Die Reichen und ihre Filets
/Der Kommentar im gedruckten Tages-Anzeiger von heute, 27.6.2008 (nicht online verfügbar), zeigt ja grundsätzlich in die richtige Richtung. Ein einheitlicher Mehrwertsteuersatz wäre auf jeden Fall zu wünschen und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, obwohl es dummerweise sehr viele gibt, die vom heutigen System profitieren, aber lassen wir das.
Der eigentliche Grund für diesen kurzen Blogeintrag ist dieser Satz von Philipp Mäder in seinem Kommentar:
"...wenn auf Lebensmitteln nur 2,4 Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden, profitieren davon Reiche stärker als Arme: Sie kaufen eher ein Filet als einen Cervelat."
Dieses Argument für die Aufhebung des tieferen Satzes für Produkte des täglichen Gebrauchs ist doch sehr amüsant. Der böse Reiche profitiert beim Filet einkaufen vom tiefen Satz, der eigentlich extra für die Menschen mit weniger verfügbarem Einkommen eingeführt wurde.
Was sehen wir hier? Es geht Herrn Mäder nicht darum, dass es Ärmeren besser geht, sondern darum, dass es Reicheren schlechter geht. Und das ist genau das Problem in den meisten Umverteilungs- oder Gerechtigkeitsdiskussionen. Für viele ist es einfach ein Problem, dass jemand mehr hat als jemand anders. Aber eigentlich ist doch dass Problem, dass es Menschen gibt die zu wenig haben. Und es muss in erster Linie darum gehen, dafür zu sorgen, dass diese mehr haben und nicht dass die anderen weniger haben.