Das Profil: Friedrich Luft im Gespräch mit Max Frisch (1965)

Friedrich Luft (1911-1990),  gewichtiger Theater- und Kulturkritiker, hat von 1962 bis 1969 unter der Bezeichnung "Das Profil" eine Gesprächssendung im SFB (Sender Freies Berlin, heute RBB) moderiert. Die Sendung konnte, wie wir einem Spiegel Beitrag aus dem Jahre 1961 entnehmen können, nicht wie geplant starten, weil der erste Talkgast, den Fridrich Luft für seine Premiere vorgesehen hatte, bei den damaligen Intendaten der ARD in Ungnade gefallen ist.

Ein paar Monate später konnte dann "Das Profil" doch noch auf Sendung gehen, was uns wiederum nun den Glücksfall beschert, ein Gespräch dieses Friedrich Luft mit Max Frisch aus dem Jahre 1965 aufgezeichnet vorfinden zu können. 

Grossen Dank an den YouTuber "TextundBuehne", der dort auch sonst viel interessantes aus seinem TV Archiv bereitstellt.

Nun aber Film ab für Max Frisch und Friedrich Luft. Man beachte auch, wie immer bei historischen Aufnahmen von TV-Gesprächen, die freie, ungezwungene Raucherei. 

Max Frisch - Gespräch mit Friedrich Luft 1/2 (YouTube Link):

Max Frisch - Gespräch mit Friedrich Luft 2/2 (YouTube Link):

Autoren Gruppe "Fiktion" präsentiert zukunftsorientierte Deklaration

Die Autoren-Gruppe "Fiktion", der unter anderem auch die Trägerin des Nobelpreises für Literatur Elfriede Jelinek angehört, hat sich Gedanken zur Zukunft der Literatur bzw. des Literaturbetriebes in der vernetzten Welt gemacht und die Ergebnisse dieser Arbeit in Form einer erstaunlich und erfreulich zukunftsorientierten Deklaration veröffentlicht. 

Auch den Autoren, die statt auf Self-Publishing auf den klassischen Weg setzen ist nun klar geworden: 

Sich diesem Medium zu verweigern kann darum nicht die Lösung sein, sondern wir müssen neue Methoden entwickeln, mit denen wir unsere Literatur den Lesern digital vermitteln.

Ernüchterung im Bezug auf die Verlage macht sich breit:

Viele ältere Titel werden nicht einmal als E-Book angeboten. Die kommerziellen Verlage haben auf die Herausforderungen durch das digitale Zeitalter vor allem defensiv reagiert: ihr Programm verkleinernd, fusionierend, Mitarbeiter einsparend und sich auf Bestseller konzentrierend.

Darauf folgt der richtige Gedanken, dass die Autoren und Autorinnen sich selbst auch mit diesen Fragen auseinandersetzen müssen (was viele ja auch schon tun, so ist es ja nicht :-):

Es ist an der Zeit, dass wir nicht länger nur zusehen, wie sich die Bedingungen für unsere Literatur verschlechtern, sondern selbst nachzudenken und zu erproben, welche Chancen die Digitalisierung auch für die Verbreitung unserer Werke bietet.

Es folgen dann Aussagen, die mich ungemein hoffnungsfroh stimmen. Aussagen wie die, dass das eBook im Netz Zeit hat, sich den Markt zu erarbeiten, und dass eBooks nicht zwingend verkauft werden müssen. 

Hier gerne noch einmal der Link zur Deklaration

Fehlt nur noch die Erkenntnis, dass Bücher neben allen anderen Formaten auch im HTML Format ins Netz gehören, damit sie dort verlinkt und gefunden werden können, aber ich denke, da brauche ich nicht mehr lange zu warten. 

Ansgar Werner und  Wolfgang Tischer haben sich dazu noch ausführlicher geäussert.