Die Unschuldsvermutung ist ein wichtiger Grundsatz, wie die Zahlen der Bundesanwaltschaft zeigen.

Zwischen 2002 und 2005 kam es nur in 3 von 365 polizeilichen Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft (der Schweiz) zu einer Anklage. 141 Verfahren wurden wieder eingestellt, wie wir an verschiedenen Stellen unter anderem hier bei NZZ Online nachlessen können.

Ich bin nicht der Meinung, dass wir aufgrund dieser Zahlen nun einfach die Bundesanwaltschaft pauschal verurteilen können, schliesslich geht es ja bei solchen Ermittlungsverfahren ja auch darum Verdachtsmomenten nachzugehen und diese können sich nachträglich durchaus als unhaltbar herausstellen.

Das Problem ist aber, dass wir heutzutage in den öffentlichen Diskussionen, Menschen und/oder Organisationen sofort als Schuldig betrachten wenn wir vernehmen, dass Ermittelt wird. Der Grundsatz, dass bis zum Abschluss eines Verfahrens ersteinmal die Unschuldsvermutung zum tragen kommt, hat völlig ausgedient.

Bei fast 40% aller Verfahren der Bundesanwaltschaft zwischen 2002 und 2005 hätten wir also falsch Vorverurteilt. Diese Tatsache sollten wir uns auf einen Zettel schreiben und diesen dann wieder hervornehmen, wenn wir das nächste mal unisono "Schuldig" schreien, einzig aufgrund der Tatsache, dass ein Ermittlungsverfahren eröffnet wurde!

Kein wirklich neuer Video iPod von Apple

301941-466705-thumbnail.jpgObwohl am Schluss fast alle Gagdet Blogs, vor allem aufgrund eines unklaren Fotos prophezeit haben, dass wir heute von Steve Jobs einen neuen "echten" Video iPod präsentiert erhalten, wurde nichts daraus. Dafür wird der bestehende Video iPod mit besserem Display, längerer Spieldauer, mehr Speicher und das alles zum tieferen Preis ausgestattet werden. Das ist ja auch schon etwas. Weiter Infos hier bei engadget, bei CrunchGear bei Ziff Davis und wohl an tausend anderen Orten :-)

Autonom ist autonom, auch beim Nachvollzug

Im Zusammenhang mit unserem Verhältnis zur Europäischen Union wird immer wieder erwähnt, dass wir uns zwar vormachten, weiterhin ein unabhängiges Land zu sein, uns aber letztlich nichts anderes übrige bliebe als das, was die EU ohne unser Zutun entscheidet nachvollziehen zu müssen. So zum Beispiel im Beitrag von Pascal Krauthammer "EU und schweizer Recht" in der DRS1 Nachrichtensendung Rendez-Vouz vom 28. August 2006.

Die Entscheidung eine EU-Richtlinie in unser Rechtssystem zu übertragen (automomer Nachvollzug) ist gemäss dieser Argumentation weniger Wert, als zum Beispiel die Entscheidung als Mitglied der Union gegen eine Vorlage zu sein und diese, vielleicht durch das eine oder andere "Zückerchen" versüsst, dann trotzdem übernehmen zu müssen, weil man zu einer Minderheit gehörte.

Ich bin da anderer Meinung, und es geht hier nicht um die Frage ob ich einen EU-Beitritt dereinst befürworten werde oder nicht (ist im Moment sowieso kein Thema).

Wir sind unbabhängiger als Nicht-Mitglied, weil wir nur so die echte Option haben, uns gegen die Übernahme von bestimmten EU-Richtlinien zu entscheiden.

Es mag zwar Gründe geben, einen Freiheitsgrad zugunsten von anderen Werten abzugeben. Es mag also gute Gründe geben, die für einen EU-Beitritt der Schweiz sprechen, aber eines ist sicher: Als EU-Mitglied verlieren wir ein Stück Entscheidungsfreiheit, welche wir heute noch haben. Egal wieviel wir autonom nachvollziehen, es bleibt autonom.

Die Inbox freihalten? - Teil II - Projekt Collaboration

Im Teil I dieser Artikelserie habe ich dargelegt, dass wir eine Lösung brauchen, die uns hilft die E-Mails im Zusammenhang des jeweiligen Themas (Kontext) schnell und einfach abzulegen um ein anwachsen einer unübersichtlichen, pseudosystematischen Ordnerstruktur zu verhindern.

