Wird Google bald zu einem "echten" SaaS Anbieter?

Google ist, was die Angebote an Services im Internet betrifft natürlich schon längst ein wichtiger Player im Software-as-a-Service (SaaS) Markt. Was sollen Google Docs und Spreadsheets, Google Analytics, GMail, Google Reader, Google Calendar, Google PageCreator, selbst die gute alte Google Search, usw. denn anderes sein als SaaS Produkte?

Bislang hat sich Google aber von den anderen Anbietern im Business Web dadurch unterschieden, dass sie keine Abogebühren für die Nutzung Ihrer Dienste erhoben hat, bzw. keinen sogenannten "Premium"-Service angeboten hat.

Ich bin überzeugt davon, dass das Fehlen eines gebührenpflichtigen Dienstes, ein Produkt für den ernsthaften Einsatz im Unternehmensumfeld unattraktiv macht. Wenn ich einen Service nutzen soll, auf den ich mich auch verlassen möchte, ist es besser, wenn ich dafür bezahle. Denn wenn das Business Model nur auf Werbeeinnahmen aufbaut, darf ich als Nutzer dieses für mich dann kostenlosen Angebotes letztendlich nichts erwarten

Als Google im August letzten Jahres die Google Apps for your Domain vorstellte, war ich mir fast sicher, dass da dereinst das typische SaaS Geschäftsmodel: Geld von den eigentlichen Nutzern zu verlangen, zum tragen kommen wird. Dies wäre dann der definitive und offizielle Einstieg von Google in den Wettbewerb, sowohl mit den klassischen Softwareanbietern wie Microsoft aber auch mit den neuen Business Web Anbietern wie Zoho.

In einem Artikel der BusinessWeek Online vom 12. Februar 2007 steht nun, dass Google bald die Produkte Docs & Spreadsheets zu den Google Apps for your Domain hinzufügen wird und dann einen Premium Service mit monatlichen Gebühren einführt. Selbst wenn sich der Autor hier ein bisschen zu weit zum Fenster hergelehnt haben sollte, bin auch ich mittleweile überzeugt davon, dass ein solches Angebot von Google kommen wird. Vielleicht nicht gleich morgen, dafür dann aber auch nicht mehr in Betaversionen und mit noch ein paar Goodies mehr, wie zum Beispiel die kürzlich gekaufte Wikiplattform Jotspot.

PS: Mit Salesforce.com steht Google dann noch nicht wirklich im Wettbewerb, aber die Angebote würden sich perfekt ergänzen :-)  

 

Google hat wieder eingekauft - diesmal JotSpot eine Wiki Plattform

jotspot_logo_lav1.jpgJotspot ist eine sehr mächtige und interessante Wiki Plattform, die ich in verschiedenen Projekten auch schon eingesetzt habe. Allerdings sind mir zwei wichtige Schwachpunkte aufgefallen, die mich noch daran gehindert haben, das Produkt intensiver einzusetzen bzw. zu empfehlen. Einerseits waren die Antwortzeiten oft sehr schlecht, und ich war mir nicht ganz sicher, ob sich die Firma wirklich zu multi-tenant SaaS (siehe dazu auch meine BarCampZurich2006 Slides) bekennen würde, da sie auch download Versionen der Lösung angeboten hat.

Ich gehe davon aus, dass die Performance Probleme nun bald behoben sein werden und die Lösung in Zukunft nur noch on-demand verfügbar sein wird. In diesem Sinne ist der Kauf durch Google mit grösster Wahrscheinlichkeit gut für die Jotspot Kunden.

Wie damals beim Writely kauf, können nun keine neuen Sign-ups mehr getätigt werden, bis das Produkt in die Google Systeme integriert ist. Ich werde hier sicher auch darüber berichten, wenn das wieder möglich sein wird, denn Jotspot ist wirklich eine nützliche Anwendung. 

Bei Jotspot gibt es die FAQ's zum Google Deal