Live from Daryl's House - TV-Lizenzdeals trotz kostenloser Verfügbarkeit im Netz

Daryl Hall, die eine Hälfte von Hall & Oates, hat bereits 2007 begonnen einen musikalischen Leckerbissen als Web-Video-Show unter dem Titel "Live from Daryl's House" auszustrahlen.

In unregelmässigen Abständen lädt er seit sieben Jahren Musiker und Musikerinnen - alte Bekannte, wie auch Newcomers - zu sich nach Hause ein, spielt mit ihnen und seiner Band ein paar Songs ein und publiziert das Ergebnis als Video im Netz. Diese Konzerte in Übungsraum-Atmosphäre sind grossartige Dokumente der Pop-Musik und es ist nicht verwunderlich, dass TV-Sender wie VH1 und andere daran interessiert sind, diese auszustrahlen. Interessant dabei ist, dass diese Sender die Show zu lizenzieren bereit sind, obwohl sie auch im Netz kostenlos verfügbar ist und sich dort grosser Beliebtheit erfreut. 

Ein weiteres Beispiel dafür, dass es offenbar möglich ist, Inhalte auf weiteren Kanälen zu monetarisieren, wenn man es schafft im Netz für Aufmerksamkeit zu sorgen. Natürlich hatte Daryl Hall einen Startvorteil, aber auch er musste seine Show zuerst aufbauen und eine Community dazu entwickeln, bevor die Lizenzdeals möglich wurden.

Erster Farbfilm von Edward Raymond Turner

Im Jahre 2012 wurde im Archiv des britischen National Media Museums eine alte Filmrolle aus dem Jahre 1902 entdeckt. Es handelt sich dabei zwar um einen schwarz/weiss Film, aber es scheint sich trotzdem um den ersten Farbfilm der je gedreht wurde, zu handeln. Edward Raymond Turner hat den Film mit einer Kamera aufgenommen, die jeweils 3 Aufnahmen mit verschiedenen Farbfiltern (Rot, Grün, Blau) hintereinander belichtet hatte. Offenbar war die Technologie aber zu Aufwändig und mit zu vielen Problemen behaftet, als das sie sich durchsetzen konnte.

Bild Wikimedia Commons: Turner's three-colour projector, 1902

Die einzelnen Bilder wurden nach ihrer Entdeckung in einem aufwändigen Verfahren digitalisiert und mit den jeweiligen Farbfiltern kombiniert, sodass nun tatsächlich ein Farbfilm aus dem Jahre 1902 betrachtet werden kann. Auf YouTube sind zwei Filme zu diesem Thema sehenswert. Eine kurze Beschreibung des Probjektes mit Ausschnitten aus dem Film produziert vom National Media Museum selbst und eine 30 Minuten BBC Doku, die die Hintergründe zu dieser Entdeckung etwas ausführlicher betrachtet.

Hier das National Media Museum Video:

Und hier die BBC Dokumentation "The Race for Colour":

500 x 5 Minuten Schweiz - Ein attraktiver Zugang zum NZZ Format Video-Archiv

Schon vor etwas mehr als einem Jahr ist NZZ-Format mit dem Download-Shop für DRM-freie TV-Sendungen positiv aufgefallen. Mittlerweile sind fast alle DVD's auch per Download verfügbar und es wäre sehr zu wünschen, dass sich andere Filmmaterial-Anbieter die NZZ als Vorbild nehmen würden.

Seit kurzem bietet NZZ-Format unter der Adresse swissmade.nzzformat.ch einen aparten Zugang zu einem Teil des vielfältigen Videomaterials aus dem Archiv der eigenen dokumentarischen Sendungen an. So können auf einer Karte der Schweiz 500 Videos, die jeweils ungefähr 5 Minuten dauern, ausgewählt werden. Jedes Video zeigt ein interessantes Stück Schweiz. Wir sehen endlich das Gesicht zum früheren Wetterfrosch von DRS 1, Mario Slongo in einem Beitrag aus dem Jahre 2001 oder können uns etwa die Geschichte des Schokoriegels Ragusa erzählen lassen. Vorsicht: Es ist nicht einfach, sich wieder auszuklinken!