Es gibt zwei Lösungsmöglichkeiten die uns helfen können auf eine solche Inbox-Ablage zu verzichten. Bei der ersten werden die Mails bereits vor dem versenden am richtigen Ort abgelegt, sodass der Empfängder dieses nach Kenntnisnahme und Einleitung allfälliger Massnahmen einfach löschen kann, weil er weiss, dass die Information bereits am richtigen Ort gespeichert wird. Bei der zweiten Möglichkeit legt der Empfänger die E-Mail nach der Durchsicht sofort am richtigen Ort ab. Das erstgenannte Verfahren ist dabei natürlich das bessere, weil für den Empfänger keine zusätzliche Arbeit mehr nötig ist, das Mail ist ja schon Kontextbezogen abgelegt. Diese Lösung funktioniert aber nur, wenn alle Beteiligten auch auf diese Daten zugriff haben, darum ist der zweigenannte Weg realistischerweise öfters anzuwenden.

Es gibt aber einen häufigen Fall in welchem die erste Löung perfekt funktionieren würde, sofern die richtigen Werkzeuge eingesetzt werden und die Beteiligten bereit sind, ihre bisherigen Verhaltensweisen zu ändern. Ich spreche von Projekten. (Natürlich meine ich damit die 80% der kleinen und mittleren Projekte wie sie in der Regel anzutreffen sind und nicht den Bau eines Flugzeuges, oder einen Flug zum ehemaligen Planeten Pluto)

Im Rahmen von Projekten sollte wenn immer möglich eine Collaboration Lösung eingesetz werden, welche das Posten von Beiträgen auf der Zusammenarbeitsplattform in Kombination mit E-Mail Notification ermöglicht. Der Effizienzgewinn ist enorm, denn alle Mails die das Projekt betreffen (den Kontext) können nach dem Lesen sofort gelöscht werden. Kann die Sache gleich erledigt werden sowiso (15 Sekunden Regel), gilt es eine Aufgabe auf später zu terminieren, kann diese auf der Collaborationumgebung gespeichert werden usw.

Eine einfache aber wirkungsvolle Lösung ist das Produkt basecampHQ von 37Signals. Das Produkt bietet in Sachen kollaborativer Projektabwicklung alles was es braucht um effizient zusammenzuarbeiten. Der Einsatz dieser oder ähnlicher Lösungen (ich werde hier sicher einmal eine Zusammenstellung publizieren) hilft allen Projektmitarbeitenden ihre Inbox weniger zu belasten, sofern wirklich konsequent damit gearbeitet wird. Das dies nicht einfach zu erreichen ist, ist mir auch bewusst doch dazu ein andermal mehr :-)

Warum ein eingeschränkter Zugang zur Universität?

Die Hochschulen beklagen sich darüber, dass die neuen Studierenden nicht genügend fit für die Hochschule sein und dass sie darum gerne Zulassungsprüfungen einführen möchten, was wiederum die Gymnasien unbedingt verhindern wollen, da der Zugang zu den Hochschulen ein Grundmerkmal des schweizerischen Maturitätszeugnis darstellt. (Sonntagszeitung, 10.9.2006, S. 81/82)

Eine Überlegung wert wäre es jedoch, auf Zulassungsbeschränkungen an den Universitäten und Fachhochschulen vollständig zu verzichten. Also weder ein Maturitätszeugnis noch eine generelle Aufnahmeprüfung, sondern einfach alle (wirklich alle) einzelnen Kurse (Vorlesungen, Seminare, usw.) mit Bewertungssystemen (benotete Arbeiten während des Kurses plus Schlussprüfung) versehen.

Nur wer die vom einzelnen Kurs geforderten Anforderungen erfüllt (sprich genügend Notendurchschnitt erreicht) erhält am Schluss auch die entsprechenden ECTS Punkte. Das würde bedeuten, dass es völlig irrelevant wird, wo sich jemand das nötige Vorwissen erarbeitet hat. Solange er den jeweiligen Kurs besteht, gibt es die Punkte. Auf diese Art und Weise funktioniert zum Beispiel die hervorragende, Britische Fern-Universität The Open University.

Dieses Vorgehen hätte zusätzlich noch den Vorteil, dass auch nicht mehr über die verschiedenen Wege, also Berufslehre mit Berufsmatura bzw. gymnasialer Matura gestritten werden müsste. Es kann sich einfach jeder Mensch an einer Universität oder Fachhochschule einschreiben, egal wie sein bisheriger Bildungsweg aussieht. Das wäre echte Durchlässigkeit und würde der Forderung nach Chancengleichheit am ehesten gerecht.

