Content Curation - Wo ein neuer Hype ist, sind auch neue Tools

Foto: Fanboy30Um gleich zu Beginn ein mögliches Missverständnis auszuräumen: Nur weil ein Thema gehyped wird, bedeutet das für mich noch lange nicht, dass dieses Thema nicht wichtig wäre oder blos eine temporäre Erscheinung darstellen würde.

Vor ein paar Monaten habe ich mich hier im Zusammenhang mit Steve Jobs’ Anspruch das Netz kuratieren zu wollen, mit dem Begriff “Curation” das erste mal auseinander gesetzt, und in diesem Zusammenhang eine immer noch gültige Linkliste zum Thema “Content Curation” zusamengestellt. Neu hinzufügen würde ich die beiden in den letzten Wochen erschienen Beiträge von Ulrike Lager auf Medial Digital:
Content Curation ist eine journalistische Tätigkeit
Content Curation, das Kuratieren von Inhalten, war schon immer eine wichtige Funktion des Journalismus. Durch die wachsende Informationsflut der Online- und Sozialen-Medien hat die Tätigkeit des Filterns und Organisierens von Inhalten, des Herstellens von Kontexten durch das Verlinken und Zitieren von bereits publizierten Stoffen, stark an bedeutung gewonnen.
Read More

Bald keine neuen redaktionellen Websites mehr?

Ausschnitt Tages Anzeiger vom 23.11.2010 (S.45)Diese SDA Meldung, heute zufälligerweise im Tagi gefunden, hat meine Aufmerksamkeit beansprucht. Es seien kaum noch Neueintritte in den Markt für redaktionelle Online Medien möglich, heisst da am Schluss.

Das ist natürlich starker Tobak, und es verwundert nicht, dass eine solche Pressemitteilung, die einzig der Ankurbelung des Verkaufs einer teuren Marktstudie dient, von den sogenannten Qualitätsmedien verbreitet wird.

Bei dieser Mediareports Prognos “Studie” handelt es sich um einen typischen Business Report, der teuer verkauft wird und nicht etwa um eine wissenschaftliche Arbeit, deren Aussagen und Annahmen von einer kritischen Öffentlichkeit überprüft werden könnten.

Da ich natürlich nicht bereit bin, mehr als 4000 CHF auszugeben um zu verstehen, was an den Aussagen dran ist, belasse ich es damit, zu behaupten, dass da sehr wahrscheinlich Bullshit drin steht. Vordigitale Massenmedien-Denke unter nicht Berücksichtigung des “Long Tails” lautet meine vorläufige Ferndiagnose.

 

Mathias Döpfner und das Geschwätz von der "Gratiskultur" im Internet

Für Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel Springer Verlags, und viele seiner Verlegerkollegen ist die sogenannte “Gratiskultur” im Internet der Grund warum wir dringend ein Leistungsschutzrecht brauchen. Doch bei hellerem Lichte betrachtet, ist das doch eher nur Geschwätz von Leuten, die entweder noch nicht in der vernetzten Welt angekommen sind, oder um jeden Preis ein Geschäftsmodell retten wollen, welches in der bisherigen Form keine Daseinsberechtigung mehr hat.

Mit dem Ettiket “Gratiskultur” wird behauptet, dass die Internet Nutzer partout der Meinung seien, die Welt sei kostenlos und das sie einfach alles haben können, ohne dafür bezahlen zu müssen. Es sei eine idealisierte, romantische, ja kommunistische Vorstellung die im Internet vorherrsche und die es nun endgültig auszumerzen gelte. Diese unwissenden und verständnislosen Menschen sind, wenn nötig mit legislativer Gewalt, auf den Boden der kommerziellen Realtiät zurück zu holen. Da und dort wird auch von Umerziehung gesprochen, die notwendig sei um die richtigte alte Ordnung wiederherzustellen.
Read More

Journal21.ch - Ein neuer Stern am Blogger- äh Medienhimmel?

Vor ein paar Tagen haben 72 Journalistinnen und Journalisten rund um den ehemaligen Tagesschau Chef Heiner Hug, das Blog Journal21.ch lanciert.

Die Autorenliste liest sich wie ein "Who's Who" der neueren schweizerischen Mediengeschichte und lässt auf jeden Fall viel Raum für Hoffnung auf substantielles Futter für unsere RSS Reader.

Ich freue ich sehr darüber und bin der Meinung, dass diese Initiative vorbehaltlos zu begrüssen ist.

