Blogbox - iPad App für Blogleser

Heute ist die Blogbox App für das iPad im AppStore an den Start gegangen. Ich habe vor ein paar Wochen mein Blog für das Verzeichnis angemeldet und freue mich, dort nun gelistet zu sein. Vor allem auch, weil wir ja jede Initiative unterstützen wollen, die der Verbreitung unserer Inhalte dient. Danke an das Blogbox Team. Bei netzwertig.com gibt es noch mehr zu lesen dazu.

Die Europeana Cloud für digitalisierte Kulturgüter Europas

Slide aus dem Vortrag von Jil Cousins an der OKCon 2013, CC BY

Slide aus dem Vortrag von Jil Cousins an der OKCon 2013, CC BY

An der OKCon 2013 hat die Geschäftsführerin der Europeana Foundation Jill Cousins erklärt, wie die Zukunft der Europeana aussehen soll. Nicht mehr nur die Metadaten sollen von den Partner-Organisationen zur Verfügung gestellt werden, sondern möglichst die eigentlichen Werke, wie das derzeit bereits bei immerhin 6 Mio von insgesamt 29 Mio Objekten der Fall ist. Dazu soll eine Cloud Infrastruktur aufgebaut werden, die den Partner-Organisationen ermöglicht, sofern sie das wünschen, ihre Werke dort zu speichern, zu publizieren und zu lizenzieren. Hier ist der ganze Vortrag, im Livestream Account der OKCon 2013:

 

Open Health Data - Eine Genossenschaft für unsere Gesundheitsdaten?

Heute hat an der OKCon 2013  Prof. Ernst Hafen, die Pläne von ihm und einigen Kollegen vorgestellt, eine Genossenschaft gründen zu wollen, welche für ihre Mitglieder eine Datenbank bzw. eine Plattform für die Speicherung und den gezielten und bewussten Austausch von Gesundheitsdaten betreibt. Es  ist ja durchaus sinnvoll und nützlich ist, unsere Gesundheitsdaten in der Cloud zu halten und diese, denjenigen, die damit arbeiten müssen, zur Verfügung zu stellen. Jeder und jede würde selber entscheiden können, wem, welche Daten zur Verfügung stünden. Das Hauptproblem dabei, wäre aber wohl die Frage, welchem Unternehmen wir so viel Vertrauen schenken wollen. Kaum börsenkotierten globalen Grosskonzernen, aber vielleicht einer Genossenschaft, die den Datenbesitzern selbst gehört? 

Hier ist die Aufzeichnung des Livestreams seines Vortrages an der OKCon 2013

 

Hello, World!

Bücher scannen mit dem neuen Fujitsu ScanSnap SV600

Seit einigen Jahren scanne ich hin und wieder Bücher, zuerst mit dem Plustek OpticBook 3600Plus und danach mit dem grösseren und schnelleren OpticBook A300. Dazwischen habe ich mal eine eigene Konstruktion mit Reproständer, Seitenleuchten, Glasplatte und Fotokamera aufgebaut, was aber nie befriedigend funktioniert hat. 

Nun hat Fujitsu ihre geniale ScanSnap Serie, aus welcher auch das Modell in meinem papierlosen Büro stammt, um ein neues und aussergewöhnliches Gerät erweitert: den ScanSnap SV600. Dieser Overhead-Scanner verspricht erstmals brauchbare Resultate zu einem vernünftigen Preis (ca. 750€) zu liefern. Scheinbar wurden die typischen Nachteile solche Geräte, wie die die Fokussierung auf die Mitte des Dokumentes oder Probleme mit der Ausleuchtung der Vorlage, beseitigt. Ein vielversprechendes Teil, welches ich bestimmt bald testen werde. 

The ScanSnap SV600 takes a completely new look on scanning, bringing contact-less scanning to document capture.The scanner offers simple, intuitive, one-button operation and can digitise a variety of objects in different shapes and sizes -- such as bound or stapled documents up to A3 size, notebooks, newspapers, catalogues, business cards, fragile originals, and objects up to 3 cm thick.