Was bedeutet dann die Matura noch? Nun, sie würde weiterhin der Nachweis für eine umfassende Allgemeinbildung sein und es gibt genügend Gründe freiwillig und aus innerer Motivation heraus, sich eine solche Allgemeinbildung anzueignen.

BarCamp in Zürich am 28. Oktober 2006

bacrcamp_zurich.gifBeim Leumund habe ich gelesen, dass am 28. Oktober 2006 an der ETH in Zürich eine BarCamp Veranstaltung stattfindet. Ich habe mich natürlich sofort als Teilnehmer dieses BarCamp Zurich eingetragen und freue mich schon jetzt auf diesen, mit grösster Wahrscheinlichkeit ausserordentlich inspirierenden Samstag.

Ich habe vor, dort etwas zum Thema Software as a Service (SaaS) beizutragen. (Meine bisherigen Beiträge zu diesem Thema)

Die beste Zeit Ihres Lebens?

Auf den Hamburger Stadtbussen steht zurzeit geschrieben: "Dirty Dancing - ein Sommer, eine Liebe, die beste Zeit Deines Lebens!".

Welches war die beste Zeit Ihres Lebens?

Die meisten Menschen würden wohl einen etwas verklärten Blick in die Vergangenheit wagen und die Zeit irgendwo zwischen 15 und 25 als ihre beste Zeit bezeichnen. Der Gründe dafür sind sicher bei jedem einzelnen Individuum verschieden und vielschichtig. Ich wage trotzdem zu vermuten, dass es einerseits daran liegt, dass wir uns in diesem Alter sehr viel freier fühlen, dass zu tun, was wir wollen und wir andererseits nur wenig Vorstellung davon haben, wohin uns das Leben führen wird. Diese Kombination von Freiheit und Möglichkeiten macht uns glücklich.

Mit dem älter werden nimmt beides ab. Wir gehen Bindungen ein und übernehmen Verantwortung. Dabei schränken wir uns aber allzu oft selber ein. Wir vergessen, dass es auch eine Frage des Blickwinkels, der persönlichen Sicht auf die Welt um und in uns ist, welche Möglichkeiten der Lebensgestaltung sich uns bieten. Trotz Verantwortung und Beziehungen. Im Geiste frei zu sein, Optionen zu sehen und sich Entwicklungsperspektiven zu geben, ist in unserer offenen Gesellschaft eine persönliche Entscheidung und keine Frage des Alters.

Die oben gestellte Frage würde ich persönlich so beantworten: Die beste Zeit meines Lebens war früher und ist jetzt; sie beginnt jeden Tag von neuem.

 

The Hamburg Sound

301941-459467-thumbnail.jpgEine kleine, aber feine Ausstellung im Hamburg Museum, die ich allen Nostalgikern, Beatles Fans, und an Zeitgeschichte und/oder Popmusik interessierten Besuchern dieser tollen Stadt empfehlen möchte. Sie dauert noch bis zum 5. November und bietet vor allem eine Fülle an Memorabilien aus den Anfängen des Beats in Hamburg. An viele Ausstellungsstücke kann auch ich mich noch gut erinnern, obwohl ich zu den "zu spät" geborenen gehöre. Die meisten Gegenstände im Teenager-Zimmer am Schluss der Ausstellung, wie zum Beispiel die Karl May Bücher mit dem grünen Einband, waren auch bei mir zu finden (ausser den Fussballpostern :-). Gelernt habe ich an der Ausstellung, dass der Skiffle, insbesondere interpretiert von Lonnie Donegan, offenbar sehr wichtig für die Entwicklung der Beatmusik war. Diese Musikrichtung konnte sich scheinbar nur kurz halten und ist auch nicht unter den mehr als 200 "Genres" von live365.com aufgeführt.

Pandora sei dank, können wir, die nicht wissen wie Lonnie Donegan klingt, uns ein Bild machen von seiner und ähnlicher Musik. Viel Vergnügen. Ich möchte dazu noch anfügen, dass ich nicht versichern kann, dass die Musik auf diesem Pandora Kanal wirklich Skiffle ist, nur dass sie Ähnlichkeiten mit der Musik von Lonnie Donegan aufweist, was immer das heissen mag :-). So funktioniert 'halt' Pandora. Ich werde aber sicher bei Gelegenheit den einen oder anderen Skiffle Track posten.