Wikileaks: Diese Ereignisse sollten uns aufhorchen lassen

Die US-Regierung begrüsst die Festnahme von Julian Assange, obwohl derzeit weder eine Anklage noch eine Haftbefehl im Zusammenhang mit den jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen vorliegen.

Visa, Mastercard, Paypal, und unsere Postfinance verweigern der Organisation und Julian Assange die Nutzung ihrer Infrastruktur und erschweren dadurch die Finanzierung von Wikileaks erheblich. Ohne einen Gerichtsbeschluss notabene, geschweige denn eine Verurteilung.

Amazon und andere Hoster, inkl. Hostpoint und Webland in der Schweiz lassen keine Speicherung von Wikileaks Daten zu, aus Angst vor Hackerattacken, wie es offiziell heisst.

Was hier geschieht kommt einem Verrat an einigen der wichtigsten Grundwerten unserer offenen und liberalen Gesellschaft gleich und sollte uns aufhorchen lassen.

Ein paar wenige Menschen entscheiden darüber, ob jemand bzw. eine Organisation, die ihnen nicht in den Kram passt, die Kommunikations- und Finanzierungsinfrastrukturen dieser Welt nutzen darf oder nicht. Ohne demokratische Kontrolle, ausserhalb der rechtsstaatlichen Ordnung. 

Der Kampf den Wikileaks hier führt, geht uns alle an. Es ist ein Kampf für die Meinungsäusserungs- und Pressefreiheit, und ein Kampf für das Recht auf die Kontrolle der Politik durch die Bürger.

Befremdlich darum, wie sich weite Teile der sogenannten "Vierten Gewalt", scheinbar unbekümmert und bedingungslos, auf die Seite derer stellt, die zu kontrollieren sie sonst so lautstark vorgeben.

Lasst uns den Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen in Erinnerung zu rufen und nicht vergessen, dass die, die für diese Freiheiten gekämpft haben, gute Gründe dafür hatten:

Artikel 19

Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.