(via @martinsteiger

Re:Public Domain Veranstaltungen

Am kommenden Donnerstag 19. September findet in Genf im Rahmen der OKCon2013 mit dem Re:Public Domain Walk, die erste von vier Veranstaltungen statt, die sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit Werken widmet, die seit Anfang dieses Jahres nicht mehr Urheberrechtlich geschützt sind und damit zum öffentlichen kulturellen Allgemeingut wurden. Weitere Events sind, die Re:Public Domain Night in Zürich in der Roten Fabrik am 27. September, die Re:Public Domain Matinee im Forum Schlossplatz in Aarau am 20. Oktober und die Re:Public Domain Show am 23. November im Grand Palais Bern. Weitere Informationen zu den interessanten Programmen findet Ihr hier im Blog der Digitalen Allmend und natürlich bei republicdomain.ch

(Disclosure: Ich bin mit buch & netz Official Supporter der OKCon2013 und Präsident des Vereins Digitale Allmend, der wiederum Unterstützer der Re:Public Domain Veranstaltungen ist. Tja, vernetzte Welt :-) 

Fotoalbum eines Schweiz-Reisenden von 1891 in der Boston Public Library

Die öffentliche Bibliothek in Boston betreibt seit 2008 ein flickr Konto, welches sie benützt um dort Scans ihres Bildmaterials zu veröffentlichen. 86'385 Bilder verteilt auf 373 Alben (Sets) sind zur Zeit auf diesem Weg verfügbar. Auch die Scans aus einem Schweiz-Fotoalbum eines Herrn William Vaughn Tupper, der zwischen 1891 und 1894 scheinbar auf Weltreise war, und dabei auch unser Land bereiste, sind dort zu finden.

(Bild: Swiss milkman von William Vaughn Tupper, aufgenommmen wahrscheinlich zwischen 1891 und 1894, aus der Online Sammlung der Boston Public Library auf flickr, wohl keine Schutzrechte mehr, dort allerdings unter CC-BY 2.0 veröffentlicht)

Urheberrechte behaupten, wo es keine gibt, am Beispiel e-manuscripta.ch

Eigentlich wollte ich darüber schreiben, dass es grossartig ist, dass mehr als 10'000 Bilder aus der Sammlung des berühmten Schweizer Kunsthistorikers Jacob Burckhardt, nun online verfügbar sindMeine Freude darüber wurde aber getrübt, als ich mich wie immer, darüber informierte, unter welchen Bedingungen diese Bilder im Netz frei gegeben werden. 

Vor kurzem durften wir ja erfahren, wie vorbildlich das Getty Musuem in Los Angeles ihre Bilder ins Netz stellt, als Open Content nämlich, ohne irgendwelche Bedingungen, und in höchstmöglicher Auflösung, wie es sich für Digitalisate von Werken deren Urheberrechtsschutz schon längstens abgelaufen ist gehört.

Nicht so beim Portal e-manuscripta.ch, einer Plattform die von der Zentralbibliothek Zürich, der Universitätsbibliothek Basel und der ETH Bibliothek betrieben wird. 

Dort steht in den Nutzungsbedingungen

Die auf der Plattform e-manuscripta.ch zugänglichen Digitalisate sind Reproduktionen von Dokumenten, die Eigentum der genannten Institutionen oder Dritter sind. Die Digitalisate sind Eigentum der jeweiligen Institutionen. ...Jede Form von Publikation (Print und online) oder kommerzieller Nutzung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Institution, die ggf. an weitere Rechteinhaber verweist.

Und etwas weiter unten können wir dann allerdings lesen: 

Die auf e-manuscripta.ch präsentierten Werke sind Digitalisate von in der Regel gemeinfreien Werken. 

Ja, was sollen wir denn nun damit anfangen. Die abgebildeten Werke sind also in der Regel gemeinfrei, während die Digitalisate, also die Abbildungen dieser Werke, es nicht sind?  

Ich bin zwar kein Jurist, aber meines Wissens reicht die Schöpfungshöhe einer einfachen Abbildung eines Werkes der bildenden Kunst nicht aus, um ein Urheberrecht zu begründen. Und ein Leistungschutzrecht, welches das Abfotografieren oder Scannen von gemeinfreien Werken schützt, gibt es zum Glück in der Schweiz (noch) nicht. Das heisst, eine Fotografie, bzw. ein Scan eines Werkes, das keinen Schutz mehr geniess, ist selbst auch nicht geschützt. Es wird zwar nirgends vom Urheberrecht geschrieben aber es wird behauptet, dass die Digitalisate Eigentum der jeweiligen Institutionen seien. Doch wie manifestiert sich das Eigentum an digitalen Daten? Ich denke schon, dass hier der Eindruck erweckt werden soll, dass es sich um eine Art Urheber- oder Leistungsschutz handelt, der hier geltend gemacht wird. Ich kann mir nicht vorstellen, mit welchen rechtlichen Argumenten, die hier angeführten Einschränkungen in der Schweiz durchgesetzt werden sollten. 

