen und privaten Alltag sind wir alle wiederholt mit der Situation konfrontiert, dass wir ein Problem bei einer anderen Person festzustellen meinen. Je nach Kontext, machen wir dann dieser Person, im besten Falle offen ausgesprochene, meistens aber stille, bzw. gegenüber anderen geäusserte Vorwürfe. Dies führt unweigerlich zu Konflikten, die vielfach nicht konstruktiv gelöst werden können.

Vorwürfe zu machen ist zwar einfach, bringt Sie aber letztendlich nicht weiter. Denn auch wenn Sie Recht hätten, was übrigens sehr unwahrscheinlich ist :-), könnten Sie nicht davon ausgehen, dass sich das Problem in Luft auflöst, nachdem Sie die betroffene Person, oder deren Umfeld, mit Ihren Vorwürfen konfrontiert haben.

Der einfachste und beste Weg mit solchen Situationen umzugehen ist der, bei sich selbst zu beginnen. Überlegen Sie sich, was das von Ihnen geortete Problem mit Ihnen persönlich zu tun hat, und welchen Beitrag Sie zur Lösung leisten können. Probleme mit anderen Menschen gehören in die Kategorie "Rahmenbedingungen“. Das bedeutet, dass Sie genau zwei Möglichkeiten haben damit umzugehen:

A) Sie erreichen eine Veränderung der Situation.
B) Sie akzeptieren die Situation als Rahmenbedingung und managen diese.

Zu A) ist noch anzufügen, dass Sie andere Menschen nicht verändern können, Sie können diese im besten Falle dazu inspirieren, über sich selbst nachzudenken.

Lesen Sie zu diesem Thema auch den Beitrag mit den 10 Regeln für ein glückliches Leben. (Regeln Nr.3 und Nr.4)

10 Regeln für ein glückliches Leben

Viele Menschen verbringen viel kostbare Zeit ihres Lebens damit, sich dem Neid hinzugeben. Die sogenannten hohen Managerlöhne, das schöne Haus des Nachbarn, die freie Zeit des Kollegen, usw. Dieses Verhalten entspringt der irrigen Vorstellung, das Glück eines Menschen sei von aussen zu erkennen und diese erkannte Glück eines (meistens) unbekannten Mitmenschen hätte etwas mit dem eigenen Unglück, oder besser "nicht-Glück" zu tun.

Im Rahmen einer Vortragsreihe zum Thema Work-Life Balance, die ich letztes Jahr für die PostFinance habe durchführen dürfen, sind die untenstehenden "10 Regeln für ein ausgewogenes und zufriedenes Leben" entstanden. Mittleweile bin ich mit dem Ausdruck "zufrieden" nicht mehr zufrieden ;-), und ich habe das Wortpaar "zufrieden und ausgewogen" durch "glücklich" ersetzt. Dazu vielleicht in einem späteren Beitrag mehr.

Die folgenden 10 Regeln habe zwar ich formuliert und zusammengestellt, sind sind aber in der einen oder anderen Form als Volksweisheiten bekannt oder von anderen Autoren sinngemäss bereits erwähnt worden. Sie sind inspiriert durch meine eigenen Erfahrungen und vielem was ich irgendwo gelesen, gehört und reflektiert habe. Besonders erwähnen möchte ich aber die Autoren Karl. R. Popper, Fredmund Malik und Stephen R. Covey.

  1. Unterscheide nicht zwischen Arbeit- und Freizeit!
  2. Kenne Deine Werte und Ziele!
  3. Ändere, was Dir nicht gefällt!
  4. Manage, was sich nicht ändern lässt!
  5. Bestimme selbst über Deine Zeit!
  6. Übernimm Verantwortung für Dein Handeln und Nicht-Handeln! 
  7. Sei dankbar und denke positiv!
  8. Lass Dich inspirieren!
  9. Achte auf Deine Gesundheit!
  10. Denke und handle ganzheitlich!