NZZ Format Beiträge im Downloadshop ohne DRM

Seit letzter Woche bietet die NZZ einen Downloadshop für ihre NZZ Format Sendungen an. Das ist mir vor allem darum eine Notiz wert, weil die Filme ohne lästigen Kopierschutz, also ohne DRM (Digital Rights Management) angeboten werden. Viele Filme sind zwar noch nicht in einer Download-Version verfügbar, aber der Mut auf DRM zu verzichten und die Produktionen auf diese Weise zugänglich zu machen, ist auf jeden Fall lobenswert. Was jetzt noch fehlt, ist ein zusätzliches, werbefinanziertes Streamingangebot mit embeddable Videoplayer, das ganze Archiv online und vielleicht etwas weniger Schwarz auf der Website. Am schönsten wäre natürlich eine Creative Commons Lizenz für die Inhalte, aber ja ich weiss...ich träume weiter.

Der gnadenlose Internet Mob - Die Miss Teen USA 2007 Kandidatin kommt nicht zur Ruhe.

Während ein solcher Lapsus vor ein paar Jahren noch einfach nach ein paar Tagen vorbei und vergessen gewesen wäre, dreht eine Geschichte wie diese im Zeitalter des "User Generated Content" immer weiter und weiter.

Auch jetzt noch, ist der Ausschnitt mit der unsäglichen Antwort der Miss Teen USA 2007 Kandidatin bei Technorati unter den Top Videos. Es wird also weiterhin munter darüber geschrieben und darauf verlinkt.

Die Meute ist zwar gnadenlos aber durchaus witzig. Zum Beipsiel mit dieser Website "Maps For Us" oder auch mit diesem Song, für welchen ein gewisser Andy Hide die Antwort der Dame kurzerhand zum Songtext erhoben hat:

 

(via Reel Pop

Dumm, dümmer am dümmsten? - USA vs. Frankreich

Seit einiger Zeit lachen sich viele Europäer einen Schranz in den Bauch und fühlen sich in Ihrer Überzeugung, dass die Amerikaner ziemlich dumm seien, wieder einmal mächtig bestätigt durch das mittlerweile rundherum bekannte Video mit der Miss Teen USA 2007 Kanidatin aus South Carolina.

Für die, die es noch nicht gesehen haben, here we go (RSS Leser, hier klicken):

 

Offenbar hat es sich nun ein beleidigter Amerikaner zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, dass die Franzosen noch dümmer seien. Schauen wir uns sein Video an (RSS Leser, hier klicken). Bei seinem Wettbewerb brauchen Sie nicht mitzumachen, dass ist ein Fake:

 

Naja, man darf sich ja beide mal durchaus amüsieren, und ich weiss, ich bin ein Spielverderber, wenn ich mir nun aber erlaube zu bemerken, dass wir hier einfach zwei Menschen in einer Stresssituation erleben. Die beiden Videos sagen, so schade das sein mag, sehr wenig über die Intelligenz der beiden und schon gar nichts über die Intelligenz der Nationen denen sie angehören aus. Die Kommentare zu den beiden Videos auf Youtube sind dann schon eher zu gebrauchen um solche Mutmassungen über die jeweilgen Schreiber aufzustellen.

Zum Schluss nun aber noch eine Videoantwort auf das Miss Teen Video, das zeigt, dass es auch Amerikaner gibt, die das ganze mit Humor nehmen können (RSS Leser, hier klicken):

 

Bundesräte sind auch (nur) Menschen - Moritz Leuenberger ungewohnt direkt

Das Video scheint schon länger auf Youtube zu liegen. Ich bin erst heute via Medienlese darauf gestossen und bin da derselben Meinung wie Ronnie Grob. Dieses Video schadet dem Image von Bundesrat Moritz Leuenberger nicht.

Allerdings heisst das nicht, dass wir von nun an von unseren Politikern erwarten, dass sie bei jeder sich bietender Gelegenheit einen kräftigen Fluch ausstossen. Es bedeutet auch nicht, dass zu häufiges unkontrolliertes Verhalten in stressigen Situationen einfach tolerierbar wäre. Der Druck gehört hier zum Job. Wie immer, ist das Mass entscheidend. Ein solcher "Ausfall" alle paar Jahre liegt da durchaus drin. Wollen wir nun einfach hoffen, dass nicht noch mehr Mitschnitte dieser Art auftauchen, gell? Das Web ist unerbittlich.