Es ist schade, dass die Schweizer Institutionen, die mit öffentlichen Mitteln unsere Schätze verwalten, uns diese nicht einfach so zur Verfügung stellen, wie es korrekt wäre und wie es private Organisationen, wie das Getty Museum in den USA vormachen

Aber trotzdem ist es natürlich toll, das es e-manuscripta.ch gibt und schön, dass dort nun auch Burckhardts Bilder zu finden sind

 

Autoren Gruppe "Fiktion" präsentiert zukunftsorientierte Deklaration

Die Autoren-Gruppe "Fiktion", der unter anderem auch die Trägerin des Nobelpreises für Literatur Elfriede Jelinek angehört, hat sich Gedanken zur Zukunft der Literatur bzw. des Literaturbetriebes in der vernetzten Welt gemacht und die Ergebnisse dieser Arbeit in Form einer erstaunlich und erfreulich zukunftsorientierten Deklaration veröffentlicht. 

Auch den Autoren, die statt auf Self-Publishing auf den klassischen Weg setzen ist nun klar geworden: 

Sich diesem Medium zu verweigern kann darum nicht die Lösung sein, sondern wir müssen neue Methoden entwickeln, mit denen wir unsere Literatur den Lesern digital vermitteln.

Ernüchterung im Bezug auf die Verlage macht sich breit:

Viele ältere Titel werden nicht einmal als E-Book angeboten. Die kommerziellen Verlage haben auf die Herausforderungen durch das digitale Zeitalter vor allem defensiv reagiert: ihr Programm verkleinernd, fusionierend, Mitarbeiter einsparend und sich auf Bestseller konzentrierend.

Darauf folgt der richtige Gedanken, dass die Autoren und Autorinnen sich selbst auch mit diesen Fragen auseinandersetzen müssen (was viele ja auch schon tun, so ist es ja nicht :-):

Es ist an der Zeit, dass wir nicht länger nur zusehen, wie sich die Bedingungen für unsere Literatur verschlechtern, sondern selbst nachzudenken und zu erproben, welche Chancen die Digitalisierung auch für die Verbreitung unserer Werke bietet.

Es folgen dann Aussagen, die mich ungemein hoffnungsfroh stimmen. Aussagen wie die, dass das eBook im Netz Zeit hat, sich den Markt zu erarbeiten, und dass eBooks nicht zwingend verkauft werden müssen. 

Hier gerne noch einmal der Link zur Deklaration

Fehlt nur noch die Erkenntnis, dass Bücher neben allen anderen Formaten auch im HTML Format ins Netz gehören, damit sie dort verlinkt und gefunden werden können, aber ich denke, da brauche ich nicht mehr lange zu warten. 

Ansgar Werner und  Wolfgang Tischer haben sich dazu noch ausführlicher geäussert.

 

Alle statistischen Jahrbücher der Stadt Zürich seit 1905 online

Die Abteilung Statistik Stadt Zürich hat kürzlich mitgeteilt, dass sie sämtliche statistischen Jahrbücher von 1905 bis 2002 digitalisiert im PDF-Format kostenlos im Netz publiziert hat. Somit sind nun alle jemals erschienene statistischen Jahrbücher der Stadt Zürich kostenlos im PDF Format verfügbar. Das ist grossartig und sollte als Vorlage für alle statistischen Ämter der Schweiz dienen. Der einzige Wermutstropfen ist, dass nicht ganz klar ist, was wir damit tun dürfen und was nicht. Berichte von Behörden und Verwaltungen sind ja eigentlich nicht durch das Urheberrecht geschützt. Trotzdem wird zum Beispiel in der aktuellen Ausgabe von 2013 im Impressum ein Copyright Vermerk geführt. Es wäre, um Klarheit zu schaffen, dienlich, wenn Statistik Stadt Zürich klar kommunizieren würde, dass die Jahrbücher keinem Urheberrechtsschutz unterliegen und diese, bzw. die Inhalte frei und zu jedem Zweck verwendet werden dürfen.