Read More

Dein Film produziert von Ridley Scott: Life in a Day

Ridley Scott produziert ein interessantes Filmexperiment: Unter der Regie von Kevin Macdonald soll ein Dokumentarfilm entstehen, der die Welt portraitiert, wie sie sich in den Augen tausender von Hobbyfilmern am 24. Juli 2010 darstellt. In der F.A.Z. Online ist ein Interview mit dem Regisseur zu lesen: "Die ganze Welt dreht mit." Hier ist der YouTube Kanal zum Projekt. Mal sehen ob ich 24/7 gerade ein Konzert vor der Linse haben werde.

 

Zeitungen lesen mit dem iPad

Bis die Schweizer Verlage ihre Print Ausgaben iPad Konform aufbereiten, bietet es sich an, die ePaper Versionen im PDF Format im iBook oder jedem anderen PDF Reader auf dem iPad zu lesen. Ich bin in Montreux auf den Geschmack gekommen und lese nun seit einer Woche den Tages Anzeiger, die NZZ, die Sonntagszeitung und die NZZ am Sonntag auf dem iPad. Wenn sich das in den nächsten Wochen wirklich bewährt und meine Partnerin auch umsteigt, werde ich die Papierversionen abbestellen.

Neben dem Umstand, dass es dann kein Altpapier mehr zu binden gibt, kommt noch dazu, dass die ePaper Versionen am Morgen früher als durch den Zustelldienst zur Verfügung stehen. Beim Tages-Anzeiger muss man allerdings das Datum in der URL manuell anpassen um vor 06:00h die aktuelle Ausgabe zu erreichen. Leider habe ich es bis jetzt noch nicht geschafft von der Weltwoche und der WOZ eine komplette Ausgabe als PDF zu erhalten. 

Die Pressreader App habe ich auch schnell angeschaut, dass Problem dort ist für mich, dass ich offenbar meine Printabos in welchen die ePaper Versionen eingeschlossen sind nicht übertragen kann. Weiterhin kann die App die Zeitung nicht im Ganzseiten Layout darstellen, was ich zum schnellen Skimmen der Zeitung sehr zu schätzen gelernt habe.

Interessanterweise bin ich mit der morgendlichen Zeitungslektüre sehr viel schneller durch, als sonst. Bin mir noch nicht sicher, ob es daran liegt, dass ich besser Skimmen kann, ohne an Artikeln hängenzubleiben, die ich eigentlich nicht wirklich lesen muss, oder am Sommerloch :-)

Lest Ihr auch Zeitungen auf dem iPad?

Dem Reporter bei der Arbeit zuschauen

Der freie Journalist Michalis Pantelouris (bloggt auf print-würgt.de) wird ab 21. Juli 2010 bei Neon.de über seine Recherchearbeit zu einer Geschichte über einen Todesfall mit Fragezeichen einer deutschen Musikerin in Griechenland berichten. Das Vorhaben hat im Vorfeld in den Kommentaren auf Neon viel Missbehagen und negative Kritiken provoziert. 

Die Idee, die journalistische Arbeit laufend zu dokumentieren und zu kommentieren finde ich spannend. Ob die Geschichte die richtige für ein solches Experiment ist? Darüber lässt sich in der Tat streiten. Ich werde allerdings trotzdem am dem 21.Juli hin und wieder da rein schauen.

Hier die Erklärung des Initiators zur Aktion und hier eine Analyse von Stefan Niggemeier.

Google: Die W-Lan Datenschnüffel Gechichte ist nun auch in der Schweiz angekommen

Seit Freitag können wir in den Medien, vor allem in den online Medien, unseres nördlichen Nachbars, die Entwicklung eines weiteren Kapitels der Geschichte "Wir gegen Google" beobachten. Der Google Watch Blog hat die wichtigsten Beiträge die bis Sonntag Abend erschienen sind aufgelistet.

Am 14.Mai hat Google auf ihrem offiziellen Blog eine frühere Aussage korrigiert und bekannt gegeben, dass die Street View Fahrzeuge neben den Basisdaten zu offenen WLAN Netzen, auch sogenannte Paketdaten gespeichert hat. Google hat diese Datenaufzeichnung als ein ungewolltes Versehen dargestellt, sich für den Fehler entschuldigt und versprochen die Daten zu löschen.

Read More

Die Suche nach wirklich guten Problemen - Jay Rosen (TEDxNYED)

Der Journalismus Professor Jay Rosen hat kürzlich an einem Vortrag im Rahmen von TEDxNYED wieder einmal dem Bürgerjournalismus das Wort geredet. 

Rosen bezeichnet sich selbst in diesem Vortrag als Pragmatisten und konkretisiert, dass das einer sei, der sich "nach wirklich guten Problemen" umschaut. 

Eines der wirklich guten Probleme, welches ihn seit 10 Jahren beschäftige, betreffe die Folgen der fallenden Kosten für des Zusammenfindens.

"...the falling costs for like-mindes people to locate each other, share information, collaborate and publish the results back to the world..."

Read More